Medienbericht
Von der EU finanzierte Sicherheitskräfte in Nordafrika setzen Migranten in der Wüste aus

Mauretanien, Marokko und Tunesien setzen einer Medien-Recherche zufolge Migranten mit dem Wissen der EU gezielt in der Wüste aus. Der Bayerische Rundfunk, der Spiegel und weitere Medien berufen sich etwa auf Augenzeugen-Berichte, Videoaufnahmen und Satellitenbilder. Demnach wurden Asylsuchende von Grenzpolizisten ohne Wasser in entlegene Wüstengebiete gebracht und sich selbst überlassen.

21.05.2024
    Afrikanische Migranten in der tunesischen Hafenstadt Sfax.
    Einem Medienbericht zufolge verschleppen von der EU finanzierte Sicherheitskräfte in Nordrafrika Asylsuchende, die nach Europa wollen. (AFP / HOUSSEM ZOUARI)
    Mehrere Menschen seien gestorben. Die Polizisten werden dem Bericht zufolge auch von der EU finanziert und mit Fahrzeugen ausgestattet. Zudem seien spanische Beamte über die Verschleppung von Migranten informiert worden.

    Vorwürfe zurückgewiesen

    Die Regierungen der nordafrikanischen Länder wiesen die Vorwüfe zurück. Eine Sprecherin der EU-Kommission teilte mit, man erwarte, dass die Partner der EU internationale Verpflichtungen erfüllten. Letztendlich seien die Länder aber selbst für ihre Sicherheitskräfte verantwortlich.
    Die EU und Tunesien hatten im vergangenen Jahr ein Abkommen geschlossen, das unter anderem Hilfen von 105 Millionen Euro für den Grenzschutz vorsieht. Auch mit Marokko und Mauretanien arbeitet die EU zusammen, um die Migration aus dem südlichen Afrika einzudämmen.

    Weitere Informationen

    Ausgesetzt in der Wüste – Von Partnern der EU
    Diese Nachricht wurde am 21.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.