"Die Kometen waren überhaupt seine Lieblinge unter den Himmelskörpern", heißt es in einem Nachruf. Heinrich Kreutz fiel auf, dass etliche Kometen, die extrem nah an der Sonne vorbeigezogen waren, auf sehr ähnlichen Bahnen laufen. Er vermutete, diese Kometen seien die Reste eines einst viel größeren Objekts, das bei der engen Passage an der Sonne zerborsten ist.
Die Kometen der Kreutz-Gruppe gehören zu den Sungrazern, wie Fachleute sagen, also den Sonnenstreifern. In den letzten Jahrhunderten waren etliche Exemplare am hellen Tageshimmel direkt neben der Sonne zu sehen, etwa Komet Ikeya-Seki im Oktober 1965.
Nachdem der Direktor des Kieler Instituts 1896 gestorben war, folgte ihm Heinrich Kreutz als Herausgeber der "Astronomischen Nachrichten". Diese Zeitschrift war damals das wichtigste Kommunikationsmittel der Himmelskundler in Europa.
Heinrich Kreutz betreute auch den astronomischen Telegrammdienst, der die Kollegen über Kometen und Sternexplosionen informierte, die schnell weiterer Beobachtungen bedurften. Kiel war damals ein Zentrum der astronomischen Welt.
Diese Blüte hielt nicht lange an. Heinrich Kreutz ist 1907 im Alter von 52 Jahren gestorben.