Musiker mit Zweitberuf
Vom Dirigentenpult in die Backstube

Dirigent sein, das war der Traum von Tran Đình Lam. Doch der Alltag brachte ein Müdigkeit, ständig neuen Engagements nach zu jagen. Da die Berufsrealität als Musiker oft hat ist, wagen einige spät noch den Berufswechsel oder setzen nicht mehr nur auf Musik.

Von Eva Blaskewitz |
Eine Bäckerhand stiebt Mehl in seine Umgebung.
Ein Dirigent arbeitet mit seinen Händen. Ein Bäcker aber auch. (Herbert Goetsch)
Tran Dinh Lam stand am Pult großer Orchester, gewann Dirigenten-Preise, leitete mehrere Jahre den Opernchor des Theaters Kiel. Dann entschloss sich der in Kaiserslautern geborene Dirigent zu einer Kehrtwende: Er machte eine Ausbildung als Bäcker und eröffnete seine Bäckerei im Nordwesten Brandenburgs. „Die Backstube ist der Ort, wo ich mich wirklich wohlfühle“, sagt er.

(Teil-)Aussteig aus dem Musikbetrieb

So wie Tran Dinh Lam tauschen einige den Traumberuf Musiker gegen einen anderen ein oder teilen ihre Zeit zwischen verschiedenen Berufsfeldern auf. Was hat sie zu dieser Entscheidung bewogen?
Davon erzählen ein Cellist aus dem Umfeld der Berliner Philharmoniker, der sich als Unternehmensberater selbständig gemacht hat, und die stellvertretende Solo-Bratschistin des Philharmonischen Orchesters Lübeck, die als professioneller Krankenhaus-Clown schwer kranke Kinder zum Lachen bringt.