
Morgen vor 280 Jahren erblickte in Hannover der zweite Sohn eines Oboisten der hannoverschen Garde das Licht der Welt. Dessen oberster Dienstherr, Kurfürst Georg der Zweite August, war zugleich König von Großbritannien und Irland.
Dorthin wanderte auch Friedrich Wilhelm Herschel aus, um dem Einsatz im Siebenjährigen Krieg zu entgehen. Inzwischen Militärmusiker wie sein Vater, organisierte und leitete er dort zunächst ein Musikkorps, wurde dann Musiklehrer und Organist und entdeckte schließlich seine Liebe für die Himmelskunde.
Und weil es Teleskope damals kaum zu kaufen gab, begann er selbst mit dem Bau entsprechender Instrumente. Die dafür notwendigen Parabolspiegel fertigte er aus einer Kupfer-Zinn-Legierung.
1780 veröffentlichte er in den Philosophical Transactions der Royal Society seine beiden ersten Arbeiten - über die Höhe der Mondberge und den veränderlichen Stern Mira.
Etwa zur selben Zeit begann er, den Himmel mit einem Fünfzehn-Zentimeter-Spiegel zu durchmustern, um die Verteilung der Sterne in drei Dimensionen zu ergründen. Dabei entdeckte er im Jahr darauf den Planeten Uranus und kam schließlich aufgrund seiner Messungen zu der Einsicht, dass sich die Sonne und ihre Planeten relativ zu den umgebenden Sternen bewegen mussten.

Mit Hilfe seiner Sternzählungen entwickelte er eine erste Vorstellung über Ausmaße und Form der Milchstraße, die vor allem deren flache Scheibenstruktur offenlegte.
1822 ist Friedrich Wilhelm Herschel im Alter von 84 Jahren gestorben.