Oktober 1943: Seit gut einem Jahr schließt ein Stacheldrahtzaun die Bevölkerung der slowenischen Hauptstadt Ljubljana oder Laibach ein. Den Zaun haben die italienischen Besatzer errichtet, um den Zustrom zur Osvobodilna Fronta, zur Befreiungsfront zu unterbinden. Bereits im April 1941 hatten die Truppen der Achsenmächte Slowenien besetzt. Sie teilten das Land, das bis 1918 zur Habsburger Monarchie gehört hatte, unter Italien, Ungarn und Deutschland auf. Bis zur Kapitulation Italiens am 8. September 1943 bildete Ljubljana das Zentrum der neugeschaffenen italienischen Provinz namens Lubiana. Dann übernahmen die deutschen Verbündeten die Überwachung der umzäunten Stadt.
Ausbruch aus der eingeschlossenen Stadt
An einem Oktobertag 1943 hat sich Vitomil Zupans Romanheld Jakob Bergant-Berk, genannt Berk, ein selbstbewusster Mann in den Dreißigern, besonders herausgeputzt. Zum Tweed-Jackett legt er eine gelbe Seidenkrawatte an und für das Pokerspiel lackiert er sich sogar die Fingernägel. Das Pokern hat für den ehemaligen Seemann und Boxer höchste Bedeutung: Hierbei gewinnt er das Schwarzgeld, das er für befreundete Partisanen außerhalb der umzäunten Stadt zu Seite schafft. Doch an diesem Tag führt Berks Weg nicht an den Spieltisch, sondern in den Untergrund. Der Zivilist und erklärte Individualist begibt sich mit der Straßenbahn in den Krieg, von dem er voller Optimismus annimmt, er werde nicht mehr allzulange dauern.
"Jetzt werden wir uns Lebwohl sagen, Marjana. Schau dich nicht nach mir um. Geh einfach. Damit nicht noch einer Verdacht schöpft. Denk dir, ich bin auf eine Expedition in den Urwald gefahren – um ein paar Stromschnellen des Flusses KEHRNICHTWIEDER zu erforschen. Keine dieser Uniformen würde das verstehen. Wenn mich die Schwaben erwischen, verteidige ich mich, indem ich ihnen in meinem immer noch passablen Deutsch erkläre, dass mich die Relativität aller Erscheinungen interessiert."
Ausgerechnet die bescheidenen und redlichen Schwaben stehen stellvertretend für die deutschen Besatzer und alle Grausamkeiten, die sie auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens angerichtet haben. Das Synonym "Švabi" für Deutsche sei im Serbokroatischen gebräuchlich, teilt der Übersetzer Erwin Köstler im Anhang mit, deshalb habe er es beibehalten. Und wie definiert der Romanheld Berk seine eigene nationale Identität?
"Ich müsste mir Gedanken über meine Nationalität machen, einmal wenigstens. Für die Italiener sind wir Schiavi, für die Österreicher windische Hunde, für Europa Balkaner, für den Balkan ewige Austriaken, und für den Großteil der Welt etwas zwischen Türkei und Tschechei …"
So schwierig die slowenische Nationalität zu fassen scheint, so wendig erweist sich Jakob Bergant-Berk. Er kennt alle Schleichwege, auf denen er immer wieder befreundete Partisanen nachts aus der Stadt schleusen konnte.
Wahrnehmung und Reflexion fließen ineinander
Auch jetzt am hellichten Tag gelingt es ihm, eine Kontrolle zu passieren, die aus zwei plaudernden jungen Norddeutschen besteht. Es ist schwindelerregend, was Berk in diesem Moment alles durch den Kopf geht:
"Wie wenig ich über dieses nähere Umfeld weiß, das mich umgibt. Und was weiß ich über den Planeten, auf dem ich lebe? Irgendwo in einem Urwald läuft das gewöhnliche Leben dahin, der natürliche Kampf um den Fortbestand. Irgendeine Schlingpflanze, vom Orkan abgerissen, flattert an einem hohen Baum. Im großen Meer strömt Plankton in die Kiefer eines schwimmenden Wals. Die Bombardierung von Städten und Eisenbahnkreuzen. […] Telefone, Telegraphen, Spionagenetze, Radiosendungen. Die Schreie von Verwundeten. Der Gesang von Chören. Die weißen Eisberge der Arktis in der matten Sonne. Irgendeine Ansiedlung in der Steppe. Reiter in der Savanne. Die Schreireden der Eroberer. Polizeigefängnisse und Konzentrationslager, versteckt vor den Augen der Welt. Das Spiel einer Gitarre. […] Alles in diesem Moment."
