Von außen betrachtet war alles wie immer: Das Auswahlverfahren für die Nobelpreise verlief streng geheim wie eh und je, keine Nominierungsliste drang nach außen.
Etwas war aber doch anders: Die üblichen Vermutungen beschränkten sich dieses Jahr nicht nur auf die Medienlandschaft, auch die eher schweigsamen Physiker nannten immer wieder zwei Namen: Peter Higgs und Francois Englert. Kaum einer kam vor gut 15 Monaten um diese beiden Namen herum – so euphorisch feierten Teilchenphysiker weltweit die Entdeckung des Higgs-Bosons, das der britische Forscher Higgs und die belgischen Wissenschaftler Francois Englert und Robert Brout vor 50 Jahren vorhergesagt hatten.
"Das ist ein sehr emotionaler Augenblick. Es ist fantastisch! Mein ganzes Physikerinnen-Leben bin ich schon auf der Suche nach dem Higgs-Teilchen. Und nun ist es endlich da!",
freute sich im Sommer 2012 Erika Garutti, als die Entdeckung am Teilchenbeschleuniger CERN in Genf verkündet wurde. Am größten war die Freude aber wohl bei Higgs selbst:
"I'm rather surprised that this happened in my lifetime. I certainly had no idea that it would happen in my lifetime. It's really amazing for me."
Und auch Francois Englert, emeritierter Professor an der freien Universität Brüssel und mittlerweile über 80, war von der Entdeckung am CERN überwältigt.
"Of course I'm very happy. The result now is really impressive and I am full of admiration of what CERN has realized."
Der genialen Idee stellten sich in den 60er-Jahren zunächst formale Hindernisse in den Weg, erinnert sich Higgs, der an der Universität von Edinburgh forschte und erst mit 83 in den Ruhestand ging.
"Ich schrieb einen kurzen Artikel und schickte ihn an die Fachzeitschrift Physics Letters. Doch die Redaktion lehnte ihn ab. Da meine Arbeit nur eine DIN-A4-Seite lang war, dachte ich mir: Vielleicht war das zu kurz und ich muss noch weiter ausführen, welche Folgen meine Theorie hat. Also verfasste ich eine überarbeitete Version, in der ich darauf hinwies, es müsse da spezielle Elementarteilchen mit ganz bestimmten Eigenschaften geben. Diese Teilchen wurden als Higgs-Bosonen bekannt."
Den virulenten Begriff "Gottesteilchen" würde der Atheist Higgs selbst nie verwenden. "Ich glaube nicht an Gott", soll er einst gesagt haben, "aber ich habe immer gedacht, dass dieser grobe Name möglicherweise einige Menschen verletzt". Und Francois Englert, der im Sommer vom belgischen König zum Baron ernannt wurde? Hält jedenfalls nichts davon, seinen eigenen Namen oder den anderer Beteiligter hinzuzufügen. Er bevorzuge den Begriff "skalares Boson" – ganz einfach, weil sich in diesem Namen ein wichtiger Teil der Theorie zeige.
Ein erstes Kennenlernen zwischen Higgs und Englert fand erst letzten Sommer in Genf statt. Vor einigen Jahren sei schon einmal ein Treffen auf einer Konferenz geplant gewesen, erinnert sich Francois Englert. Doch die Veranstaltung wurde wegen eines Vulkanausbruchs auf Island abgesagt.
"The first time I saw him was on the 4th of July press conference at CERN. We never met before. And what I'm going to say to him? Of course I will congratulate him because I think he did a very important and excellent work."
Auch die beiden frischgekürten Nobelpreisträger haben das Rumoren der letzten Monate um ihre Personen nicht überhört. Für den als schüchtern geltenden Higgs dürfte die Auszeichnung aber auch eine besondere Herausforderung werden. Schon die Stapel von Briefen und Hunderte E-Mails, die nach der Entdeckung des Higgs-Teilchens im letzten Jahr bei ihm eintrafen, belasteten den Physiker.
Er habe wohl noch eine Galgenfrist bekommen, sagte der Familienmensch Higgs letztes Jahr, als er auf den Nobelpreis angesprochen wurde. Im nächsten Jahr fühle er sich in dieser Hinsicht aber durchaus angreifbar. Francois Englert betonte derweil, dass auch diese Entdeckung nur ein weiteres Puzzlestück sei: Das Higgs-Teilchen habe zwar der Welt ihre Form gegeben, aber es blieben noch zahlreiche Rätsel ungelöst. Die Freude über die Auszeichnung sei aber natürlich riesig.
