Archiv

Von der Globalisierung des Orchesterklangs
Perfekt, aber seelenlos?

Einen individuellen, eigenen Klang zu haben - das behauptet wohl jedes Orchester von sich. Die Wiener Philharmoniker, die Berliner Philharmoniker, das Kölner Gürzenich-Orchester: Keiner dieser Klangkörper würde bestreiten, nicht unverwechselbar und einzigartig an seinem "Ton" wiedererkennbar zu sein.

Von Sabine Fringes |
    Chefdirigent Sir Simon Rattle bei einer Probe mit den Berliner Philharmonikern
    Prägte den Klang der Berliner Philharmoniker: Simon Rattle (picture alliance / dpa / Jakub Kaminski)
    Doch während in früheren Zeiten die Musiker eines Orchesters noch aus dem Land stammten, in dem sie spielten, besteht heute ein Orchester aus Musikern verschiedener Nationen und Schulen. Hinzu kommen Dirigenten aus aller Herren Länder, Maestros, die von Vertrag zu Vertrag und von Konzert zu Konzert um die Welt reisen - und kaum noch über Jahrzehnte prägend auf ein Orchester einwirken können. Wie ist es also in unseren Zeiten der Mobilität, der Internationalität, des Strebens nach Perfektion um einen individuellen Orchesterklang bestellt?