Anders als beim Atomkraftwerk gibt es beim Windrad keinen Streit über das Ende: 20 Jahre darf es laufen, danach muss es durch ein neues ersetzt werden. So weit so gut – doch wohin mit den alten Windrädern, speziell mit den Rotorblättern? 2010 werden nur 500 Tonnen anfallen, bis 2020 dürfte die Menge auf rund 60.000 Tonnen steigen. Auf die Deponie dürfen sie nicht mehr, erklärt Uta Kühne vom FK Wind der Universität Bremen.
"Weil der Organikanteil von Rotorblättern circa 30 Prozent beträgt, es ist aber für die Deponierung nur maximal fünf Prozent erlaubt."
Also werden die Rotorblätter in Müllverbrennungsanlagen verfeuert – wenn auch ungern. Denn die Rotorblätter bestehen aus einem komplexen Gemisch aus Glasfasern, Kohlefasern, Balsaholz, Polyurethan, Metall und Harz. Das heizt zum einen nicht besonders gut,
"Und es kann halt durch die Fasern dazu kommen, dass es beispielsweise zu Verstopfungen kommt in den Filteranlagen."
Allzu viele Rotorblätter werden daher nicht durch die Öfen gehen können. Die Forscher suchen daher nach Wegen, um die Rotorblätter wieder zu verwerten – entweder als ganzes Produkt, oder nur das Material.
"Bei einem Produktrecycling würde das halt bedeuten, dass innerhalb der Lebensdauer des Rotorblatts das Rotorblatt wieder neu aufgearbeitet wird."
In Norddeutschland gibt es bereits mehrere Spezialfirmen, die sich auf Rotorblattpflege spezialisiert haben. Ihrer Meinung nach könnte man die so ausgebesserten Rotorblätter länger als 20 Jahre kreisen lassen. Das sieht auch Uta Kühne so.
"Wir haben Untersuchungen gemacht, zusammen mit Partnern aus Industrie und Forschung an einem Rotorblatt, das 20 Jahre Betriebszeit hinter sich hatte. Und haben diese auf Restfestigkeit mit den Partnern hin untersucht. Und da haben wir halt festgestellt, das dieses Rotorblatt noch länger hätte betrieben werden können."
Problem ist aber: Derzeit ist unklar, ob das erlaubt ist – oder ob das Rotorblatt quasi neu zugelassen werden muss. Solange das offen ist, bleibt nach Ablauf der 20 Jahre nur eines: Das Materialrecycling.
"Und bei einem Materialrecycling könnte prinzipiell gesagt werden, dass alle in einem Rotorblatt verwendeten Materialien wieder aufbereitet und wieder, beziehungsweise, weiter verwendet werden können."
Wollen die Verwerter an die reinen Materialien herankommen, müssen sie allerdings erst einmal einen Weg finden, die Glasfasern zum Bespiel vom Epoxidharz zu trennen. Das funktioniert zum Beispiel mit der Pyrolyse. Dabei wird das Rotorblatt so erhitzt, dass sich das Harz löst und die Fasern wiedergewonnen werden können. Dafür bräuchten Verwerter Öfen, die 40 bis 60 Meter lange Rotorblätter auf 600 Grad erhitzen können. Ob sich diese wirtschaftlich betreiben lassen, bezweifelt Uta Kühne. Einige Experten und Unternehmen haben daher einen anderen Weg ins Auge gefasst: Sie wollen die Rotoren in winzige Teile zerkleinern, in so genanntes Rezyklat .
"Das heißt, es wird in einzelne Stücke geschnitten, und noch weiter zerkleinert, und könnte als Füllstoff in Kunststoff oder neuen Faserverbundstoffen eingesetzt werden. Hier sind aber Grenzen gesetzt, da der Recyklat-Anteil in Neuwaren zwischen zehn bis maximal 40 Prozent betragen darf."
Einen ganz anderen Weg hat ein Schweizer Zementhersteller eingeschlagen. Der kombiniert die thermische Verwertung und das Materialrecycling: Die Zement-Rohstoffe laufen während der Herstellung durch einen Ofen, in dem sie bei einer Temperatur von rund 1400 Grad Celsius gebrannt werden. Klein geschnittene Rotorblätter könnten dabei -trotz ihres niedrigen Heizwertes Kohle oder Öl als Brennstoff ersetzen.
"Und aus den Verbrennungsrückständen, die am Ende über bleiben, können halt Rohstoffe, die normalerweise zur Zementherstellung, wie zum Beispiel Sand verwendet werden, können halt substituiert werden. Dadurch hat man eine thermische und eine stoffliche Verwertung."
