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Videoassistent in der Premier League
"Großer Unmut bei knappen Entscheidungen"

Seit einem halben Jahr werden in der englischen Fußballiga strittige Entscheidungen der Schiedsrichter vom Videoassistenten überprüft. Von den Zuschauern gibt es bisher viel Kritik, berichtet Premier-League-Experte Raphael Honigstein. Diskutiert wird auch eine Regeländerung.

Raphael Honigstein im Gespräch mit Maximilian Rieger |
Torüberprüfung in der Premier League (West Ham gegen Arsenal)
Torüberprüfung in der Premier League (West Ham gegen Arsenal) (imago images / Colorsport)
"Es ist großer Unmut zu spüren, vor allem wenn es um knappe Entscheidungen geht", sagt Raphael Honigstein. Vor allem sehr enge Abseitsentscheidungen ärgerten die Zuschauer. Nun werde über eine Toleranz nachgedacht, damit Millimeter keine Tore mehr verhinderten.
Kein Bildschirm für den Schiedsrichter
Anders als in Deutschland kommt beim VAR in England der Bildschirm für den Schiedsrichter auf dem Feld nicht zum Einsatz, Entscheidungen werden von außen getroffen, um keine Verzögerungen zu verursachen.
Raphael Honigstein ist der Co-Autor des Buches von Per Mertesacker.
Sportjournalist und Autor Raphael Honigstein. (imago sportfotodienst)
Zwei, drei Fehlentscheidungen seit Saisionbeginn
Die offizielle Zahlen des VAR in der Premier League seien ohnehin gut: Nur zwei oder drei Fehlentscheidungen seit Beginn der Saison, nur in jedem vierten Spiel gebe es überhaupt eine VAR-Entscheidung.
"Die Technik schürt hier eine Erwartungshaltung der Perfektion," sagt Honigstein. Richtige Eingriffe würden kaum wahrgenommen, Ärger über den Videobeweis aber sehr stark. "Aus dieser Zwickmühle kommt man hier nicght so richtig raus."