Archiv


Vom ungeliebten Ghetto zum eleganten Trendviertel

Mit Harlem verband man früher die Jazzszene New Yorks, Afroamerikaner und die 125th Street. Heute wandelt sich der Stadtteil. Jazz gibt es immer noch, doch es zieht mehr und mehr Weiße in den nördlichen Stadtteil von New York und Spekulanten haben Harlem für sich entdeckt.

Von Marlene Küster | 20.11.2011
    "Wie alt schätzen Sie mich? Ich bin 87. Mit 18 bin ich nach Harlem gekommen und in die 138. Straße gezogen. Diese Gegend nennt sich "Strivers Row". Hier wohnten renommierte Ärzte und berühmte Künstler wie der Unterhaltungskünstler Sammy Davis Junior. Dieses Viertel ist auf jeden Fall ein absolutes Muss für jeden Touristen. "

    Mr. Fisher wohnt in dem New Yorker Stadtteil Harlem, und zwar in dem Viertel Sugar Hill. Der Name Sugar Hill kam in den 1920er-Jahren auf, als diese Gegend ein Wohngebiet mit stilvollen Stadthäusern für wohlhabende Afroamerikaner war. Diese historischen Kalksteinhäuser sind bis heute sehr gut erhalten. Einige Straßenzüge weiter an der Strivers Row gibt es noch jene prächtigen Terrassenhäuser, die Stanford White, New Yorks Stararchitekt der vorletzten Jahrhundertwende, entwarf. Mr. Fisher, der in der Nähe des Mississippi -Deltas aufwuchs, ist stolz in dieser Gegend zu wohnen.

    "Hier lebten unzählige Musiker, Schriftsteller, bekannte Basketballspieler und berühmte Persönlichkeiten. Ich kannte Sidney Poitiers, lange bevor er ein berühmter Schauspieler wurde. Sidney wollte unbedingt Schauspieler werden und trat in kleinen Fernsehshows sowie Werbefilmen auf. Er war eigentlich Tischler und Maurer. Die Mauern eines Geschäftes an der Ecke der 138. Straße hat er hochgezogen. Das ist Sidney Poitiers Werk. "

    Harlem beginnt am Rand des Central Parks, nördlich der 96. Straße. Hier waren auch Duke Ellington und Billie Holiday zu Hause. In den zwanziger und dreißiger Jahren stand Harlem für schwarze Kultur und Selbstbehauptung. Damals entwickelte sich dieser Stadtteil zum kulturellen Zentrum und zur prominentesten Gemeinde der Schwarzen in den USA. Nina Simone sang gegen Männerherrschaft und Fremdenhass an, revolutionäre Gesellschaftskonzepte verbreiteten Aufbruchsstimmung. Martin Luther King predigte gegen den Rassismus. Harlem wurde wiedergeboren aus einem neuen, schwarzen Selbstverständnis.

    Die schwarzamerikanische Kultur boomte. Das legendäre Apollo-Theater an der 125. Straße begann 1934 sein Programm. Kurz nach der Eröffnung änderte die Spielstätte ihre Politik und ging in die Geschichte des US-Showbusiness ein: Trotz Rassentrennung waren hier zum ersten Mal Afroamerikaner nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum. Der Afroamerikaner Billy Mitchell führt Gäste durchs Apollo-Theater:

    "Als wir zum ersten Mal ins Apollo-Theater durften, wollten die Besitzer natürlich damals Aufführungen zeigen, die 1934 angesagt waren. Das war zu einer Zeit, als die sogenannte Harlem-Renaissance florierte: Schwarze Literatur, schwarze Poesie, schwarze Musik und schwarzer Tanz waren sehr populär. "

    Hier traten namhafte Künstler wie Louis Armstrong, Count Basie, Nat King Cole, Marvin Gaye, Sammy Davis, Jr., Fats Waller, Aretha Franklin und Josephine Baker auf. Mit der Einführung des Talentwettbewerbs "Amateur Night" spielte das Apollo-Theater eine weitere entscheidende Rolle in der kulturellen Selbstbehauptung der Schwarzen in den USA und ist bis heute eine Attraktion.

