Die deutschen Volleyballer haben sich vorzeitig ihr Ticket für die Teilnahme an der Europameisterschaft 2017 in Polen gesichert. Das Team des scheidenden Bundestrainers Vital Heynen machte mit einem 3:0-Erfolg gegen die Schweiz alles klar.
Im Deutschlandfunk sprach der Belgier von einem schwierigen Tag. "Es ist hart, weil ich von einer Mannschaft Abschied nehmen muss, mit der ich unglaublich gerne zusammengearbeitet habe."
Zu den Gründen für seinen Abschied sagte Heynen, es sei Zeit gewesen nach fünf Jahren als Bundestrainer. "Nach meinem Gefühl müssen die Jungs einen anderen Trainer bekommen und ich eine andere Mannschaft." Der 47-Jährige übernimmt in Doppelfunktion das Nationalteam seines Heimatlandes und den deutschen Rekordmeister VfB Friedrichshafen.
Zum Erfolg gegen die Schweiz und dem gelösten EM-Ticket meinte Heynen, er gehe mit Zufriedenheit. Nächstes Jahr in Polen wolle er die Mannschaft wieder sehen, dann aber von der anderen Seite. "Es bleiben aber meine Spieler, dagegen kann ich nicht spielen", so Heynen.
"Perfekte Kombination"
Die Highlights seiner Ära waren der fünfte Platz bei Olympia 2012 und Bronze bei der WM 2014 – es war die erste deutsche Medaille bei Welttitelkämpfen seit 44 Jahren. Heynen sprach von einer perfekten Kombination. "Ihr Deutsche seid so perfekt organisiert und konventionell, ich unkonventionell. Der Weg dazwischen ist sehr gut im Sport."
Die Fußball-Vormacht
Heynen kritisierte die Vormachtstellung des Fußballs in Deutschland. "Es fehlt die Unterstützung vom ganzen Land. Ihr wollt nicht die Besten im Sport sein, vielleicht nur im Fußball." Er könne nicht verstehen, dass so ein großes Land keine Olympischen Spiele organisieren wolle.
Das gesamte Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.