Wie in dieser Passage fließen immer wieder unmittelbare Beobachtungen und sich daraus ergebende Reflexionen aus dem Jahr 1943 mit einem ausufernden Weltenpanorama zusammen, das offenbar im Nachhinein entstanden ist. Ausschweifend zitiert der Partisan auf Wanderschaft zudem berühmte Gewährsleute: Strategen wie Niccolò Machiavelli, Heerführer wie Napoleon Bonaparte sowie Philosophen wie Jean-Jacques Rousseau oder Thomas Hobbes mit dessen These vom Krieg als Naturzustand des Menschen. Vitomil Zupan selbst spaltet sich in der Vorrede zu seinem Roman in zwei Autoren-Subjekte auf: in den sogenannten Aufschreiber und in einen Abschreiber, der sich Jahrzehnte später einen Weg durch das ihm vorliegende Material bahnt. Letzterer signiert mit den Orts- und Zeitangaben Ljubljana 1973 und Barcelona 1974.
"Ein Sack mit Handgranaten anstatt eines Kissens.
Solchen kurzen Notizen folgen Nachträge, durch das Ganze aber zieht sich der Faden eines Weges. Diesem versuchte der Aufschreiber zu folgen, diesem ging auch der Abschreiber nach. Wobei nicht zu leugnen ist, dass er aus eigener Erfahrung ergänzte. Es ging ihm um den inneren Zusammenhang, die Frage der Merkwürdigkeit war seine geringste Sorge."
Déja-vu auf Mallorca
Auf der bei Deutschen so beliebten Ferieninsel Mallorca entspinnt sich 1973 der zweite Handlungsfaden: Der ewige Einzelgänger Jakob Bergant-Berk lernt im Urlaub einen etwa gleichaltrigen Deutschen namens Joseph Bitter kennen. Während Bitters Frau zum Friseur geht, freunden sich die Männer allmählich an. Nach und nach kommt heraus, dass beide im Zweiten Weltkrieg in Jugoslawien gekämpft haben, sich womöglich sogar mit dem Gewehr in der Hand als Feinde gegenüberstanden.
"Wir beide, lieber Bitter, waren Pik Siebener in diesem Krieg. Die großen Kriegsspieler schreiben Memoiren oder lassen Geschichten ihrer Feldzüge verfassen. Wir beide aber sitzen irgendwo in Spanien und überlegen, was eigentlich war. Wir haben und werden kein Andenken hinterlassen, wir sind nicht einmal das Gras vor dem Denkmal des unbekannten Soldaten, dieser interessanten Erfindung, diesem Pflaster auf dem wunden Gewissen brutaler Bürgerlichkeit. Wissen Sie was, gnädige Frau, gehen wir heute Abend in die Flamenco Show, ja?"
Fast dreißig Jahre nach Kriegsende kann sich der Ich-Erzähler nicht aus den Stereotypen über die angeblich angeborene Liebe der Deutschen zum Krieg lösen. Den spanischen Butler Serafim fragt er:
"Weißt du nicht, dass jeder erwachsene Deutsche im Grunde ein Soldat ist? In der Jugend spielt er Krieg, im Alter schwelgt er in Erinnerungen an den Krieg. […] Der Krieg ist auch ein Tanz, Serafim. Der Tanz hat begonnen, sagt man. Ein Menuett. Von einer Gitarre zu fünfundzwanzig Schuss gespielt."
