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Volkswirtschaft und Fußball - eine seltsame Affinität

Wird ein Spieler neu eingekauft oder ein Trainer trotz noch bestehendem Vertrag nach Hause geschickt, immer dann werden die Gehälter und Abfindungen von Fußball-Profis genannt. Rund zwei Drittel der Umsätze in der 1. und 2. Bundesliga gehen für Spielergehälter und Transferzahlungen drauf. Spätestens nach der Kirch-Krise weiß auch ein breites Publikum, wie wichtig Fernsehgelder und Sponsoring für viele Vereine sind.

    Mehr als eine halbe Milliarde Euro setzen die Vereine jährlich um. Kein Wunder also, dass "Eine ökonomische Analyse der Fußball-Bundesliga" durchaus Sinn macht. Ihr hat der Volkswirt Detlef Swieter von der Uni Hannover eine Forschungsarbeit gewidmet. Er versuchte anhand ausführlicher Hintergrundrecherchen zu klären, ob die Spielergehälter ökonomisch wirklich gerechtfertigt sind, ob die Organisation der Fußball-Liga wirtschaftlichen Kriterien gerecht wird und ob eine Zentralvermarktung von Fernsehgelder und Gehaltsobergrenzen in Zukunft neue Wege eröffnen könnten, ob sie überhaupt durchsetzbar wäre. Detlef Swieter zeigt in seinem Buch, dass sich die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Vereine immer weiter auseinander entwickeln. Einige Vereine brauchen sich über Geldprobleme keinen Kopf zu zerbrechen und schaffen sich aus dieser privilegierten Situation heraus einen dauerhaften Konkurrenzvorsprung. Für die Zuschauer lässt dies die Spannung sinken, das Interesse an der gesamten Bundesliga nimmt ab.

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    Das Buch von Detlef Swieter: Eine ökonomische Analyse der Fußball-Bundesliga ist im Verlag Duncker & Humblot erschienen und kostet 58,-- Euro