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Von Tunguska nach Tscheljabinsk

Heute vor 105 Jahren kam es in Sibirien nahe des Flusses Steinige Tunguska zu einer gewaltigen Explosion. Vermutlich war ein recht poröses Objekt aus dem Weltraum in die Erdatmosphäre eingedrungen und noch in der Luft explodiert.

Von Dirk Lorenzen |
    In einem Gebiet größer als das Saarland knickten alle Bäume um. Zum Glück war die Region völlig unbewohnt.

    Ähnlich glimpflich verlief der stärkste kosmische Treffer seit dem Tunguska-Ereignis: Am 15. Februar dieses Jahres explodierte ein etwa 17 Meter großes Objekt nahe der Stadt Tscheljabinsk.

    Durch die Druckwelle ging zwar viel Glas zu Bruch, aber schwer verletzt wurde niemand. Hätte der kleine Asteroid aus massivem Metall bestanden anstatt aus einer recht lockeren Mischung aus Gestein und Eis, so hätte es schwere Zerstörungen gegeben.

    Europas Weltraumorganisation ESA hat jetzt in Frascati bei Rom das Koordinierungszentrum für erdnahe Objekte eingerichtet. Dort laufen alle Informationen über die Körper im Sonnensystem zusammen, die der Erde auf einige Millionen Kilometer nahekommen.

    Mittelfristig ist ein Warndienst geplant, der auf mögliche Einschläge hinweist. Allerdings lassen sich so kleine Objekte wie das von Tscheljabinsk nur selten Wochen oder Monate vorher erkennen.

    Die ESA-Experten hoffen daher, künftig mit besseren Teleskopen eine Inventur des Sonnensystems durchzuführen. Zeigen sich dabei Asteroiden, die die Erde massiv bedrohen, geht das Projekt einen Schritt weiter: Dann werden Raumsonden geplant, um die gefährlichen Objekte abzulenken.

    Das ESA-Koordinierungszentrum in Frascati

    NASA-Informationen zur Explosion von Tscheljabinsk