    "Ziel der Amateur Night ist es, jedem, der glaubt, Talent zu haben, die Chance zu geben, sich auf der Bühne vor Publikum zu zeigen. Man kann sich in Gesang, Komik und Tanz versuchen oder auch ein Musikinstrument spielen. Die Zuschauer beurteilen sein Können. Seit 1934 haben hier unzählige Künstler ihre Karrieren gestartet und wurden zu größten Stars Amerikas: Ella Fitzgerald war die Allererste."

    Hier begann auch Michael Jackson seine Karriere. James Brown gelang der endgültige Durchbruch mit der Veröffentlichung der LP "Live at the Apollo" im Jahr 1963. Neben dem Apollo Theater gab es in Harlem damals noch andere wichtige Einrichtungen, die Mr. Fisher besuchte.

    "Italiener eröffneten die Lenox Lounge 1943. Ein Mal die Woche besuchte ich das Apollo-Theater. Und haben Sie vom Sayoy Ballroom gehört? Der Savoy Ballroom war sehr bekannt in den USA. Dorthin gingen wir Arbeiter, die auf Long Island beschäftigt waren, jeden Montag und Donnerstag. "

    Der Savoy Ballroom an der Lenox Avenue war ein renommierter Standort für das Swingtanzen. Im Laufe der Jahre machte Mr. Fisher Karriere und wurde zum Besitzer mehrerer Restaurants in Harlem. Doch in den darauf folgenden Jahrzehnten wurde aus Harlem, dem Anziehungspunkt für Schwarze, ein isolierter Bezirk mit hoher Arbeitslosigkeit. Kriminalität und Drogenhandel beherrschten das Straßenbild des Stadtviertels, das Weiße mieden. Seit einigen Jahren geht es aber mit Harlem wieder bergauf. Heute trifft sich dort die New Yorker Elite in den Restaurants und Klubs des Viertels. Harlem ist in.

    "Ich bin gerade dabei Gedichte über Harlem zu schreiben, in denen ich festhalte, warum ich Harlem so liebe. Ich will auf jeden Fall den Rest meines Lebens hier verbringen. Doch wenn ich so zurückdenke, bin ich mit der aktuellen Entwicklung in Harlem nicht einverstanden. Gut, bestimmt lässt sich dieser Prozess nicht so einfach aufhalten, das ist wohl der Lauf der Dinge. Leider lässt sich so wenig dagegen tun. "

    Spekulanten haben Harlem entdeckt. Neuer Raum wird geschaffen. Dieser Prozess nennt sich Gentrifizierung, eine Form der Sanierung, an deren Ende in der Regel vor allem Wohlhabende, meist Weiße, ein Viertel bevölkern. Der junge Afroamerikaner Craig Schley ist Geschäftsführer der Bürgerrechtsgruppe VOTE (Voices of the everyday people) und ein scharfer Kritiker dieser Entwicklung:

    "Ein Großteil des Stadtviertels wird umgesiedelt. Das Schlimmste ist, dass die Leute, die verdrängt wurden, nicht wissen, wohin sie sollen. Denn sie haben nicht genug Geld. Mir gehen die Hoffnungslosigkeit und die Enttäuschung dieser Menschen so nahe. Sie haben keine Kraft mehr, sich zu wehren und zu protestieren. Jeder Funke Hoffnung ist erloschen. Das ist wohl das Schlimmste. Aber wir dürfen nicht aufgeben und müssen diese Leute weiter zum Kampf motivieren."

    In der 125. Straße, der Hauptstraße von Harlem, sollen nach einem Bauplan bis zu 29 Stockwerke hohe Gebäude und ein bedeutendes Geschäftszentrum entstehen. Außerdem sind 2000 neue Luxuswohnungen vorgesehen. Luxuswohnungen würden die Zusammensetzung der Bevölkerung so stark verändern, meint Craig Schley, dass arme Bewohner, vor allem Afroamerikaner und Latinos, an den Rand gedrängt werden. Baptistenprediger James Manning von der Atlah World Church steht diesem Projekt äußerst kritisch gegenüber.

