Es gebe nur zwei Formate, die Zuwächse haben: die Schallplatte auf der einen Seite und der Stream auf der anderen Seite, erläuterte der Chefredakteur des Vinyl-Magazins Mint, Dennis Plauk, im Deutschlandfunk.
Der dritte gängige Klangträger, die CD, stehe dazwischen. Sie sei ein digitales Produkt, aber nicht so entkörperlicht wie der Download - die "totale Verfügbarkeit" überall, wo es Internet gebe, gelte für sie nicht. Andererseits verfüge sie nicht über das große Cover, "die Haptik der Platte, das Zelebrieren". Die CD sei "inkonsequent, deshalb hat sie es schwer", so Plauk.
Nerdige Plattenwaschmaschinen
Große Vinyl-Fans kauften sich zur akkuraten Pflege des Vinyls sogar Plattenwaschmaschinen - das sei eine "etwas nerdige" Angelegenheit, aber das Angebot und Interesse an Artikeln rund um das geliebte Objekt sei größer als in der Hoch-Zeit der Platten in den 1960er-, 1980er-Jahren.
Manche Menschen nutzten Schallplatten sogar als Wertanlagen und zahlten mehrere 100.000 Euro oder Dollar für eine bestimmte Ausgabe. Und sie seien auch "mindestens wertstabil, wenn nicht sogar eine gewisse Wertsteigerung eintritt", erzählte der Vinyl-Kenner. Immerhin seien Bands, wie Led Zeppelin, die Beatles oder die Rolling Stones inzwischen ein ähnlich "tradiertes Kulturgut, wie Mozart oder Beethoven", meinte Plauk im Corsogespräch.
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