Ausschweifungen im Nachkriegs-Ljubljana
Bis heute gilt Vitomil Zupan als charismatisches Enfant terrible der slowenischen Literatur – nicht zuletzt durch seinen ausschweifenden Lebenswandel. Dieser war durch Reisen rund um die Welt, Gefängnisaufenthalte, die Liebe zu Waffen und vor allem zu den Frauen bestimmt. Das schlägt sich auch in seinem Hauptwerk "Menuett für Gitarre" in plastischen, lebensprallen Szenen nieder. Sie künden von einem überbordenden virilen Selbstbewusstsein.
"Will ich Vesna überhaupt haben? Oder muss ich nur eine selbst gestellte Aufgabe erfüllen? Teufel auch, dabei war ich so geil, als ich sie vor mir gehen gesehen habe. Ich kann mich zu ihr legen, ich komme in Stimmung, oh, im Stich gelassen hat mich dieser blöde Schwengel noch nicht. Darauf verstehen wir uns."
Vitomil Zupan wurde 1914 in Ljubljana geboren, wo er 1987 auch starb. 1916 fiel sein Vater an der Front. Als beim gemeinsamen Spiel mit einer Waffe ein Schulfreund tödlich verwundet wurde, nahm der Halbwüchsige trotz erwiesener Unschuld Reißaus und heuerte auf einem Schiff an. Auf Wunsch der Mutter kehrte er zurück und begann ein Ingenieurstudium, was er aber abbrach. Er schrieb ab den dreißiger Jahren, der Großteil seines im Zweiten Weltkrieg begonnenen Werks konnte er aber erst in den 1970er Jahren publizieren.
Slowenische Erinnerungskultur
1941 schloss sich Zupan das erste Mal der Widerstandsbewegung gegen die deutschen und italienischen Besatzer an. Er wurde verhaftet und in das italienische Konzentrationslager Gonars in Friaul deportiert. Dessen Existenz wurde von offizieller Seite lange Zeit geleugnet, zuletzt 2003 vom damaligen italienischen Regierungschef und Mussolini-Verteidiger Silvio Berlusconi. In "Menuett für Gitarre (zu 25 Schuss)" spielt die Erinnerung an das Lager Gonars indes eine elementare Rolle.
"Mitten in einer Ebene ein abgezäunter Raum mit Baracken, rundherum Stacheldraht, Wachtürme, Wächter, Gewehre, MGs. Antreten! Durchzählen. Ihre Ordnung. […] Wann kommen wir heim? Domani o dopodomani. Die Buoni werden nach Hause gehen, die Cattivi aber nicht. Flucht ist streng verboten. Man wird schießen. Der Duce hat otto millioni baionetti. Italien hat kapituliert. Die Deutschen haben die Apenninenhalbinsel besetzt."
Im Gespräch mit der pragmatischen Partisanin Vesna, die er gemeinsam mit dem hageren schwarzgekleideten Anton begleitet, behauptet Berk einmal mehr oder weniger kokett von sich, er könne Wichtiges von Unwichtigem nicht unterscheiden. Darin liegen die Faszination und zugleich die Problematik dieses Romans begründet: Im Bewusstseinsstrom seines Helden räumt Zupan allen Phänomenen den gleichen Rang ein, ob sie in der Natur vorkommen oder Ergebnisse seiner vielfältigen Lektüren sind. Dadurch schwindet die erzählerische Disziplin, der Text bordet regelmäßig über und verliert sich in Räsonnements. Das führt beim Lesen zu einer gewissen Ermattung.
Misstrauen gegenüber allen Ideologien
Jakob Berk bringt es bis zum Kommandanten. Doch er misstraut zunehmend den Versprechungen der Ideologen in seinen Reihen, aus dem geknechteten slowenischen Volk nach dem Sieg über den Faschismus ein proletarisches Heldenvolk zu erschaffen. Lieber verlässt sich der Ich-Erzähler auf seine außerordentliche Beobachtungsgabe. Deshalb verbindet Berk mit den zunehmend kommunistisch indoktrinierten Widerstandskämpfern nur der kleinste Nenner: der Wunsch nach dem Ende beziehungsweise Tod des Faschismus und der Freiheit für das slowenische Volk: "Smrt fašizmu! Svoboda narodu!"
