Mit Textbausteinen und kalibrierter Abseitslinie wollen DFB und DFL zu mehr Transparenz bei Entscheidungen des Videoassistenten gelangen. Während in der vergangenen Saison bei einer Überprüfung einer Szene auf dem Spielfeld auf den Leinwänden in den Bundesliga-Stadien zu sehen war, werden die Fans vom Assistenten des Video-Assistenten nun via Web-Applikation in vier Schritten in vier Schritten über den Entscheidungsweg auf den Anzeigetafeln informiert, was laut DFB-Direktor Ansgar Schwenken so funktioniert: "Im ersten Schritt, um welche Kategorie es sich handelt: Tor, Strafstoß, rote Karte oder Spielerverwechslung. Dann gibt er im zweiten Schritt ein: was war die grundsätzliche Entscheidung des Schiedsrichters auf dem Feld? Gibt im dritten Schritt an: was war der Grund der Überprüfung? Und gibt dann im vierten Schritt das finale Ergebnis des Schiedsrichterteams ein."
Textbausteine für die Videowände im Stadion
Diese Textbausteine werden aus Köln an die jeweilige Stadionregie übermittelt und von dort dann auf die Videowall gebracht. Bis auf diese Bausteine bleibt die Stadiontafel aber still. Das bedeutet also weiterhin: keine Wiederholung der strittigen Szenen im Stadion. Auch, um mögliche emotionale Reaktionen der Fans auszuschließen. Anders wird das im Fernsehen sein. Dort kommen neben den textlichen Erklärungen auch wie bisher Wiederholungen der überprüften Szenen und – neu – auch die kalibrierte Abseitslinie zum Einsatz. Die Einführung dieser eingeblendeten Linie, die bei besonders strittigen Szenen sogar eine 3D-Funktion hat, hat bei den Schiedsrichtern und Videoassistenten wie Dr. Jochen Drees fast zu Gefühlsausbrüchen geführt: "Ich glaube, die Tränen der Freude bei uns als Schiedsrichtern sind mittlerweile getrocknet. Wir haben jetzt ein technisches Tool, das keinen Interpretationsspielraum mehr besitzt. Und, wo wir ganz klar sagen können: Abseits ja oder nein."
Drees kümmert sich künftig um den Videoassistenten
Um die Verbesserungen des Videoassistenten weiter voranzutreiben, übernimmt Drees in einer neugeschaffenen Position die Leitung des Projekts Videoassistent. Allerdings wird er das erst ab dem 1. Oktober hauptamtlich machen, da er bis dahin noch seine in dritter Generation geführte Arztpraxis in der Heimat schließen muss.