Sie haben ja alle so recht. Alles, was wichtig ist, muss Schulfach werden. Wirtschaft, ja was denn sonst. Hauswirtschaft, ja selbstverständlich. Und wir wollen jetzt auch nicht pingelig sein. Von wegen: Gibt’s doch alles schon. Oder noch. Jaja, an deutschen Schulen wird immer noch gekocht, gewerkelt, gehandarbeitet, es heißt bloß nicht mehr so. Sondern "Arbeit, Wirtschaft, Technik" oder "Wirtschaft, Arbeit, Technik" oder "Wirtschaft, Technik, Hauswirtschaft" oder "Arbeitslehre und Soziales" oder wie auch immer.
An Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen, auch mal als Wahlfach in der gymnasialen Oberstufe. Nur: Wenn man’s "Alltags- und Lebensökonomie" nennt, dann kommt das doch gleich ganz anders daher. Ja, sicher, Informatik als Pflichtfach in der Oberstufe, Verbraucherbildung als Schulfach, her damit. Natürlich gibt es Beides schon längst, nur eben nicht so, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien respektive das "Bündnis Verbraucherbildung" sich das vorstellen. Zu Letzterem gehören übrigens radikale Verbraucherschutzorganisationen wie McDonald’s und Edeka. Da kann man wirklich nicht meckern.
Und jetzt kommt mir bloß nicht mit dem Argument: Wenn man das Fächerangebot ausweiten will, muss man an anderer Stelle kürzen. Ja, und? Da heißt es ausdünnen, entrümpeln, entschlacken. Mathematik? Kannste weitgehend vergessen. In der Informatik brauchst du nur zwei Zahlen: Null und Eins. Alles andere versteht der Computer nicht. Und für Algorithmen sind ohnehin die Fachleute zuständig. Deutsch? Ich erinnere nur an Kurt Tucholskys Albtraum: Er muss das Abitur noch mal machen, und das Deutschthema lautet "Goethe als solcher". Wer braucht das denn? Und wer braucht Tucholsky?
Rechtschreibung, Zeichensetzung sind bei SMS und Twitter und Facebook völlig überflüssig, auch die Suchmaschinen bieten bei völlig verkorksten Schreibweisen schon Alternativen an, also weg damit. Um Raum zu schaffen für das Schulfach "soziale Kompetenz". Das hat Senta Berger gefordert. Oder das Schulfach "Beziehungen". Das ist mindestens so schön, auch wenn es eine weniger prominente Paartherapeutin gefordert hat.
Ja, gut, man könnte jetzt einwenden, dass "soziale Kompetenz" der Inhalt von Bildung insgesamt sein sollte. Das schließt "Beziehungen" ein. Falls nicht Flirten, Händchenhalten und Knutschen als Schulfach gemeint ist. Aber "soziale Kompetenz" kommt eben viel wuchtiger daher als "Bildung". Auf diesem Wege sollte man fortschreiten. Was sollen wir mit dem alten Fächerkanon? In die Schule gehört, was die Menschen wirklich bewegt.
Hund, Katze, Hamster, Meerschwein – von Kindes Beinen an opfern die Deutschen viel Zeit und noch mehr Geld für Haustiere. Das Schulfach "Dein Tier und du" ist überfällig. Und auch die innige Liebesbeziehung zu Moped, Motorrad, Auto kann im herkömmlichen Technikunterricht selbstredend nicht annähernd abgebildet werden. Da ist noch viel zu tun.
Kommunikation? Ja, aber praktisch. Wie gehe ich mit I-Phone, Galaxy und Konsorten um? Das ist Handarbeitslehre im besten Sinne. Wo gibt’s die günstigsten Tarife? Das ist Wirtschaft pur. Wie kann ich die Eltern am besten schröpfen? Das ist soziale Kompetenz im Alltag. Medienkunde mal ganz praktisch. "Deutschland sucht den Superstar" als Schulfach, eine Exkursion ins Dschungelcamp, Mode- und Kosmetik-Kunde am Beispiel von Germanys next Topmodel, Stefan Raab als Gastdozent – das rockt die Kids.
