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Von der UNESCO geschützte Bräuche
Ist das wirklich typisch deutsch?

In den Harzer Wäldern trainieren Vogelfreunde die Gesangsqualitäten ihrer Buchfinken, damit sie beim "Schönheitssingen" punkten können – beim "Benneckensteiner Finkenmanöver". Auf dem Darß in Mecklenburg-Vorpommern schlagen Reiter im vollen Galopp mit Keulen immer wieder auf eine Tonne ein – wer sie endgültig zertrümmert, wird zum Tonnenkönig gekürt.

Von Manfred Götzke |
    Das Bild zeigt Bürgermeister, Kurdirektor und drei weitere Personen beim Wassertreten in einem Außenbecken in Bad Münstereifel.
    Kulturgut Kneippen: Wassertreten mit Bürgermeister und Kurdirektor in Bad Münstereifel. (Deutschlandradio / Manfred Götzke )
    Diese etwas skurrilen Volksfeste aber auch das Kneippen, die Flussfischerei an der Sieg oder die Tradition der Feldgeschworenen – die ehrenamtlichen Grenzmarkierer in Bayern – eint eins: Sie gehören zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands. 68 solcher Bräuche finden sich aktuell im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Die Organisation will damit "die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen in Deutschland" sichtbar machen.
    Herr Engels sitzt in einem Boot auf der Sieg zusammen mit einem Kollegen und hält einen gerade geangelten Hecht in die Kamera. 
    Hechtglück: Fischereibrudermeister Günter Engels und seine Kollegen fischen in der Sieg. (Deutschlandradio / Manfred Götzke )
    Steht in diesem Verzeichnis also, was typisch deutsch ist, was die deutsche Kultur eigentlich ausmacht und prägt?
    Manfred Götzke mit einem etwas anderen Beitrag zur Leitkulturdebatte.