
Gespräche mit potenziellen Investoren waren zuvor gescheitert. Das Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern hat nun bis Februar Zeit, einen neuen Investor zu finden. Der Betrieb soll bis dahin fortgeführt werden.
Um mit seinem senkrecht startenden, vollelektrischen Fluggerät Passagiere befördern zu dürfen, fehlt Volocopter noch eine Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit. Das Unternehmen geht davon aus, dass man diese im neuen Jahr bekommt.
Bei Olympia in Paris nur Test- und Showflüge
Volocopter-Chef Hoke, der das Unternehmen Ende Februar verlassen will, sagte dazu, man sei sowohl technologisch als auch bei der Flugerfahrung und im Zertifizierungsprozess im nationalen und internationalen Wettbewerb ganz weit vorne. Eine Sprecherin teilte weiter mit, man wolle das Insolvenzverfahren nutzen, um das Unternehmen zu sanieren und nachhaltig wettbewerbsfähig zu machen.
Eigentlich hatte Volocopter bereits während der Olympischen Spiele in Paris im Sommer Menschen befördern wollen. Das war aber aufgrund der fehlenden Genehmigung nicht möglich. Dennoch waren die Flugtaxis zu sehen; so gab es in Paris Show-Flüge unter anderem in der Nähe von Schloss Versailles und regelmäßige Testflüge. Volocopter darf Piloten ausbilden.
Flugtaxen für dichtbesiedelte Städte
Das Unternehmen plant, Flugtaxi-Routen in Städten wie Rom oder Osaka einzurichten. Regelmäßige Flüge in Deutschland haben dagegen keine Priorität, weil die Städte hierzulande den Angaben nach nicht so groß und dicht besiedelt sind. In Deutschland arbeitet Volocopter mit der ADAC-Luftrettung zusammen, um etwa den Einsatz für Rettungszwecke zu erproben.
Dem ebenfalls insolventen Konkurrenten Lilium war es kurz vor Weihnachten gelungen, neue Geldgeber zu finden. Der Flugtaxi-Entwickler will sein Geschäft im Januar wieder aufnehmen. Anders als bei Volocopter läuft das Insolvenzverfahren bei Lilium in Eigenverwaltung.
Diese Nachricht wurde am 30.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.