Das Verfahren wird derzeit in Norddeutschland getestet. Und wenn es wirtschaftlich ist, könnte der Zement für die Fundamente neuer Windkraftanlagen mithilfe der alten Rotorblätter hergestellt werden.
"Weil der Organikanteil von Rotorblättern circa 30 Prozent beträgt, es ist aber für die Deponierung nur maximal fünf Prozent erlaubt."
Also werden die Rotorblätter in Müllverbrennungsanlagen verfeuert – wenn auch ungern. Denn die Rotorblätter bestehen aus einem komplexen Gemisch aus Glasfasern, Kohlefasern, Balsaholz, Polyurethan, Metall und Harz. Das heizt zum einen nicht besonders gut,
"Und es kann halt durch die Fasern dazu kommen, dass es beispielsweise zu Verstopfungen kommt in den Filteranlagen."
Allzu viele Rotorblätter werden daher nicht durch die Öfen gehen können. Die Forscher suchen daher nach Wegen, um die Rotorblätter wieder zu verwerten – entweder als ganzes Produkt, oder nur das Material.
"Bei einem Produktrecycling würde das halt bedeuten, dass innerhalb der Lebensdauer des Rotorblatts das Rotorblatt wieder neu aufgearbeitet wird."
In Norddeutschland gibt es bereits mehrere Spezialfirmen, die sich auf Rotorblattpflege spezialisiert haben. Ihrer Meinung nach könnte man die so ausgebesserten Rotorblätter länger als 20 Jahre kreisen lassen. Das sieht auch Uta Kühne so.
"Wir haben Untersuchungen gemacht, zusammen mit Partnern aus Industrie und Forschung an einem Rotorblatt, das 20 Jahre Betriebszeit hinter sich hatte. Und haben diese auf Restfestigkeit mit den Partnern hin untersucht. Und da haben wir halt festgestellt, das dieses Rotorblatt noch länger hätte betrieben werden können."
Problem ist aber: Derzeit ist unklar, ob das erlaubt ist – oder ob das Rotorblatt quasi neu zugelassen werden muss. Solange das offen ist, bleibt nach Ablauf der 20 Jahre nur eines: Das Materialrecycling.
"Und bei einem Materialrecycling könnte prinzipiell gesagt werden, dass alle in einem Rotorblatt verwendeten Materialien wieder aufbereitet und wieder, beziehungsweise, weiter verwendet werden können."
Wollen die Verwerter an die reinen Materialien herankommen, müssen sie allerdings erst einmal einen Weg finden, die Glasfasern zum Bespiel vom Epoxidharz zu trennen. Das funktioniert zum Beispiel mit der Pyrolyse. Dabei wird das Rotorblatt so erhitzt, dass sich das Harz löst und die Fasern wiedergewonnen werden können. Dafür bräuchten Verwerter Öfen, die 40 bis 60 Meter lange Rotorblätter auf 600 Grad erhitzen können. Ob sich diese wirtschaftlich betreiben lassen, bezweifelt Uta Kühne. Einige Experten und Unternehmen haben daher einen anderen Weg ins Auge gefasst: Sie wollen die Rotoren in winzige Teile zerkleinern, in so genanntes Rezyklat .
"Das heißt, es wird in einzelne Stücke geschnitten, und noch weiter zerkleinert, und könnte als Füllstoff in Kunststoff oder neuen Faserverbundstoffen eingesetzt werden. Hier sind aber Grenzen gesetzt, da der Recyklat-Anteil in Neuwaren zwischen zehn bis maximal 40 Prozent betragen darf."
Einen ganz anderen Weg hat ein Schweizer Zementhersteller eingeschlagen. Der kombiniert die thermische Verwertung und das Materialrecycling: Die Zement-Rohstoffe laufen während der Herstellung durch einen Ofen, in dem sie bei einer Temperatur von rund 1400 Grad Celsius gebrannt werden. Klein geschnittene Rotorblätter könnten dabei -trotz ihres niedrigen Heizwertes Kohle oder Öl als Brennstoff ersetzen.
"Und aus den Verbrennungsrückständen, die am Ende über bleiben, können halt Rohstoffe, die normalerweise zur Zementherstellung, wie zum Beispiel Sand verwendet werden, können halt substituiert werden. Dadurch hat man eine thermische und eine stoffliche Verwertung."
Das Verfahren wird derzeit in Norddeutschland getestet. Und wenn es wirtschaftlich ist, könnte der Zement für die Fundamente neuer Windkraftanlagen mithilfe der alten Rotorblätter hergestellt werden.