    "Von Anfang an standen finanzielle Interessen im Vordergrund. Große Banken und Immobilienhaie zogen durch Harlem und wollten sich in erster Linie bereichern. Sie stürzten sich regelrecht auf die Grundstücke und diese wundervollen alten Brownstone-Häuser. Sie kauften sie für eine lächerliche Summe, ließen sie renovieren und verkauften sie dann für Millionen von Dollar. Auch Hausbesitzer witterten ihre Chance. Sie ließen ihre Häuser derart verkommen, dass sie ihre Mieter auf die Straße trieben. Sie wollten neue weiße wohlhabende Mieter, die das Dreifache der bisherigen Miete zahlten. "

    Längst mussten die meisten ärmeren Afroamerikaner Harlem verlassen. Viele von ihnen sind wieder in ihre frühere Heimat, die Südstaaten, zurückgekehrt. Jetzt leben immer mehr Weiße in Harlem wie eine junge Frau aus Midtown Manhattan, die vor sechs Jahren mit ihrer Familie hierher gezogen ist.

    "Wir waren die ersten Weißen hier in der Straße. Ich finde es gut, dass unsere Kinder Kontakt zu Afroamerikanern und anderen Nationen haben. Nur so können sie sich zu weltoffenen Menschen entwickeln. Ich liebe diese schönen alten Häuser. Manhattan war so eng, dunkel und unfreundlich. Wir suchten eine andere Gegend für unsere Kinder und haben uns Harlem angesehen. Auf Anhieb waren wir begeistert. Wir haben ein Brownstone-Haus gekauft und haben vier Mieter in unserem Haus. Es ist hier einfach toll und wir kennen alle Leute."

    In Harlem stehen sie noch, all jene zwei- oder dreigeschossigen sogenannten Brownstone-Häuser, die im südlichen Manhattan längst Wolkenkratzern weichen mussten. Diese rostbraunen Stadthäuser aus Sandstein mit steilen Treppenstufen sind Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts entstanden sind. Heute sind sie zu großen Teilen entkernt und saniert. Auch wenn viele ihre Wohnungen räumen mussten und sich die Alteingesessenen vor Mieterhöhungen fürchten, so gibt es auch wohlhabende Afroamerikaner, die sich ganz bewusst für Harlem entscheiden. Regie lebt erst seit ein paar Wochen in Harlem.

    "Ich wohnte vorher in der Bronx, da ist es wirklich ziemlich gefährlich und die Atmosphäre ist sehr angespannt. Hier in Harlem gibt es viele Spielplätze. Es ist viel angenehmer mit Kindern in diesem Viertel zu leben."

    Ganz stolz ist die Afroamerikanerin Violett, weil sie in einem denkmalgeschützten Brownstone-Haus wohnt, das 1883 erbaut wurde.

    "Wir haben dieses Haus gekauft, weil es noch so gut erhalten war, wir haben es modernisiert, aber auf den ursprünglichen Stil geachtet. Dadurch bleiben die Geschichte und die Authentizität des Hauses erhalten. Wenn man das Haus betritt, sieht man originale Holzvertäfelungen und einen Riesenspiegel, wir haben auch Stuckelemente und hohe Decken."

    Dass diese Wohnungen lange leer standen oder nicht renoviert wurden, hat auch positive Folgen. Viele Originalelemente aus den zwanziger und dreißiger Jahren sind noch erhalten. An jeder Ecke zeigt sich das neue erwachte Selbstbewusstsein dieses Stadtviertels. Immer mehr Designerläden und Restaurants eröffnen. Harlem, entwickelt sich immer mehr zum Trendviertel. Neu ist beispielsweise der Musikklub Shrine am Adam Clayton Powell Boulevard. Hier spielt sich das Musikgeschehen ab.

