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'Virtual Werder' auf dem Weg zur Weltmeisterschaft

    'Virtual Werder', das Computerfußball-Team der Bremer Universität, hat sich zur diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft für Roboter und Softwaresysteme "RoboCup" in Australien qualifiziert. Vom 26. August bis 3. September zeigen internationale Teams in Melbourne ihr Können am Ball. Die Bremer werden in der Simulationsliga antreten, die ausschließlich im Computer und nicht mit realen Robotern ausgetragen wird. Dazu entwickelte rund ein halbes Dutzend Informatikstudenten der Bremer Uni Spielerprogramme, denen sie individuelle Verhaltensregeln beibrachten. Teamchef Ubbo Visser, wissenschaftlicher Assistent am Technologie-Zentrum Informatik der Uni Bremen, erklärt: "Die einzelnen Spieler müssen tatsächlich im Verbund arbeiten, um überhaupt nach vorne kommen." Vor-Checking, Viererkette - all das gibt es auch beim virtuellen Fußballspiel. Ist das Spiel erst einmal gestartet, können und dürfen die Programmierer nicht mehr eingreifen - anders als bei einem herkömmlichen Computerspiel. Genau das ist auch der Zweck der Meisterschaften: Eine realistische Herausforderung an die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz. "Wir haben hier dynamische Umgebungen, wo es Situationen gibt, auf die man sich nicht vorbereiten kann", so Visser. Nicht umsonst gehört zur virtuellen Fußball-WM in Australien auch ein wissenschaftlicher Kongress zu Fragen der künstlichen Intelligenz in autonomer Software und bei Roboteragenten. Um RoboCup-Weltmeister zu werden, reicht Programmieren alleine jedoch nicht. Die Bremer Informatiker konnten aber einen Experten als Berater gewinnen: den Trainer der echten Bundesligamannschaft von Werder Bremen, Thomas Schaaf.

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    Virtual Werder, das RoboCup-Team der Universität Bremen hat sich aus den Lehrveranstaltungen Künstliche Intelligenz I und II gebildet.

    In der Simulationsliga des RoboCup 2000 treffen insgesamt 42 Teams aufeinander, darunter die folgenden sieben aus Deutschland: Mainz Rolling Brains, Karlsruhe Brainstormers, RoboLog Koblenz 2000, LUCKY LUEBECK, AT Humboldt 2000, magmaFreiburg und natürlich Virtual Werder.