Die Songs von Herbert Grönemeyer sind den Zuschauern vertraut. Im Singspiel Bochum klingen sie neu, unerwartet inszeniert und oft unverbraucht. Und selbst Bochum - die Hymne von Herbert Grönemeyer auf seine Heimatstadt - und erwartbarer Höhepunkt - klingt ungewöhnlich leise.
Instrumentiert mit einer Orgel aus gefüllten Biergläsern auf einem Tresen. Die Melodie spielt eine Lyra. So wie sie die Bergmanns-Kapellen bei ihren Paraden benutzen. Kitschige Ruhrgebietsklischees und doch stilecht im Bochumer Schauspielhaus in einer Kneipenszenerie inszeniert.
"Ich hab mir Gedanken gemacht zu den einzelnen Szenen, was könnte in den Sound passen und wen können wir wie einbauen, dadurch gibt sich Instrumentierung. Und so haben wir uns angenähert und wir haben ein vielseitiges Programm entwickelt und sind weit von den Originalen abgewichen."
Torsten Kindermann, musikalischer Leiter des Schauspielhauses, steht, kostümiert als Punk, selbst auf der Bühne und singt die Stücke, die dem Grönemeyer-Sound noch am nächsten kommen. Die etwas simple und erwartbare Story kommt von Erfolgsautor Lutz Hübner. Er hat Grönemeyers Lied-Texte zu einer Geschichte verwoben: über die Schließung einer Ruhrgebietskneipe, ihre Wirtin Lotte und das Schicksal ihrer Stammgäste. Sie feiern Abschied, dort, wo sie vor 30 Jahren ihr Abitur begossen und ihre erste Liebe gefunden haben.
"Wir wollen einen Liederabend machen, mit Songs von Grönemeyer, das war die erste Aufgabenstellung."
Zusammen mit dem musikalischen Konzept ist das durchaus geschickt gelungen, trägt aber nicht durch den ganzen Abend. Und Grönemeyers Rolle:
"Er hat uns machen lassen. Ich finde auch, entweder man arbeitet ganz zusammen oder gar nicht. Es gibt den Vertrag und es gibt das Vertrauen. Es gibt nichts so dazwischen. In diesem Fall war die Entscheidung zu sagen: Macht mal."
In der Herangehensweise, die Texte teils von Grönemeyers Musik zu entkoppeln und mit der Rahmenhandlung neu zu arrangieren, liegt die Qualität der Aufführung, weniger dagegen in der Qualität der Sänger.
"Wir haben ein Stück so arrangiert mit Geige, Akkordeon und gestrichenem Kontrabass als Muzette angelegt."
Fazit: 23 seiner Songs in knapp drei Stunden, dargeboten von einem Ensemble, das zwar gesanglich an seine Grenzen stößt, aber voller Enthusiasmus dabei ist. Am Ende des zu lang gestreckten Theaterabends steht der Song Currywurst. Für die einen ist sie Kult, für die anderen Fast Food. Und so ist auch das Singspiel. Muss nicht jeder mögen. Viele leckere Stücke, dazwischen eine warme, süße Soße, manchmal mit etwas Pfeffer. Aber das mag das Premierenpublikum - und singt mit.
Instrumentiert mit einer Orgel aus gefüllten Biergläsern auf einem Tresen. Die Melodie spielt eine Lyra. So wie sie die Bergmanns-Kapellen bei ihren Paraden benutzen. Kitschige Ruhrgebietsklischees und doch stilecht im Bochumer Schauspielhaus in einer Kneipenszenerie inszeniert.
"Ich hab mir Gedanken gemacht zu den einzelnen Szenen, was könnte in den Sound passen und wen können wir wie einbauen, dadurch gibt sich Instrumentierung. Und so haben wir uns angenähert und wir haben ein vielseitiges Programm entwickelt und sind weit von den Originalen abgewichen."
Torsten Kindermann, musikalischer Leiter des Schauspielhauses, steht, kostümiert als Punk, selbst auf der Bühne und singt die Stücke, die dem Grönemeyer-Sound noch am nächsten kommen. Die etwas simple und erwartbare Story kommt von Erfolgsautor Lutz Hübner. Er hat Grönemeyers Lied-Texte zu einer Geschichte verwoben: über die Schließung einer Ruhrgebietskneipe, ihre Wirtin Lotte und das Schicksal ihrer Stammgäste. Sie feiern Abschied, dort, wo sie vor 30 Jahren ihr Abitur begossen und ihre erste Liebe gefunden haben.
"Wir wollen einen Liederabend machen, mit Songs von Grönemeyer, das war die erste Aufgabenstellung."
Zusammen mit dem musikalischen Konzept ist das durchaus geschickt gelungen, trägt aber nicht durch den ganzen Abend. Und Grönemeyers Rolle:
"Er hat uns machen lassen. Ich finde auch, entweder man arbeitet ganz zusammen oder gar nicht. Es gibt den Vertrag und es gibt das Vertrauen. Es gibt nichts so dazwischen. In diesem Fall war die Entscheidung zu sagen: Macht mal."
In der Herangehensweise, die Texte teils von Grönemeyers Musik zu entkoppeln und mit der Rahmenhandlung neu zu arrangieren, liegt die Qualität der Aufführung, weniger dagegen in der Qualität der Sänger.
"Wir haben ein Stück so arrangiert mit Geige, Akkordeon und gestrichenem Kontrabass als Muzette angelegt."
Fazit: 23 seiner Songs in knapp drei Stunden, dargeboten von einem Ensemble, das zwar gesanglich an seine Grenzen stößt, aber voller Enthusiasmus dabei ist. Am Ende des zu lang gestreckten Theaterabends steht der Song Currywurst. Für die einen ist sie Kult, für die anderen Fast Food. Und so ist auch das Singspiel. Muss nicht jeder mögen. Viele leckere Stücke, dazwischen eine warme, süße Soße, manchmal mit etwas Pfeffer. Aber das mag das Premierenpublikum - und singt mit.