Und wir bleiben beim Thema Artenschutz und begeben uns in die Lüfte. Im Moment können wir hier in Deutschland ja wieder viele Zugvögel beobachten, die auf dem Weg in ihr Winterquartier sind. Und auf diesem Weg, haben die Vögel mit ziemlich vielen Herausforderungen zu kämpfen, zum Beispiel mit der industriellen Landwirtschaft. In Saarbrücken treffen sich bis heute die deutschen Ornithologen um über die Vögelbestände in Deutschland zu diskutieren.
Die Zugvögel, die auf dem Weg in ihr Winterquartier sind, haben auf ihrem Flug mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. In Deutschland
Tonia Koch hat sie getroffen und ist mit den Experten zu einem Rastplatz für die Zugvögel gefahren.
Beitrag:
Im Vogelschutzgebiet an der der unteren Saar bei Dillingen lässt der saarländische Naturschutzbund NABU einen Landeplatz für Zugvögel aufschütten, der ganze Stolz von Ulrich Layen.
"Gebrütet haben erfolgreich dieses Jahr mehrere Krickentenpaare, viele Haubentaucher, Wasserralle, Graureiher weiter hinten. Also, wir sind zufrieden mit dem, was sich hier niederlässt, kann natürlich immer mehr werden. Aber wir haben auch erst angefangen mit den Umstrukturierungsmaßnahmen. Vielleicht kriegen wir ja so eine seltene Art wie die Zwergdommel, die ja bereits in Luxemburg brütet, hier hin, aber dafür muss mehr Schilf entstehen, Daumen drücken."
Solche kleineren Erdbewegungen wie sie an den Dillinger Ökoseen vorgenommen werden, seien von Bedeutung, weil sie den Vögeln als sogenannte Trittsteine dienten, sagt der Präsident der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft, Franz Bairlein. Das heißt diese Biotope sind zwar nicht groß genug, um einer Population über längere Zeit das Überleben zu sichern, aber sie reichen aus, um den notwendigen genetischen Austausch zu gewährleisten. Dass sich die Bestände an Wasservögeln in den vergangen Jahren deutlich erholt hätten, hinge eindeutig mit diesem lokalen Wirken zusammen. Trotzdem fordert Baierlein, die Anstrengungen auf kommunaler Ebene zu bündeln.
"Legt Flächen überkommunal zusammen, sodass man größere Maßnahmen vernünftiger machen kann, auch nachhaltiger machen kann als kleiner Maßnahmen, die immer einen höheren Pflegeaufwand bedeuten."
Drastisch verschlechtert hat sich hingegen die Lebenssituation für Vögel, die auf landwirtschaftlichen Flächen siedeln, sogenannte Agrarvögel. Dazu zählen zum Beispiel die Feldlerche, das Rebhuhn, die Wachtel oder auch die Goldammer. Ihre Bestände nähmen rapide ab, sagt Martin Flade, Mitglied der Kommission Agrarvögel.
"Die haben keine Räume mehr, wo sie genug Nahrung finden, wo sie erfolgreich brüten können. Es gibt seit 2007 überhaupt keine Art mehr, die ihren Bestand noch halten kann in der Agrarlandschaft."
Verantwortlich für diese Entwicklung sei die europäische Agrarpolitik, die immer intensivere Nutzung des Bodens durch den Anbau von Energiepflanzen wie etwa Mais und die Aufkündigung des Flächenstillegungsprogrammes der EU. Das Programm hatte den Landwirten bis 2007 Ausgleichzahlungen gewährt, wenn sie Flächen brach liegen ließen. Leider, so Flade, werde auch die geplante Agrarreform, die ab 2014 für die europäischen Bauern neue Regeln schafft, den bedrohten Feldvögeln nicht helfen. Zwar sei vorgesehen, dass sieben Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in der EU als ökologische Vorrangflächen ausgewiesen werden müssten, aber noch sei nicht definiert, wie stark die landwirtschaftliche Nutzung dieser Vorrangflächen tatsächlich eingeschränkt werde. Selbst wenn die EU weitreichende Nutzungsbeschränkungen erlasse, könne sich der Bestand an Agrarvögeln kaum mehr erholen, so Flade.
"Weil wir aus unseren Daten gesehen haben, dass wir erstens mindestens zehn Prozent Brachfläche brauchen in der Agrarlandschaft und zweitens auch diesen Maiszuwachs kompensieren müssen. Das heißt: Selbst mit den sieben Prozent kann es nicht funktionieren."
