Die aus 20 Romanen bestehende Longlist spiegelte bei allem Anschein von Ausgewogenheit auch die Vielfalt der jungen deutschen Gegenwartsliteratur wieder, sagte die Jurorin Katharina Borchardt im Deutschlandfunk. Dabei könne man den Begriff der Serpentine durchaus als Bild sehen: "Es wird sehr vieles neu gedacht, es wird über Beziehungen nachgedacht, es wird über Homosexualität nachgedacht, es wird über migrantisches Leben nachgedacht, es wird viel über Identität nachgedacht."
Stil ist nie nur "das Sahnehäubchen"
Zehn Autorinnen und zehn Autoren standen auf der Longlist. Bei den sechs Titeln der Shortlist neigte sich die Waage zu den Autorinnen und zu eher formbewussten Texten: Stilistik spielte für die Auswahl der Bücher "eine wichtige Rolle", bekräftigt Katharina Borchardt, dabei sei sie niemals "das Sahnehäubchen" auf einer Geschichte: "Wir haben immer diskutiert, inwiefern dieser Inhalt genau diese Form braucht."
Der Deutsche Buchpreis wird am 12. Oktober 2020 im Frankfurter Rathaus verliehen. Er ist mit 25.000 Euro dotiert und gilt als einer der wichtigsten Literaturpreise Deutschlands.
Bov Bjerg: "Serpentinen"
Claassen Verlag, Berlin. 272 Seiten, 22 Euro.
Claassen Verlag, Berlin. 272 Seiten, 22 Euro.
Dorothee Elmiger: "Aus der Zuckerfabrik"
Carl Hanser Verlag, München. 272 Seiten, 23 Euro.
Carl Hanser Verlag, München. 272 Seiten, 23 Euro.
Thomas Hettche: "Herzfaden"
KiWi Verlag, Köln. 288 Seiten, 24 Euro.
KiWi Verlag, Köln. 288 Seiten, 24 Euro.
Deniz Ohde: "Streulicht"
Suhrkamp Verlag, Berlin. 284 Seiten, 22 Euro.
Suhrkamp Verlag, Berlin. 284 Seiten, 22 Euro.
Anne Weber: "Annette, ein Heldinnenepos"
Matthes & Seitz Verlag, Berlin. 208 Seiten, 22 Euro.
Matthes & Seitz Verlag, Berlin. 208 Seiten, 22 Euro.
Christine Wunnicke: "Die Dame mit der bemalten Hand"
Berenberg Verlag, Berlin. 168 Seiten, 22 Euro.
Berenberg Verlag, Berlin. 168 Seiten, 22 Euro.