Volkswagen hatte das Werk zusammen mit dem staatlichen Autobauer Saic als Joint-Venture betrieben. Käufer ist das chinesische Staatsunternehmen SMVIC, das im Gebrauchtwagengeschäft tätig ist. Über die Zukunft des Werkes war monatelang verhandelt worden. Seit 2019 werden in Xinjiang keine Autos mehr gebaut.
Wirtschaftliches Fiasko und Menschenrechtsverletzungen an Uiguren
Volkswagen hatte das Werk in der Provinzhauptstadt Urumqi 2013 mit Saic eröffnet - damals war eine Vertragslaufzeit bis 2029 geplant. Laut VW hatte Saic die Kontrollmehrheit an dem Standort, an dem einst Fahrzeuge montiert wurden, um sie im Westen Chinas zu verkaufen. Doch das Vorhaben scheiterte aufgrund der Lage auf dem Markt.
Stattdessen wurden in den vergangenen Jahren schwere Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen durch Zwangsarbeit in dem Werk laut. In Xinjiang leben viele Uiguren - eine muslimische Minderheit. Laut Menschenrechtlern hatten Hunderttausende von ihnen über Jahre Unterdrückung erfahren, wurden zur Arbeit gezwungen oder in Umerziehungslager gesteckt. China bestreitet die Vorwürfe.
VW ging den Vorwürfen mit einer Untersuchung nach. Im Dezember vergangenen Jahres teilten die Prüfer mit, man habe keine Hinweise auf oder Belege für Zwangsarbeit bei den Mitarbeitenden finden können. Kritiker bemängelten, die Anonymität der befragten Mitarbeiter in der Untersuchung sei nicht ausreichend geschützt worden.
Diese Nachricht wurde am 27.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.