    Heute präsentiert sich das Trommel-Ensemble "Bedstuy Ewe" im Shrine. Ein Ort mit einer kleinen Bühne und vielen bunten Lichtern. Die ersten Konzerte beginnen schon am späten Nachmittag. Viele junge internationale Künstler treten auf wie der Jazz-Musiker Gunter Gruner aus Deutschland, der seit fünf Jahren in Harlem lebt.

    "Ich fand natürlich die ganze Musikszene in Harlem sehr spannend, die ganze Geschichte vom Jazz. Harlem ist ja das Zentrum von Jazz-Musik gewesen. Ich hab dann angefangen meinen eigenen Stil zu entwickeln und hab drei Jahre lang Schlagzeug studiert und bin mehr in die zeitgenössische Richtung gegangen: freie Improvisation und zeitgenössische Musik."

    Gunter Gruner arbeitet selbst im Musikklub Shrine. Er kümmert sich um die Konzertbuchungen. Dieser Aufführungsort bietet professionellen Musikern Gelegenheit sich zu zeigen und ist gleichzeitig ein Sprungbrett für junge Künstler.

    "Es ist sehr wichtig für Studenten, dass sie eine Plattform haben, wo sie sich ausprobieren können, wo sie anfangen können aufzutreten. Gerade in New York ist das Gerangel um Performance-Möglichkeiten groß, sehr viel Wettbewerb natürlich auch. Wir buchen im "Shrine" Leute aus der ganzen Welt. Das ist ein sehr bunt gemischtes Programm: Afrobeat, Reggae, Hip-Hop, Soul, R&B und Jazz- Musik all dies im Shrine und wir haben bis zu fünf oder sechs verschiedene Bands jeden Tag. "

    Einer dieser jungen Musiker ist Ayodele Alli aus dem nigerianischen Lagos. Er war 14, als er mit seiner Familie in den Norden der USA kam. Seit zwei Jahren hält er sich in Harlem auf. Hier findet er jede Menge Anregungen.

    "Wie viele berühmte Musiker gab es hier in Harlem! Die Harlem-Renaissance! Das waren die glanzvollen Zeiten! Aber heute gibt es eine zweite Harlem Renaissance. In Harlem spielt sich musikalisch so viel ab. Heute haben sich ganz neue Musikstile und Tendenzen entwickelt. Für mich sind die Hip-Hop-Szene und das Spoken Word sehr interessant und der Shrine bietet so viele Möglichkeiten. Du kommst an einem Mittwochabend hierher und es gibt viele Konzerte. Ich benötige als Musiker diese Kreativität. Natürlich ist New York unglaublich, aber für Musiker ist Harlem einzigartig."

    Doch etwas hat sich nicht verändert: Immer noch strömen jeden Sonntag Väter und Söhne in Anzug und Krawatte, Mütter und Töchter in Kostüm und Hut, mit Kleidchen und Schleifchen im Haar zur Kirche in den Gospelgottesdienst. In der Saint Luke African Methodist Episcopalian Church in Sugar Hill schmettert der Chor Gospels.

    Ganz andere Rhythmen beim Hip-Hop- Gottesdienst in der Greater Memorial Zion Church, jeden Donnerstag um 19 Uhr.

    Die meisten Besucher des Hip-Hop-Gottesdienstes sind Afroamerikaner, in Jeans und Kapuzenjacke gekleidet. Einige Touristen aus Kanada, Australien, Deutschland und England sind auch darunter. Hier wollen sich die Jugendlichen an Gott wenden, aber eben nicht wie in einem traditionellen Gottesdienst. Hip-Hop-Kirche bedeutet ihnen viel.

