DVV-Präsident Thomas Krohne gab zu, vom Einzug der Volleyball-Herren in das EM-Finale selbst ein bisschen überrascht zu sein. "Wir haben aber immer an das Potenzial der Mannschaft und des Trainerteams, insbesondere Cheftrainer Andrea Giani, geglaubt", sagte Krohne.
Die verpasste WM-Qualifikation sei ein Rückschritt gewesen. Giani habe seine klare Handschrift aber konsequent weitergeführt. "Man hat gesehen, was machbar ist, mit welcher Willenskraft und Energie die Mannschaft aufgetreten ist."
Weiter lobte der DVV-Präsident: "Was mich besonders fasziniert, ist, wie er die jungen Spieler mitnimmt. Er nimmt einen Julian Zenger, spielt sich mit ihm ein, fordert ihn, gibt ihm konkrete Anweisungen." Das gelte auch für andere junge Spieler.
Gegner unter Druck setzen
Giani habe die Philosophie seines Vorgängers Vital Heynen geändert, der sehr auf Perfektion gesetzt habe. Der Italiener Giani "setzt sehr auf einfaches, risikobehaftetes Spiel. Schon beim Aufschlag wird versucht, die gegnerische Mannschaft unter Druck zu setzen und versucht, über Angriff sehr stark und dominat aufzutreten. Das mussten die Spieler zunächst erst einmal verinnerlichen. Das war in der Tat ein relativ radikaler Wechsel zu seinem Vorgänger. Der hat sich aber in den letzten Spielen bezahlt gemacht."
Auch gegen den Finalgegener Russland sieht Krohne Aggressivität und Geschlossenheit als Möglichkeit "reinzugrätschen", also Druck auf die jungen, unerfahrenen Spieler von Rekordsieger Russland aufzubauen.