" Als Schleier erscheint die Gesichtsscheibe der Eulen auf zweierlei Weise ..."
Anita Albus über die Schleiereule - eine detail- und kenntnisreiche, manchmal humorige, aber auch vermenschlichende Schilderung einer selten gewordenen Vogelart. Sechs ausgestorbene oder vom Aussterben bedrohte Vogelarten porträtiert sie in ihrem Werk "Von seltenen Vögeln", ergänzt die Schilderungen durch eigene oder fremde Aquarelle und Zeichnungen. Die Schönheit des Buches hat Jurymitglied Hendrik Röder überzeugt:
" Und natürlich das Memento Mori, nämlich das Innehalten und Schauen, was wir hinter uns lassen an toten Tieren, das ist nicht Evolution, sondern Menschen gemacht, und da erinnert sie, aber nicht mit pädagogischem Impetus, sondern mit gestalterischer, künstlerischer Kraft. "
Jurymitglied Hendrik Röder ist sich der Gefahren eines Umwelt-Literaturpreises durchaus bewusst. Gesinnungsschriftsteller mit grüner Seele, aber ohne literarische Qualitäten bekommen diesen Preis mit Sicherheit nicht, sagt der Leiter des brandenburgischen Literaturbüros:
" Man muss schon genau hinschauen und gucken, was gibt es auf dem Buchmarkt, wer käme dafür in Frage, insofern ist die heutige Wahl mit Anita Albus natürlich genau passend, wie gesagt, Gesinnungstexte sollen nicht prämiert werden, das ist völlig klar. "
Das sieht auch Brandenburgs Umweltministerium so, die Institution, die den Literaturpreis verleiht. Deshalb bestimmt auch eine Jury aus Literaturwissenschaftlern, Buchhändlern und Schriftstellern den Preisträger und nicht Naturschutzexperten, Forstwissenschaftler oder Gewässerökologen, sagt Jens-Uwe Schade, Sprecher des Umweltministeriums:
" Das wäre ja abenteuerlich und würde nicht zum Ziel führen, sondern es geht um Literatur, die auch ihren Leser erreicht. Also nicht diejenigen, die in Birkenstocksandalen über die Wiese springen und abseits die Natur anschwärmen, sondern diejenigen, die sich kümmern um unseren Planeten, um Natur und Umwelt. "
Brandenburgs Umweltliteraturpreis ist in gewisser Weise ein Kind der Wende, 1994 wurde er zum ersten Mal verliehen. Der grüne und bürgerbewegte Umweltminister Matthias Platzeck - damals noch nicht Mitglied der SPD, hat ihn aus der Taufe gehoben:
" Die Idee kam eigentlich, wenn man so will, noch aus der Wendezeit. Der Naturschutz war ja im Wesentlichen im Kulturbund der DDR geparkt, aber viele der Naturschützer waren auch in kirchlichen und in literarischen Kreisen aktiv. Es gab in der DDR eine breite, umweltengagierte Literatur, auch mit prominenten Autoren, Monika Maron, Christa Wolf. "
Und diese Literatur sollte und soll weiter Unterstützung erfahren. So ist auch der im letzten Jahr verstorbene Wolfgang Hilbig, der wortgewaltig die Zerstörung seiner sächsischen Heimat durch die Braunkohle und den Uranabbau geschildert hat, Träger des brandenburgischen Umweltliteraturpreises.
Anita Albus über die Schleiereule - eine detail- und kenntnisreiche, manchmal humorige, aber auch vermenschlichende Schilderung einer selten gewordenen Vogelart. Sechs ausgestorbene oder vom Aussterben bedrohte Vogelarten porträtiert sie in ihrem Werk "Von seltenen Vögeln", ergänzt die Schilderungen durch eigene oder fremde Aquarelle und Zeichnungen. Die Schönheit des Buches hat Jurymitglied Hendrik Röder überzeugt:
" Und natürlich das Memento Mori, nämlich das Innehalten und Schauen, was wir hinter uns lassen an toten Tieren, das ist nicht Evolution, sondern Menschen gemacht, und da erinnert sie, aber nicht mit pädagogischem Impetus, sondern mit gestalterischer, künstlerischer Kraft. "
Jurymitglied Hendrik Röder ist sich der Gefahren eines Umwelt-Literaturpreises durchaus bewusst. Gesinnungsschriftsteller mit grüner Seele, aber ohne literarische Qualitäten bekommen diesen Preis mit Sicherheit nicht, sagt der Leiter des brandenburgischen Literaturbüros:
" Man muss schon genau hinschauen und gucken, was gibt es auf dem Buchmarkt, wer käme dafür in Frage, insofern ist die heutige Wahl mit Anita Albus natürlich genau passend, wie gesagt, Gesinnungstexte sollen nicht prämiert werden, das ist völlig klar. "
Das sieht auch Brandenburgs Umweltministerium so, die Institution, die den Literaturpreis verleiht. Deshalb bestimmt auch eine Jury aus Literaturwissenschaftlern, Buchhändlern und Schriftstellern den Preisträger und nicht Naturschutzexperten, Forstwissenschaftler oder Gewässerökologen, sagt Jens-Uwe Schade, Sprecher des Umweltministeriums:
" Das wäre ja abenteuerlich und würde nicht zum Ziel führen, sondern es geht um Literatur, die auch ihren Leser erreicht. Also nicht diejenigen, die in Birkenstocksandalen über die Wiese springen und abseits die Natur anschwärmen, sondern diejenigen, die sich kümmern um unseren Planeten, um Natur und Umwelt. "
Brandenburgs Umweltliteraturpreis ist in gewisser Weise ein Kind der Wende, 1994 wurde er zum ersten Mal verliehen. Der grüne und bürgerbewegte Umweltminister Matthias Platzeck - damals noch nicht Mitglied der SPD, hat ihn aus der Taufe gehoben:
" Die Idee kam eigentlich, wenn man so will, noch aus der Wendezeit. Der Naturschutz war ja im Wesentlichen im Kulturbund der DDR geparkt, aber viele der Naturschützer waren auch in kirchlichen und in literarischen Kreisen aktiv. Es gab in der DDR eine breite, umweltengagierte Literatur, auch mit prominenten Autoren, Monika Maron, Christa Wolf. "
Und diese Literatur sollte und soll weiter Unterstützung erfahren. So ist auch der im letzten Jahr verstorbene Wolfgang Hilbig, der wortgewaltig die Zerstörung seiner sächsischen Heimat durch die Braunkohle und den Uranabbau geschildert hat, Träger des brandenburgischen Umweltliteraturpreises.