Englert:
"Well, you might imagine that this is not very unpleasant of course I'm very very happy. What can I say more?"
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Etwas war aber doch anders: Die üblichen Vermutungen beschränkten sich dieses Jahr nicht nur auf die Medienlandschaft, auch die eher schweigsamen Physiker nannten immer wieder zwei Namen: Peter Higgs und Francois Englert. Kaum einer kam vor gut 15 Monaten um diese beiden Namen herum – so euphorisch feierten Teilchenphysiker weltweit die Entdeckung des Higgs-Bosons, das der britische Forscher Higgs und die belgischen Wissenschaftler Francois Englert und Robert Brout vor 50 Jahren vorhergesagt hatten.
"Das ist ein sehr emotionaler Augenblick. Es ist fantastisch! Mein ganzes Physikerinnen-Leben bin ich schon auf der Suche nach dem Higgs-Teilchen. Und nun ist es endlich da!",
freute sich im Sommer 2012 Erika Garutti, als die Entdeckung am Teilchenbeschleuniger CERN in Genf verkündet wurde. Am größten war die Freude aber wohl bei Higgs selbst:
"I'm rather surprised that this happened in my lifetime. I certainly had no idea that it would happen in my lifetime. It's really amazing for me."
Und auch Francois Englert, emeritierter Professor an der freien Universität Brüssel und mittlerweile über 80, war von der Entdeckung am CERN überwältigt.
"Of course I'm very happy. The result now is really impressive and I am full of admiration of what CERN has realized."
Der genialen Idee stellten sich in den 60er-Jahren zunächst formale Hindernisse in den Weg, erinnert sich Higgs, der an der Universität von Edinburgh forschte und erst mit 83 in den Ruhestand ging.
"Ich schrieb einen kurzen Artikel und schickte ihn an die Fachzeitschrift Physics Letters. Doch die Redaktion lehnte ihn ab. Da meine Arbeit nur eine DIN-A4-Seite lang war, dachte ich mir: Vielleicht war das zu kurz und ich muss noch weiter ausführen, welche Folgen meine Theorie hat. Also verfasste ich eine überarbeitete Version, in der ich darauf hinwies, es müsse da spezielle Elementarteilchen mit ganz bestimmten Eigenschaften geben. Diese Teilchen wurden als Higgs-Bosonen bekannt."
Den virulenten Begriff "Gottesteilchen" würde der Atheist Higgs selbst nie verwenden. "Ich glaube nicht an Gott", soll er einst gesagt haben, "aber ich habe immer gedacht, dass dieser grobe Name möglicherweise einige Menschen verletzt". Und Francois Englert, der im Sommer vom belgischen König zum Baron ernannt wurde? Hält jedenfalls nichts davon, seinen eigenen Namen oder den anderer Beteiligter hinzuzufügen. Er bevorzuge den Begriff "skalares Boson" – ganz einfach, weil sich in diesem Namen ein wichtiger Teil der Theorie zeige.
Ein erstes Kennenlernen zwischen Higgs und Englert fand erst letzten Sommer in Genf statt. Vor einigen Jahren sei schon einmal ein Treffen auf einer Konferenz geplant gewesen, erinnert sich Francois Englert. Doch die Veranstaltung wurde wegen eines Vulkanausbruchs auf Island abgesagt.
"The first time I saw him was on the 4th of July press conference at CERN. We never met before. And what I'm going to say to him? Of course I will congratulate him because I think he did a very important and excellent work."
Auch die beiden frischgekürten Nobelpreisträger haben das Rumoren der letzten Monate um ihre Personen nicht überhört. Für den als schüchtern geltenden Higgs dürfte die Auszeichnung aber auch eine besondere Herausforderung werden. Schon die Stapel von Briefen und Hunderte E-Mails, die nach der Entdeckung des Higgs-Teilchens im letzten Jahr bei ihm eintrafen, belasteten den Physiker.
Er habe wohl noch eine Galgenfrist bekommen, sagte der Familienmensch Higgs letztes Jahr, als er auf den Nobelpreis angesprochen wurde. Im nächsten Jahr fühle er sich in dieser Hinsicht aber durchaus angreifbar. Francois Englert betonte derweil, dass auch diese Entdeckung nur ein weiteres Puzzlestück sei: Das Higgs-Teilchen habe zwar der Welt ihre Form gegeben, aber es blieben noch zahlreiche Rätsel ungelöst. Die Freude über die Auszeichnung sei aber natürlich riesig.
Englert:
"Well, you might imagine that this is not very unpleasant of course I'm very very happy. What can I say more?"
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