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Volksabstimmung
Schweizer wollen keinen früheren Atomausstieg

Die Atomausstiegsinitiative der Schweizer Grünen ist gescheitert: 54,2 Prozent stimmten gegen einen früheren Ausstieg aus der Atomkraft - 42,8 Prozent dafür. Die Initiative forderte die Abschaltung aller Schweizer AKWs bis spätestens 2029.

    Das AKW Gösgen bei Däniken in der Nordschweiz
    Das AKW Gösgen bei Däniken in der Nordschweiz (FABRICE COFFRINI / AFP)
    Die Grüne Partei hatte die Volksabstimmung auf den Weg gebracht, damit drei der fünf Atomkraftwerke des Landes bereits 2017 und das letzte 2029 vom Netz gehen. Zunächst war ein Kopf-an-Kopfrennen von Gegnern und Befürwortern erwartet worden. Die Initiative war in Umfragen auf hohe Zustimmung gestoßen.
    Befürworter warnen vor Risiko von Atomunfällen
    Nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima von 2011 hatte die Schweizer Regierung ein Umschwenken auf erneuerbare Energien bis 2050 beschlossen. Zugleich sagt sie, die Atomkraftwerke sollten so lange in Betrieb bleiben, solange sie als sicher erachtet würden. Umweltschützern ist dies nicht präzise genug. Die Befürworter des Referendums hatten auf das hohe Alter der Schweizer Reaktoren und das Risiko von Atomunfällen hingewiesen. Die Regierung hatte gewarnt, dass ein vorschneller Ausstieg Importe ausländischen Atom- und Kohlestroms notwendig machen würde.
    Nach dem "Nein" zur Initiative bleiben auch zwei besonders alte Kraftwerke in unmittelbarer Grenznähe zu Baden-Württemberg bis auf weiteres am Netz.
    Die Schweizer halten im Rahmen ihrer direkten Demokratie regelmäßig Referenden ab. Etwa 8,2 Millionen Wähler können damit auf die Politik Einfluss nehmen.
    (cvo/tzi)