
Eine angeordnete Teilevakuierung des weltbekannten Stadtteils der US-Metropole wurde wieder aufgehoben. Ein neues Feuer hatte zuvor die Hügelkette Hollywood Hills erfasst - nur wenige hundert Meter vom berühmten Hollywood Boulevard entfernt. Der Brand sei inzwischen unter Kontrolle, teilten die Behörden mit.
Im Großraum Los Angeles sind inzwischen rund 7.500 Feuerwehrleute im Einsatz. Etwa 130.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Mindestens fünf Personen kamen ums Leben. Die Feuerwehr sprach von einem "der zerstörerischsten Naturkatastrophen" in der Geschichte der Stadt. Allein in Pacific Palisades seien bisher rund 6.900 Hektar Fläche verbrannt.
Die Brände werden von starkem Wind angefacht. Der Feuerwehr steht angesichts der in der Gegend herrschenden Trockenheit zudem nicht genug Wasser für die Löscharbeiten zur Verfügung.
"Der Höhepunkt soll in der Nacht noch kommen", sagte ARD-Korrespondentin Katharina Wilhelm im Deutschlandfunk. Erst danach werde eine Abschwächung der Winde erwartet und eine Verbesserung der Lage erhofft.
Fünf Menschen tot, weitere Opfer befürchtet
Der Gouverneur von Kalifornien, Newsom, befürchtet einen Anstieg der Opferzahlen. Im Interview mit CNN sprach er von "völliger Zerstörung" und erinnerte an die tödlichen Feuer in Paradise, einer Ortschaft in Nordkalifornien. Die war im November 2018 von dem sogenannten „Camp Fire“ fast völlig zerstört worden, 85 Menschen starben damals, Zehntausende wurden obdachlos.
US-Präsident Biden sagt Reise nach Italien ab
Der scheidende US-Präsident Biden rief den Katastrophenfall aus und sagte wegen der Brände seine für Donnerstag geplante Reise nach Italien ab. Er wolle sich auf die "Leitung der vollumfänglichen Reaktion der Bundesbehörden" auf die Brände konzentrieren, teilte Bidens Sprecherin mit.
Kurz zuvor war Biden von Los Angeles nach Washington zurückgekehrt. In der kalifornischen Metropole hatte er sich von Polizei, Feuerwehr und anderen Einsatzkräften über die Lage informieren lassen. Biden versprach bei einem Besuch der Feuerschutzbehörde Cal Fire zusätzliche 2.000 Einsatzkräfte der Nationalgarde.
Bidens Italien-Reise hatte von Donnerstag bis Sonntag dauern sollen. Geplant waren ein Treffen mit der ultrarechten italienischen Regierungschefin Meloni sowie eine Audienz bei Papst Franziskus. Es sollte seine voraussichtlich letzte Auslandsreise als US-Präsident sein. Am 20. Januar zieht der Republikaner Trump als Präsident ins Weiße Haus ein.
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Diese Nachricht wurde am 10.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.