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Vor 70 Jahren
Die ersten Hunde im Weltall

Vom sowjetischen Testgelände Kapustin Jar hob vor 70 Jahren eine Rakete vom Typ R-1 ab. Das Geschoss, im Wesentlichen eine Kopie der deutschen V-2-Rakete, trug zwei Hündinnen in den Weltraum: Dezik und Tsygan - die den Flug als erste größere Tiere überlebten.

Von Dirk Lorenzen |
Trauriges Schicksal: Die Hündin Laika war das erste Tier in der Erdumlaufbahn, hat den Flug aber nicht überlebt
Laika war 1957 die erste Hündin in der Umlaufbahn, sechs Jahre nachdem Dezik und Tsygan als erste Hunde das All erreicht hatten (Roskosmos)
Die Rakete mit den Hündinnen Dezik und Tsygan an Bord gelangte nicht in eine Erdumlaufbahn. Dafür war sie nicht stark genug. Die Kapsel mit den Vierbeinern erreichte 110 Kilometer Höhe, stürzte zurück zur Erde und landete sanft am Fallschirm.
Die beiden Hundedamen waren die ersten größeren Tiere, die eine Reise ins All überlebt haben – vorher war das nur Fruchtfliegen gelungen. Hätten Dezik und Tsygan damals schon gewusst, welchen Erfolg Neil Armstrong fast auf den Tag genau 17 Jahre später mit seinem berühmten Satz beim Betreten des Mondes sagen würde, so hätten sie sicher so etwas wie "Dies war ein kleiner Flug für zwei Welpen, aber ein Riesensatz für alle Tiere" gebelllt.
Der erste Mensch im All – kein Brite und gut zehn Jahre später: Juri Gagarin auf dem Weg zum Start 1961 
Die vielen Testflüge mit Hunden machten den Weg frei für den ersten Menschen, der knapp zehn Jahre nach Dezik und Tsygan ins All geflogen ist: Juri Gagarin (Roscosmos)
Zeitzeugen berichten, dass Sergej Koroljow, der Chefkonstrukteur der sowjetischen Raumfahrt, außer sich vor Freude war über die glückliche Landung. Dezik flog eine Woche später erneut ins All, gemeinsam mit der Hündin Lisa. Dabei versagte aber leider der Fallschirm und beide Tiere kamen ums Leben.
Tsygan wurde von einem Physiker des Raketenteams aufgenommen – und führte jahrelang ein ruhiges Leben als Weltraumheldin. 1957 flog die Hündin Laika als erstes Tier in eine Umlaufbahn, starb aber schon kurz nach dem Start. Drei Jahre später überlebten schließlich Belka und Strelka eine Tagesreise ins All – und machten den Weg frei für den Flug von Menschen.