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Volkswagen
Ermittlungen wegen möglicher Steuerhinterziehung

Die Ermittlungen gegen Volkswagen weiten sich aus. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat ein weiteres Verfahren eingeleitet. Es geht um mögliche Steuerhinterziehung wegen falscher Angaben beim CO2-Ausstoß von Fahrzeugen des Autobauers.

    Ein Auspuff eines Autos mit einem VW-Logo im Hintergrund.
    Die Ermittlungen gegen Volkswagen weiten sich aus. (picture alliance / dpa / Julian Stratenschulte)
    Nach dem Skandal um manipulierte Stickoxid-Werte bei VW-Diesel-Fahrzeugen geht es nun also um die Angaben zu den Kohlendioxid-Werten. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat ein zweites Ermittlungsverfahren eingeleitet. Hintergrund ist, dass Volkswagen zugegeben hat, dass es auch bei den CO2-Werten Auffälligkeiten gibt. Rund 800.000 Fahrzeuge weltweit stoßen nach Angaben des Konzerns mehr Kohlendioxid aus als angegeben und verbrauchen damit auch mehr Sprit. In Deutschland sind davon 200.000 VW-Fabrikate betroffen.
    Der Ausstoß ist ein wichtiger Faktor bei der Berechnung der Kfz-Steuer. Liegt er höher als ursprünglich angegeben, werden auch mehr Steuern fällig. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem Schaden, der "nicht klein" ist. Vorrangig geht es in dem Verfahren um Steuerhinterziehung, aber es käme auch Betrug infrage. Ermittelt wird gegen fünf VW-Mitarbeiter.
    VW-Kunden sollen nicht zahlen
    Volkswagen hatte Anfang des Monats zugesagt, mögliche Nachzahlungen bei der Kfz-Steuer zu übernehmen. VW-Chef Matthias Müller schrieb dazu in einem Brief an die EU-Finanzminister: "Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn auch Sie bereit wären (...) sicherzustellen, dass die zuständigen Steuerbehörden nicht unsere Kunden, sondern Volkswagen direkt mit etwaigen Mehrsteuern belasten."
    In dem anderen Verfahren der Staatsanwaltschaft Braunschweig geht es um die Manipulationen von VW-Diesel-Motoren. Weltweit wurde in etwa elf Millionen Dieselfahrzeuge von VW eine Software eingebaut, die den Ausstoß des gesundheitsschädlichen Stickoxids auf dem Prüfstand manipuliert und so geringer angibt als er im tatsächlichen Betrieb ist. Wegen möglicher Schadenersatzansprüche hat der Wolfsburger Konzern Rückstände in Milliardenhöhe gebildet.
    (pr/tj)