Im Juni 1971 dockten drei sowjetische Kosmonauten mit ihrem Raumschiff Soyuz 11 zum ersten Mal überhaupt an eine Raumstation in der Erdumlaufbahn an. Drei Wochen lang blieben sie an Bord von Saljut 1.
Zwar führten Georgi Dobrowolski, Wiktor Pazajew und Wladislaw Wolkow einige wissenschaftliche Experimente durch, aber ihre Hauptaufgabe war einfach, die Raumstation einige Wochen in Betrieb zu halten.
Die drei waren nur zum Einsatz gekommen, weil bei einem Kosmonauten der ursprünglich geplanten Besatzung wenige Tage vor dem Start der Verdacht auf eine Tuberkulose-Erkrankung aufgekommen war. Daraufhin wurde die gesamte Besatzung ausgetauscht.
Heute vor 50 Jahren stiegen die drei wieder in ihr Raumschiff und leiteten die Rückkehr zur Erde ein. Um 23.47 Uhr Mitteleuropäischer Zeit, in der Sowjetunion war bereits der frühe Morgen des 30. Juni angebrochen, trennten sich das Orbitalmodul und die Rückkehrkapsel.
Dabei wurde ein Ventil beschädigt, das während des Eintritts in die Erdatmosphäre den Druck in der Kapsel regulieren sollte. In einer Höhe von etwa 170 Kilometern entwich binnen Sekunden die gesamte Luft und der Druck in der Kapsel sank auf Null.
Die drei Kosmonauten waren sofort tot, aber Sojus 11 landete voll automatisch eine halbe Stunde später.
Georgi Dobrowolski, Wiktor Pazajew und Wladislaw Wolkow sind die einzigen, die im Weltraum ums Leben kamen. Die drei anderen tödlichen Unglücke der Raumfahrt ereigneten innerhalb der Erdatmosphäre.