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Von Himmels- und Sternfahrern
Astronaut, Kosmonaut, Taikonaut

Derzeit befinden sich sechs Menschen in der Erdumlaufbahn: Zwei Russen, eine Amerikanerin, zwei Amerikaner und ein Deutscher. Immer wieder gibt es Verwirrung, ob nun Astronauten oder Kosmonauten im All sind. Denn die Bezeichnung für die Raumfahrer ist je nach Kulturkreis unterschiedlich.

Von Dirk Lorenzen |
    Alexander Gerst vor der Raumstation.
    Alexander Gerst ist zwar mit einem Sojus-Raumschiff zur ISS gereist, ist aber ein ESA-Astronaut (ESA) (ESA)
    Der russische Begriff Kosmonaut stammt von den griechischen Worten für Weltall und Seefahrer. Astronaut geht auf die Worte für Stern und Seefahrer zurück. Die Russen starten also Weltraumfahrer in die Erdumlaufbahn, Amerikaner und Europäer sogar als Sternenfahrer.
    Bei Chinesen, die ins All fliegen, ist oft von Taikonauten die Rede. Dieser Begriff verbindet das chinesische Wort für Weltraum mit den griechischen Seefahrern. Allerdings ist Taikonaut ein Kunstwort, das vor etlichen Jahren in Onlinediensten aufgetaucht ist. Es ist keine offizielle Bezeichnung. Chinas Raumfahrtagentur spricht in englischsprachigen Texten meist von Astronauten. Im Chinesischen werden sie als Weltraum- oder Himmelsfahrer bezeichnet. In Taiwan ist auch von Weltraummenschen die Rede.
    Für die Astronauten spielen diese Bezeichnungen ohnehin keine Rolle. Alexander Gerst ist zwar zweimal mit einer russischen Sojus-Kapsel ins All geflogen, bezeichnet sich aber selbst meist als Astronaut. Ob es nun Kosmonauten, Astronauten oder Taikonauten sind, die von der Erdoberfläche in die Umlaufbahn oder vielleicht bald zum Mond reisen: Sie alle sind Raum-Fahrer, denn sie verlassen für einige Zeit die blaue Erde und dringen vor in die dunklen Weiten des Weltraums.