Hochwasser
Vier Tote durch Überflutung - Dämme in Gefahr

Die Zahl der Toten infolge des Hochwassers in Süddeutschland hat sich auf vier erhöht. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Aalen sagte, wurden in einem Haus in Schorndorf in Baden-Württemberg die Leichen eines Mannes und einer Frau gefunden. In Bayern waren zuvor bereits eine Frau und ein Feuerwehrmann ertrunken.

    Das Bild zeigt einen Teil der Günzburger Innenstadt, der unter Wasser steht.
    Hochwasser in Bayern: In Günzburg ist die Donau über die Ufer getreten. (Matthias Balk / dpa / Matthias Balk)
    Wegen eines Dammbruchs an der Amper im nördlichen Oberbayern mussten zahlreiche Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Ein Sprecher des Landratsamtes Freising teilte mit, es handele es sich um ein größeres Gebiet bei Moosburg an der Isar. Wie viele Personen genau von der Evakuierung betroffen sind, teilte das Landratsamt zunächst nicht mit.

    Auch in Schwaben Dammbrüche befürchtet

    Im schwäbischen Asbach-Bäumenheim droht ein durchweichter Damm zu brechen und den Ortsteil Hamlar zu überfluten. Das Landratsamt riefen die Bewohner auf, das Gebiet zu verlassen. Bereits am Vormittag hatte die Behörde ähnliche Warnungen für zwei weitere Orte ausgegeben.
    In dem nordschwäbischen Kreis gibt es weiterhin auch erheblich Probleme mit der Wasserversorgung. Mehrere Trinkwasserbrunnen seien beeinträchtigt, berichtete das Landratsamt. Den Bewohnern wurde empfohlen, das Trinkwasser abzukochen.

    Uniper sichert vorsichtshalber Kraftwerk ab

    Der Energiekonzern Uniper sicherte wegen des Hochwassers sein Kraftwerk Irsching bei Ingolstadt ab. Da der Damm des Donau-Zuflusses Paar westlich des Kraftwerks zu brechen drohe, seien vorbereitende Maßnahmen getroffen worden, um das Kraftwerk in einen sicheren Zustand zu versetzen, erklärte ein Sprecher des Konzerns.
    In Deggendorf in Niederbayern wurde ein Passagierschiff evakuiert. Die Touristen aus den USA, Großbritannien und Australien hätten seit gestern wegen des Donau-Hochwassers festgesessen, hieß es.

    Bahn: Zugreisen in Richtung Süddeutschland vermeiden

    Wegen der Hochwasserlage in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns rät die Deutsche Bahn weiter von Fahrten nach Süddeutschland ab. Bei den Fernverkehrsverbindungen komme es zu Zugausfällen, teilte das Unternehmen mit. Vor allem München könne etwa von Stuttgart, Würzburg und Nürnberg nicht angefahren werden. Die Einschränkungen werden den Angaben zufolge den ganzen Tag dauern. 
    Für Tickets, die bis gestern für Reisen am Sonntag und heute auf betroffenen Strecken gebucht wurden, ist die Zugbindung aufgehoben: Das Ticket gilt für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Bei allen übrigen Zugverbindungen erwartet die Bahn weiterhin eine hohe Auslastung.
    Nach den heftigen Regenfällen ruht jetzt auch die Schifffahrt am Oberrhein.
    Diese Nachricht wurde am 03.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.