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Vielfalt im Film
Neue Diversität bei den Oscars

Die Oscars sollen inklusiver werden - Ziel in der Kategorie 'bester Film': mehr Diversität bei den Geschlechtern, der sexuellen Orientierung und verschiedenen Ethnien. "Ich hoffe nur, dass das keine Schönheitsreparatur an der Oberfläche ist", so die Leiterin des Frauenfilmfestivals Maxa Zoller im Dlf.

Maxa Zoller im Gespräch mit Fabian Elsässer |
Das Foto zeigt viele goldene Oscar-Figuren.
Ab 2024 vielfältiger: Der begehrte Filmpreis "Oscar" (imago / ZUMA Wire)
Die Oscars sollen inklusiver werden, und zwar ab 2024. Das entschied die 'Academy of Motion Picture Arts and Sciences': Die Kategorie 'Bester Film' bekommt neue Regeln, so dass mindestens eine Hauptrolle oder eine wichtige Nebenrolle mit einem Schauspieler oder einer Schauspielerin einer ethnischen Minderheit besetzt wird und darüber hinaus Frauen, Lesben, Schwule, Transgender zu einem erkennbaren Anteil vertreten sind.
"Es ist schon inklusiv, man muss es nur zeigen"
Maxa Zoller, Leiterin des Internationalen Frauenfilmfestivals, begrüßt die Entscheidung, hofft dabei aber auch, dass "ein grundsetzlicher struktureller Wandel" vollzogen werde. Das potentielle Problem, dass dadurch nicht mehr genug auf die künstlerischen Aspekte geschaut würde, weil die Inklusion vieler Gruppen so sehr im Blick ist, sieht sie nicht: "Es ist schon inklusiv, man muss es nur zeigen. Es nicht so, dass wir jetzt andere Drehbücher schreiben, es gibt die Drehbücher schon, die werden nur nicht gefördert". Viele Regisseurinnen oder Drehbuchschreiberinnen mit den unterschiedlichsten Hintergründen - deren Filme bisher maximal in kleinen Arthouse-Produktionen stattfinden - stünden "in den Startlöchern" und warteten darauf, dass ihnen eine Chance gegeben werde.
Berlinale: Preise ohne Geschlechtertrennung
Die Entscheidung des deutschen Filmfestivals Berlinale, die Schauspielerinnen und Schauspieler nicht mehr getrennt nach Geschlecht auszuzeichnen, wird vom Gleichstellungsbündnis 'Pro Quote Film' kritisiert, da dies den Konkurrenzkampf für Frauen noch größer mache. Maxa Zoller versteht diese Kritik: "Wenn man sagt, das ist geschlechterlos, kann man ganz schnell in einen Neutralitätsanspruch verfallen, der dann wieder männlich ist". Wichtig sei, dass derlei Entscheidungen, für die viele Aktivistinnen schon jahrelang gekämpft haben, auch von diesen Bewegungen aus mit gestaltet werden: "Wenn es nur von oben entscheiden wird, damit man besser da steht, dann muss man das sehr kritisch sehen", so Maxa Zoller im Deutschlandfunk.