    "Hip-Hop? Kirche? Zwei Begriffe, die anscheinend überhaupt nicht zusammenpassen. Doch wenn du beides zusammenbringst und Hip-Hop-Gottesdienst hörst, dann wirst du neugierig. Alles hat vor 5 Jahren begonnen. Seitdem hat sich einiges getan: Ganz am Anfang waren hier junge Kids und Jugendliche. Doch inzwischen kommen auch 20-, 30-, 40-Jährige und auch Ältere hierher. Meist sind sie beim ersten Besuch misstrauisch und fragen sich: Wie soll Hip-Hop und Kirche miteinander vereinbar sein? Dann sehen sie aber, dass die Rapper hier positive Dinge zur Sprache bringen und Gott lobpreisen. Sie sprechen nicht von Frauen, Drogen oder Alkohol."

    Tykym Stallings war von Anfang an mit dabei, als vor fünf Jahren Hip-Hop-Musiker Kurtis Blow und Pastor Stephen Pogue mit ganz neuen Mitteln Kinder aus Harlem von der Straße in die Kirche holten, indem sie Gottesdienste in Rapform machten. Wie kommt der Hip-Hop-Gottesdienst eigentlich an?

    "Meiner Meinung nach bedeutet der Hip-Hop-Gottesdienst den meisten Teilnehmern sehr viel. Er kann viel bewirken und hat einen positiven Einfluss auf das Leben vieler - auf meines beispielsweise. Ich habe hier ein Ziel und eine Aufgabe gefunden und fühle mich eins mit Gott. Von Anfang an war ich mit dabei, zuerst als Zuschauer, bald als aktives Mitglied und nun als Jugendpastor. Gott kann letztendlich zu jeder Art von Musik sprechen - ob es nun Hip-Hop, Rock, Folk oder Klassik ist. "

    Tykym Stallings hatte damals gerade die Schule abgebrochen und trieb sein Unwesen in Straßengangs. Das ist lange her. Inzwischen hat er seinen Abschluss nachgeholt und ein Studium an der Universität begonnen.

    Harlem war schon immer ein Ort der Veränderung, dessen Geschichte sich nicht nur auf die vergangenen 100 Jahre als Hochburg der schwarzen Gemeinde reduzieren lässt. Die Ursprünge der Ansiedlung waren niederländisch und vor Ankunft der Afroamerikaner war die Gegend stark von jüdischen Einwanderern geprägt. Die schwarze Bevölkerung kann sich heute möglicherweise nicht mehr in einem Gebiet behaupten, das seit fast 100 Jahren ihr Revier war. Harlem ist kein statischer Bezirk, sondern ein lebender Organismus, der wächst und sich ständig verändert. Viele sprechen inzwischen von einer zweiten Harlem-Renaissance - doch unter neuen Vorzeichen:

    "Schau dich doch mal an einem Wochentag im Shrine um: Hier gibt es schwarze, weiße, asiatische, südamerikanische Künstler. So sieht die zweite Harlem Renaissance aus! Nicht mehr nur eine Rasse ist vertreten, sondern ein multiethnischer Mix. In meiner Band ist der Schlagzeuger Dominikaner. Bassist, Drummer und Keyboarder sind Südamerikaner und ich bin Nigerianer. Wenn das keine Vielfalt ist."

    "Wir haben bald weiße Rapper und schwarze Astronauten. Daran hatten unsere Eltern nie gedacht, damit hatte niemand gerechnet. Wir müssen uns dessen bewusst werden. Wir fusionieren und dürfen nicht vergessen, wer wir sind und wohin uns das alles führt."

    "Vor einigen Jahren noch gehörten die Geschäfte hier Juden, Italienern und Schwarzen. Heute lässt sich hier jeder nieder. Wir haben jetzt viele Leute aus Afrika. Ägypter haben fast an jeder Ecke einen Laden - ob in St. Nicholas, in der Amsterdam Avenue oder der Lenox Avenue. Wenn ich so einen Laden betrete und Schinken verlange, schauen sie mich verblüfft an: "So etwas haben wir nicht." "Was macht ihr denn hier, wenn ihr nicht mal Schinken verkauft?", frage ich erstaunt. "Die Juden hatten wenigstens Schinken, Schweinefüße und Schweinerippchen! Ich liebe Amerika, aber Harlem noch viel mehr."