"Für Ideologien hatte ich kein Gespür. Die ganze Welt zitterte von einstigen, jetzigen und künftigen Ideologien. Ich aber hatte meine kindlichen Überzeugungen, dass man gut miteinander auskommen kann, und meinen pfadfinderischen und sportlichen Aberglauben an Kameradschaft und Treue für meinen Eintritt in eine derart ideologisch definierte Armee."
Nachdem er aus dem Konzentrationslager Gonars hatte entkommen können, schloss sich Vitomil Zupan 1943 endgültig der Untergrundbewegung an – zunächst als Kämpfer wie sein literarisches Alter Ego, dann als Sprecher und Autor des Partisanenradios. 1948 wurde der prominente Bohémien wegen Unmoral und eines angeblichen Mordversuches angeklagt und zu zehn und schließlich 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach sieben Jahren, in denen er Tausende von Versen mit selbstgemachter Tinte verfasst hatte, wurde er begnadigt und überwinterte als Szenarist beim staatlichen Fernsehen. "Menuett für Gitarre (zu 25 Schuss)" konnte 1975 unbeanstandet von der Zensur erscheinen. Der Roman, der mit allen Klischees linearer sozialistisch-realistischer Partisanendarstellungen bricht, entwickelte sich gerade bei der Jugend zu einem der populärsten Bücher Ex-Jugoslawiens und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Dabei ist bemerkenswert, dass die Übersetzungen in die Sprachen der einstigen Besatzer lange auf sich warten ließen: Patrizia Raveggis italienische Version erschien vor zwei Jahren.
Eine herkulische Übersetzungsleistung
Und nun liegt Erwin Köstlers herkulisch zu nennende Übertragung ins Deutsche vor, die mit zahlreichen charmanten Austriazismen gewürzt ist. Wenn der Wiener Slowenist Köstler Ausdrücke wie Grammeln für Grieben oder Holzplutzer scherzhaft für Kopf verwendet, erzeugt das eine authentische regionale Atmosphäre.
"Ich finde [Vesna] fast unausstehlich, wenn sie wieder und wieder erzählt, was sie essen möchte. Dieses schreckliche Verlangen nach einem richtigen Sterz mit Grammeln, mit großen saftigen Grammeln. Manchmal wacht sie mitten in der Nacht auf und wünscht sich einen Apfelstrudel, ist derart heiß darauf, dass sie nicht mehr einschlafen kann. So einen reschen Strudel aus ausgezogenem Teig mit richtig viel Füllung."
Mit Paradeisern sind im Roman allerdings nicht Tomaten gemeint, sondern rote Eierhandgranaten aus italienischer Produktion. Besonders zu loben ist der von Erwin Köstler minutiös erstellte Anmerkungsapparat, der vor allem sämtliche Abkürzungen der Partisanenbewegung und ihrer weitverästelten Untergruppen aufschlüsselt, aber auch die vielen Kampflieder jener Zeit. Damit trägt der Kommentarteil wesentlich zum historischen Verständnis der Handlung bei.
Vitomil Zupan fährt eine unendliche Parade an Lesefrüchten auf, von Jaroslav Hašeks "Abenteuer des Soldaten Schwejk" über Bertolt Brecht, Sigmund Freud, Ernest Hemingway und Henry Miller. Besonders angetan hat es ihm Louis-Ferdinand Célines toxisch leuchtender Roman "Reise ans Ende der Nacht" und dessen Verknüpfung des Reisemotivs mit radikaler Zivilisationskritik. Seine Verehrung für Céline hatte Vitomil Zupan bereits mit dem 1972 erschienenen Roman "Reise ans Ende des Frühlings. Blitz in vier Farben" zum Ausdruck gebracht. Möglicherweise will der Slowene so zynisch schreiben wie sein französisches Vorbild, doch es gelingt ihm nicht so recht – was kein Schaden ist. Ebenso klingt die internationalistische Kraftmeierei von Curzio Malapartes Weltkriegsepos "Kaputt" aus dem Jahr 1944 an. Darin wird dem Boxkämpfer Max Schmeling die Aussage in den Mund gelegt, Krieg sei der edelste Sport. Der deutsch-italienische Kriegskorrespondent des "Corriere della Sera" war der erste Romancier, der als Augenzeuge den nationalsozialistischen Zivilisationsbruch in seiner apokalyptischen Grausamkeit darstellte, vor allem in Osteuropa.
