Vor 250 Jahren, irgendwann im Jahr 1768, kam in Nanjing Wang Zhenyi zur Welt. Sie wurde eine bedeutende Astronomin und Mathematikerin. Ihre wissenschaftliche Karriere war Ende des 18. Jahrhunderts im fernen Osten fast noch ungewöhnlicher, als sie es in Europa gewesen wäre.
Wang Zhenyi las viel und eignete sich die meisten Kenntnisse selbst an. Offenbar war sie resolut genug, um sich gegen alle Widerstände durchzusetzen. Mit dem Satz "Wer sagt, Töchter könnten keine Helden sein" soll sie Gleichberechtigung eingefordert haben. Sie setzte auf gleiche Bildungschancen für Mann und Frau.
Astronomin mit Aufklärungswillen
Mit einem runden Tisch, der die Erde darstellte, einer Lampe an der Decke als Sonne und einem Handspiegel als Mond, demonstrierte Wang Zhenyi, wie es zu Sonnen- und Mondfinsternissen kommt.
Sie erklärte die Wanderung des Frühlingspunkts am Himmel und wie man seine Bewegung berechnet. Zudem untersuchte sie die runde Gestalt der Erde und versuchte zu vermitteln, warum Menschen nicht von einer Kugel fallen.
Die Astronomin hat rund ein Dutzend Bücher geschrieben, die große Beachtung fanden. Wang Zhenyi sah die Erde stets als Teil eines großen Kosmos, der erheblichen Einfluss auf unseren Planeten hat. Über ihr Leben und Wirken ist sonst wenig bekannt.
Neben der Himmelskunde hat sie sich viel mit Mathematik, insbesondere Trigonometrie beschäftigt. Zudem verfasste sie eigene Gedichte.
1797 ist Wang Zhenyi gestorben. Die große Astronomin wurde nicht einmal 30 Jahre alt.