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Vierschanzentournee mit Zuschauern
"Das Risiko ist überschaubar"

Trotz Corona-Pandemie finden die Springen der Vierschanzentournee in Österreich vor Publikum statt. Manfred Schützenhofer vom SC Bischofshofen hält das Risiko aufgrund der verringerten Zuschauer-Kapazitäten für "überschaubar". Finanziell erwarte er eine Nullrechnung.

Manfred Schützenhofer im Gespräch mit Astrid Rawohl |
Das Skisprung-Stadion in Bischofshofen.
Das Skisprung-Stadion in Bischofshofen. (imago sportfotodienst)
Zum 70. Mal findet in diesem Jahr die Vierschanzentournee statt. Während bei den Wettbewerben in Deutschland keine Zuschauer zugelassen sind, dürfen trotz Corona-Pandemie in Österreich die Fans live dabei sein. 4.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sind in Innsbruck zugelassen, beim Finale in Bischofshofen werden 3.600 Fans sein. "Geimpft oder genesen darf man in Bischofshofen in das Stadion", sagte Manfred Schützenhofer, Präsident des Skiclubs SC Bischofshofen, im Deutschlandfunk.
Österreich selbst verschärft ab Montag jedoch die Einreisebestimmungen. Schützenhofer hält eine Vierschanzentournee mit Fans dennoch für vertretbar. "Wir reden von Outdoor-Veranstaltungen und wir haben in den letzten anderthalb Jahren wirklich sehr viel in die Sicherheit investiert, damit man das ordentlich durchführen kann. Und das Stadion in Bischofshofen hat im Stehplatzbereich eine Kapazität von bis zu 26.000 Leuten. Wir machen aus diesen 26.000 Plätzen 3.600 zugewiesene Sitzplätze. Also ich denke, dieses Risiko ist eher überschaubar."

"Endlich wieder Publikum"

Es könnte jedoch sein, dass der Kartenverkauf zunächst schleppend verläuft, "weil da sehr viele Leute ein bisschen verunsichert sind", sagte Schützenhofer. "Aber trotzdem bin ich zuversichtlich. Und wir freuen uns am Ende auch, wenn 500 Leute bei der Quali sind und 3.000 beim Wettbewerb. Endlich wieder Publikum. Das ist einfach so wichtig und essenziell. Nicht nur für Sportler, auch für die Organisatoren. Gerade wir in Bischofshofen, wo wir ja fast alles mit Ehrenamtlichen machen, die ihren Urlaub opfern, die wollen ja dass da Bewegung ist im Stadion. Die sind ja stolz darauf, dass Leute sehen, was sie hier geleistet haben."
Die traditionellen Partys rund um das Springen würden nicht stattfinden, sagte Schützenhofer. "Das ist alles abgesagt. Es gibt wirklich nur das reine Event im Stadion."

"Haben viel in Infrastruktur investiert"

Sollte es einen Corona-Fall unter den Springern geben, würden auch die anderen Team-Mitglieder getestet, dürften bei einem negativen Test aber weiter mitspringen, so Schützenhofer. "Wir bauen eine dementsprechende Infrastruktur auf. Wir machen eigene Teststraßen, wo die ganze sogenannte rote Blase, die Springer, Betreuer und Firmen, die mitarbeiten, alle zwei Tage getestet werden. Und die haben auch die Möglichkeit, sich jeden Tag testen zu lassen. Also wir haben viel in die Infrastruktur investiert und sind auch in der Lage, die Tests innerhalb von fünf bis sechs Stunden auszuwerten."
Die Vierschanzentournee werde aufgrund der Investitionen aber ein Verlustgeschäft für den SC Bischofshofen, so Schützenhofer. "Aber wir haben das große Glück, dass wir drei Events haben. Also wir haben nach der Tournee am 8. Januar einen Einzel-Weltcup und am 9. Januar einen Team-Weltcup. Und das hat es in Bischofshofen in dieser Form noch nicht gegeben. Und da erwarten wir uns sehr viel Publikum, weil sehr viele deutsche Urlauber da sind. Und da erwarten wir uns eigentlich sehr viel. Das heißt, der ganze Aufbau vom Stadion, da haben wir eine Mehrfachnutzung."