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Vor 40 Jahren startete der erste deutsche Kosmonaut
Sigmund Jähns Reise ins All

Vor 40 Jahren startete vom sowjetischen Kosmodrom Baikonur aus die Mission Soyuz-31. An Bord waren der Russe Waleri Bykowski und der aus dem Vogtland stammende Jagdflieger Sigmund Jähn: Der erste Deutsche im All, ein Bürger der DDR.

Von Dirk Lorenzen |
    Sigmund Jähn 1978, vor seinem Start ins All
    Sigmund Jähn 1978, vor seinem Start ins All (DLR)
    Zwei Tage später koppelten die beiden an die Raumstation Saljut-sechs an, auf der zwei Russen die Stammbesatzung bildeten. Sigmund Jähn verbrachte knapp sechs Tage auf der Station.
    Während dieser Zeit machte er zahlreiche Aufnahmen der Erdoberfläche mit der Multispektralkamera MKF-6, die von Carl Zeiss in Jena stammte. Die damals weltweit modernste Kamera dieses Typs verfügte über sechs Farbkanäle und konnte Bilder mit einer Auflösung von zehn bis zwanzig Metern machen.
    Sigmund Jähn führte viele weitere Experimente durch, etwa zum Kristallwachstum, zum Verhalten von Zellen in der Schwerelosigkeit und zur Wirkung der kosmischen Umgebung auf das Sprech- und Hörvermögen.
    Der Kosmonaut: Sigmund Jähn im Juni in Baikonur
    Der Kosmonaut: Sigmund Jähn im Juni in Baikonur (Alexander Stirn)
    Am 3. September 1978 sind er und Waleri Bykowski mit der Kapsel Soyuz-29 zur Erde zurückgekehrt.
    Die Kapsel wurde daraufhin der Nationalen Volksarmee geschenkt. Sie ist noch heute im Militärhistorischen Museum Dresden ausgestellt. Leider hängt sie dort unter der Decke und ist kaum zu sehen.
    Für Sigmund Jähn war es die einzige Reise in den Weltraum. Nach der Einheit war er allerdings wieder für die Raumfahrt tätig – und zwar als kundiger Berater für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Europäische Weltraumorganisation ESA.