Impressionistisches Farbenspiel
Wie "Kaputt" ist auch Vitomil Zupans Roman ein ausgesprochener Augentext, in dem es zu schillernden Farb-Epiphanien kommt. Impressionistische Tupfer und Lichtflecke erinnern an die berühmten Seerosenbilder von Claude Monet.
"Der Krieg stockt öfter einmal wie eine riesige defekte Maschine, und dann überrascht er die Teilnehmer mit einem seiner eisernen, rohen Witze; jetzt stehen Wachen überall, im Uskokengebirge und an der Kolpa, es kann keine Überraschung geben; die Zeit ist angenehm, streichelnd zum Stillstand gekommen, eine himmelblaue, lauwarme Ewigkeit ist entstanden. Das saftige junge Grün, das Braun und Rot der trockenen Erde in den Erdstreifen der Rebstöcke, das Grau alten Holzes in den Ackerbeeten. Zwei kleine weiße Wolken im reinen Blau des Himmels. Bienen und Hummeln summen im Laub vor sich hin, dass die Luft davon bebt. Meisen flechten ihre Nester in einer Wildkirsche mit winzigen gelbgrünen Früchten."
Zu diesem Feuerwerk an Farben gesellen sich unzählige Melodie- und Liedfetzen, vor allem aber als Basso continuo jenes "Menuett für Gitarre (zu 25 Schuss)", das dem Roman seinen ungewöhnlichen, reizvollen Titel verleiht. Der höfische Tanz aus Frankreich, meist im Dreivierteltakt, erscheint als größtmöglicher Kontrast zum Kriegsgeschehen, als Erinnerung und Mahnung an Kultur und Menschlichkeit. Nicht von ungefähr erklingt vor Jakob Bergant-Berks innerem Ohr das titelgebende Menuett für Gitarre, als er den zufälligen Tod seines besten Freundes Anton erleben muss. In diesem tragischen Moment hört er das Musikstück nicht nur, sondern sieht es vor seinem inneren Auge in Gelb – ein synästhetisches Ereignis.
Ansetzen zum Sprung
Die Verbindung der beiden Zeitebenen seines Romans vertraut Vitomil Zupan zwei Katzen an: Die eine filtert im Hof eines ehemaligen Gasthauses in Ribnica die Botschaften ihrer Umgebung, die andere auf Mallorca.
"Eine Katze geht auf der niedrigen Mauer des spanischen Hauses gegenüber auf das Hotel zu, blickt nach allen Seiten, hört alle Geräusche, sieht jede Bewegung. Einst ist eine Katze über einen Hof in Ribnica gegangen. Vor dreißig Jahren. Die Katze will wissen, was sich in der Umgebung tut, um zu sehen, wo der Weg sicher ist, wo nicht. Und sonst nichts. Die Katze nimmt nicht am Krieg teil. Und niemand zwingt sie dazu. Ich aber habe den Kriegstiger bestiegen und kann jetzt nicht mehr herunter."
In dieser Einsicht von Vitomil Zupans Alter ego Jakob Bergant-Berk steckt ein wohltuendes Quentchen Selbstironie. In fabelhafter Übersetzung und Gestaltung setzt Zupans nimmermüder literarischer Kriegstiger nun zum Sprung auf die deutschsprachige Leserschaft an.
Vitumil Zupan: "Menuett für Gitarre (zu 25 Schuss)"
aus dem Slowenischen und mit einem Nachwort von Erwin Köstler
Guggolz Verlag, Berlin. 600 Seiten, 28 Euro.
aus dem Slowenischen und mit einem Nachwort von Erwin Köstler
Guggolz Verlag, Berlin. 600 Seiten, 28 Euro.