Pandemie-Vorbeugung
Virologin beobachtet Ausbreitung der Vogelgrippe mit Sorge

Die Virologin Isabella Eckerle warnt vor der Übertragung der Vogelgrippe auf den Menschen und einer neuen Pandemie. Anlass ist eine sich ausbreitende Infektionswelle in Viehbeständen in den USA. Eckerle sagte dem Berliner "Tagesspiegel", die Situation sei nicht unter Kontrolle.

    Zu sehen ist eine Milchkuh im US-Bundesstaat Texas.
    In den USA breitet sich das Vogelgrippevirus in Viehbständen aus. (IMAGO / Smiley N. Pool)
    Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf den Menschen steige, je länger das Virus in verschiedenen Säugetieren zirkuliere. Eckerle rechnet allerdings nicht mit einem Überspringen schon innerhalb von Wochen oder Monaten. Die Wissenschaftlerin ist Leiterin des Zentrums für neuartige Viruserkrankungen der Universität Genf. Sie kritisiert einen fehlenden Fokus auf Prävention. Nach Corona sei die Gesellschaft zwar in einigen technischen Aspekten der Pandemiebekämpfung besser aufgestellt. Die extreme Politisierung des Themas und das gigantische Ausmaß an Falschinformationen in den sozialen Medien erschwerten aber die Kontrolle einer künftigen Pandemie.
    Der Virologe Klaus Stöhr hatte gestern im Deutschlandfunk gesagt , die Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch einer Pandemie sei nur gering. Auch Stöhr mahnte aber, die Politik müsse jetzt handeln, um für einen möglichen Ausbruch gewappnet zu sein. Wichtigste Maßnahme sei, einen Impfstoff für den Menschen vorzubereiten, der im Ernstfall schnell zum Einsatz kommen könne.
    Diese Nachricht wurde am 03.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.