Volkswagen kündigt an, sich energisch gegen die Klage zu wehren. Sie sei juristisch und inhaltlich fehlerhaft. Ein VW-Sprecher sagte, die Klage gründe auf "unbewiesenen Anschuldigungen" gegen den damaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn. Die damalige Führungsriege sei in die Verkäufe der Anleihen nicht involviert gewesen. Die Klage beziehe sich auf Wertpapiere, die ausschließlich an institutionelle Profi-Investoren ausgegeben wurden. Diese Großanleger seien in keiner Weise geschädigt worden, sie hätten alle Zahlungen von Kapital- und Zinsbeträgen vollständig und fristgerecht erhalten.
VW soll Investoren bewusst getäuscht haben
Im Kern geht es bei der Klage der US-Börsenaufsicht darum, dass Tochterfirmen des VW-Konzerns bei der Geldbeschaffung auf dem US-Kapitalmarkt – über die Ausgabe von Anleihen zum Beispiel - gegen Informationspflichten verstoßen haben sollen. Volkswagen habe eine über zehn Jahre andauernde Verschwörung zur Manipulation der Abgasreinigung betrieben und währenddessen Anleihen im zweistelligen Milliardenbereich an US-Investoren verkauft. Das Management um Winterkorn habe davon gewusst – und die US-Investoren getäuscht, weil die bei Kenntnis des Betrugs die Anleihen zumindest nicht zum damaligen Preis gekauft hätten.
Volkswagen hat sich bereits in einem 25 Milliarden Dollar schweren, außergerichtlichen Vergleich mit Behörden, Bundesstaaten und Autohaltern Rechtsfrieden in den USA erkauft. Auch in Deutschland fordern Anleger Entschädigung. Zuletzt bezifferte VW die Risiken aus solchen anhängigen Klagen weltweit auf rund 9,6 Milliarden Euro. Volkswagen bestreitet, gegen Informationspflichten verstoßen zu haben.