Und vor allem: Spiele. Pardon: Computer Gaming als Schulfach. Ganz vorne Horror- und Gewalt-Spiele. Das macht fit fürs Leben, ersetzt Politik- und Gemeinschaftskunde, da kriegst du soziale Kompetenz sozusagen mit dem Nürnberger Trichter reingeschüttet. Ach ja, was Nürnberger Trichter heißt, weiß ja dann keiner mehr. Aber ein bisschen Schwund ist immer.
An Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen, auch mal als Wahlfach in der gymnasialen Oberstufe. Nur: Wenn man’s "Alltags- und Lebensökonomie" nennt, dann kommt das doch gleich ganz anders daher. Ja, sicher, Informatik als Pflichtfach in der Oberstufe, Verbraucherbildung als Schulfach, her damit. Natürlich gibt es Beides schon längst, nur eben nicht so, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien respektive das "Bündnis Verbraucherbildung" sich das vorstellen. Zu Letzterem gehören übrigens radikale Verbraucherschutzorganisationen wie McDonald’s und Edeka. Da kann man wirklich nicht meckern.
Und jetzt kommt mir bloß nicht mit dem Argument: Wenn man das Fächerangebot ausweiten will, muss man an anderer Stelle kürzen. Ja, und? Da heißt es ausdünnen, entrümpeln, entschlacken. Mathematik? Kannste weitgehend vergessen. In der Informatik brauchst du nur zwei Zahlen: Null und Eins. Alles andere versteht der Computer nicht. Und für Algorithmen sind ohnehin die Fachleute zuständig. Deutsch? Ich erinnere nur an Kurt Tucholskys Albtraum: Er muss das Abitur noch mal machen, und das Deutschthema lautet "Goethe als solcher". Wer braucht das denn? Und wer braucht Tucholsky?
Rechtschreibung, Zeichensetzung sind bei SMS und Twitter und Facebook völlig überflüssig, auch die Suchmaschinen bieten bei völlig verkorksten Schreibweisen schon Alternativen an, also weg damit. Um Raum zu schaffen für das Schulfach "soziale Kompetenz". Das hat Senta Berger gefordert. Oder das Schulfach "Beziehungen". Das ist mindestens so schön, auch wenn es eine weniger prominente Paartherapeutin gefordert hat.
Ja, gut, man könnte jetzt einwenden, dass "soziale Kompetenz" der Inhalt von Bildung insgesamt sein sollte. Das schließt "Beziehungen" ein. Falls nicht Flirten, Händchenhalten und Knutschen als Schulfach gemeint ist. Aber "soziale Kompetenz" kommt eben viel wuchtiger daher als "Bildung". Auf diesem Wege sollte man fortschreiten. Was sollen wir mit dem alten Fächerkanon? In die Schule gehört, was die Menschen wirklich bewegt.
Hund, Katze, Hamster, Meerschwein – von Kindes Beinen an opfern die Deutschen viel Zeit und noch mehr Geld für Haustiere. Das Schulfach "Dein Tier und du" ist überfällig. Und auch die innige Liebesbeziehung zu Moped, Motorrad, Auto kann im herkömmlichen Technikunterricht selbstredend nicht annähernd abgebildet werden. Da ist noch viel zu tun.
Kommunikation? Ja, aber praktisch. Wie gehe ich mit I-Phone, Galaxy und Konsorten um? Das ist Handarbeitslehre im besten Sinne. Wo gibt’s die günstigsten Tarife? Das ist Wirtschaft pur. Wie kann ich die Eltern am besten schröpfen? Das ist soziale Kompetenz im Alltag. Medienkunde mal ganz praktisch. "Deutschland sucht den Superstar" als Schulfach, eine Exkursion ins Dschungelcamp, Mode- und Kosmetik-Kunde am Beispiel von Germanys next Topmodel, Stefan Raab als Gastdozent – das rockt die Kids.
Und vor allem: Spiele. Pardon: Computer Gaming als Schulfach. Ganz vorne Horror- und Gewalt-Spiele. Das macht fit fürs Leben, ersetzt Politik- und Gemeinschaftskunde, da kriegst du soziale Kompetenz sozusagen mit dem Nürnberger Trichter reingeschüttet. Ach ja, was Nürnberger Trichter heißt, weiß ja dann keiner mehr. Aber ein bisschen Schwund ist immer.