
Der Projektleiter Wernher von Braun begab sich gezielt in amerikanische Gefangenschaft. US-Truppen transportierten aus den V2i-Werkstätten alles ab, was ihnen nützlich erschien.
Als die Sowjets Thüringen übernahmen, waren nicht mehr viele der alten Experten vor Ort. Doch Helmut Gröttrup, ehemals einer der engsten Mitarbeiter von Brauns, gelang es, erneut eine Raketenabteilung aufzubauen.

Völlig unerwartet ließen die Sowjets die Experten mitsamt Familien und Ausrüstung von einem rauschenden Fest direkt nach Osten bringen. Dort arbeiteten sie zunächst weiter an ihren Raketen und führten Teststarts durch.
Später sollten die Ingenieure gezielt bestimmte Probleme lösen. Die deutsche Gruppe hatte aber niemals Einblick in die russischen Arbeitsergebnisse.
Generell wird die Bedeutung des exportierten Wissens sowohl für die Sowjetunion als auch für die USA überschätzt. In beiden Staaten fußt die Raumfahrtentwicklung letztlich nicht auf Peenemünder Kenntnissen – dafür war man dort beim Waffenbau gar nicht weit genug vorangekommen.
1953 wurden die verschleppten Experten wieder zurück nach Deutschland geschickt. Sputnik, den ersten Satelliten, starteten die Sowjets vier Jahre später.