Den Klimawandel so der Ornithologe verkrafteten die Vögel – momentan zumindest - problemlos, nur die aktuell ergriffenen Maßnahmen, dem Klimawandel entgegen zu wirken, hätten für die Vielfalt der heimischen Agrarvögel verheerende Folgen.
Die Zugvögel, die auf dem Weg in ihr Winterquartier sind, haben auf ihrem Flug mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. In Deutschland
Tonia Koch hat sie getroffen und ist mit den Experten zu einem Rastplatz für die Zugvögel gefahren.
Beitrag:
Im Vogelschutzgebiet an der der unteren Saar bei Dillingen lässt der saarländische Naturschutzbund NABU einen Landeplatz für Zugvögel aufschütten, der ganze Stolz von Ulrich Layen.
"Gebrütet haben erfolgreich dieses Jahr mehrere Krickentenpaare, viele Haubentaucher, Wasserralle, Graureiher weiter hinten. Also, wir sind zufrieden mit dem, was sich hier niederlässt, kann natürlich immer mehr werden. Aber wir haben auch erst angefangen mit den Umstrukturierungsmaßnahmen. Vielleicht kriegen wir ja so eine seltene Art wie die Zwergdommel, die ja bereits in Luxemburg brütet, hier hin, aber dafür muss mehr Schilf entstehen, Daumen drücken."
Solche kleineren Erdbewegungen wie sie an den Dillinger Ökoseen vorgenommen werden, seien von Bedeutung, weil sie den Vögeln als sogenannte Trittsteine dienten, sagt der Präsident der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft, Franz Bairlein. Das heißt diese Biotope sind zwar nicht groß genug, um einer Population über längere Zeit das Überleben zu sichern, aber sie reichen aus, um den notwendigen genetischen Austausch zu gewährleisten. Dass sich die Bestände an Wasservögeln in den vergangen Jahren deutlich erholt hätten, hinge eindeutig mit diesem lokalen Wirken zusammen. Trotzdem fordert Baierlein, die Anstrengungen auf kommunaler Ebene zu bündeln.
"Legt Flächen überkommunal zusammen, sodass man größere Maßnahmen vernünftiger machen kann, auch nachhaltiger machen kann als kleiner Maßnahmen, die immer einen höheren Pflegeaufwand bedeuten."
Drastisch verschlechtert hat sich hingegen die Lebenssituation für Vögel, die auf landwirtschaftlichen Flächen siedeln, sogenannte Agrarvögel. Dazu zählen zum Beispiel die Feldlerche, das Rebhuhn, die Wachtel oder auch die Goldammer. Ihre Bestände nähmen rapide ab, sagt Martin Flade, Mitglied der Kommission Agrarvögel.
"Die haben keine Räume mehr, wo sie genug Nahrung finden, wo sie erfolgreich brüten können. Es gibt seit 2007 überhaupt keine Art mehr, die ihren Bestand noch halten kann in der Agrarlandschaft."
Verantwortlich für diese Entwicklung sei die europäische Agrarpolitik, die immer intensivere Nutzung des Bodens durch den Anbau von Energiepflanzen wie etwa Mais und die Aufkündigung des Flächenstillegungsprogrammes der EU. Das Programm hatte den Landwirten bis 2007 Ausgleichzahlungen gewährt, wenn sie Flächen brach liegen ließen. Leider, so Flade, werde auch die geplante Agrarreform, die ab 2014 für die europäischen Bauern neue Regeln schafft, den bedrohten Feldvögeln nicht helfen. Zwar sei vorgesehen, dass sieben Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in der EU als ökologische Vorrangflächen ausgewiesen werden müssten, aber noch sei nicht definiert, wie stark die landwirtschaftliche Nutzung dieser Vorrangflächen tatsächlich eingeschränkt werde. Selbst wenn die EU weitreichende Nutzungsbeschränkungen erlasse, könne sich der Bestand an Agrarvögeln kaum mehr erholen, so Flade.
"Weil wir aus unseren Daten gesehen haben, dass wir erstens mindestens zehn Prozent Brachfläche brauchen in der Agrarlandschaft und zweitens auch diesen Maiszuwachs kompensieren müssen. Das heißt: Selbst mit den sieben Prozent kann es nicht funktionieren."
Den Klimawandel so der Ornithologe verkrafteten die Vögel – momentan zumindest - problemlos, nur die aktuell ergriffenen Maßnahmen, dem Klimawandel entgegen zu wirken, hätten für die Vielfalt der heimischen Agrarvögel verheerende Folgen.