Der "Supermond" geht auf einige Sterndeuter zurück, die dem Mond in Erdnähe besondere Kräfte zuschreiben wollen. Tatsächlich ist die Mondbahn elliptisch, der Abstand des Mondes schwankt um knapp 40.000 Kilometer.
Allerdings erreicht der Mond etwa dreimal im Jahr seine Vollmondstellung in den erdnächsten Passagen seiner Bahn. Ungewöhnlich ist das also nicht.
Und selbst wenn er dann mal ganz besonders nah an die Erde heranrückt, so heißt das meist nur, dass der Mond 50 oder 100 Kilometer näher ist als zu anderer Gelegenheit.
Unfug ist das Gerede vom Blutmond
Noch größerer Unfug ist das Gerede vom Blutmond. Auch dieser Begriff stammt nicht aus dem Brauchtum, sondern ist eine moderne Erfindung.
Vor einigen Jahren haben religiöse Eiferer das Ende der Welt vorhergesagt. Sie waren wohl von der biblischen Offenbarung inspiriert. Dort heißt es: "Da geschah ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut."
Eine Reihe totaler Mondfinsternisse sollte dem globalen Exitus vorausgehen, als letzte eine 2015. Aber während einer Finsternis färbt nicht Blut, sondern abgelenktes Sonnenlicht den Mond kupferrot.
Der prophezeite Weltuntergang hat – welch Wunder – nicht stattgefunden. Aber das Geschwätz vom Blutmond ist geblieben.