"Legen Sie das Original auf die Glasplatte. Schließen Sie den Deckel. Sie können kopieren, was Sie wollen: Briefe, Rechnungen, Verträge, Diagramme, einzelne Seiten aus gebundenen Büchern. Farbiges wird gestochen schwarz-weiß. Sobald das Signal 'Reload' aufleuchtet, ist das Gerät wieder betriebsbereit. Nehmen Sie Ihr erstes Original heraus und legen Sie ein anderes hinein."
Auch das Fotokopieren wollte erst gelernt sein, wie die Gebrauchsanweisung für den ersten Bürokopierer zeigt, den die US-Firma Haloid Xerox 1959 auf den Markt brachte. Wenig später konnten sich viele nicht mehr vorstellen, wie sie jemals ohne ein Kopiergerät ausgekommen waren. Früher hatte man wichtige Dokumente, von denen man ein Duplikat brauchte, entweder abfotografiert, abgetippt oder mit der Hand abgeschrieben.
"Es war eine unglaublich öde und mühsame Arbeit", erinnerte sich der Physiker Chester Carlson an die Zeit Anfang der 30er-Jahre, als er Assistent in der Patentabteilung der New Yorker Bell Laboratories gewesen war, wo ständig Abschriften von Patentunterlagen angefertigt werden mussten:
"Eine Maschine, mit der man schnell und zuverlässig würde kopieren können, schien mir dermaßen erstrebenswert zu sein, dass ich anfing darüber nachzudenken, wie man sie bauen könnte."
Auch das Fotokopieren wollte erst gelernt sein, wie die Gebrauchsanweisung für den ersten Bürokopierer zeigt, den die US-Firma Haloid Xerox 1959 auf den Markt brachte. Wenig später konnten sich viele nicht mehr vorstellen, wie sie jemals ohne ein Kopiergerät ausgekommen waren. Früher hatte man wichtige Dokumente, von denen man ein Duplikat brauchte, entweder abfotografiert, abgetippt oder mit der Hand abgeschrieben.
"Es war eine unglaublich öde und mühsame Arbeit", erinnerte sich der Physiker Chester Carlson an die Zeit Anfang der 30er-Jahre, als er Assistent in der Patentabteilung der New Yorker Bell Laboratories gewesen war, wo ständig Abschriften von Patentunterlagen angefertigt werden mussten:
"Eine Maschine, mit der man schnell und zuverlässig würde kopieren können, schien mir dermaßen erstrebenswert zu sein, dass ich anfing darüber nachzudenken, wie man sie bauen könnte."
Carlson: "Ich wusste, dass ich etwas richtig Großes am Wickel hatte"
Carlson hatte schon immer Erfinder werden wollen. Sein Tagebuch enthielt über 400 Ideen für potenziell nützliche Gegenstände, darunter eine Regenjacke mit Wasserrinnen, um das Wasser von den Hosenbeinen fernzuhalten, eine Zahnbürste mit austauschbaren Bürsten und eine Streichholzschachtel mit einer Decke aus Zellophan, bei der man auf einen Blick sehen würde, wie viele Streichhölzer noch übrig wären. Seit 1934 arbeitete Carlson in der Patentabteilung einer Elektronikfirma. Eines Tages stieß er auf einen Aufsatz des ungarischen Physikers Pál Selényi über sogenannte fotoleitfähige Materialien, deren elektrostatische Aufladung sich unter der Einwirkung von Licht verändert. Von diesem Gedanken inspiriert, entwickelte Carlson sein Prinzip der "Elektrofotografie", später "Xerografie" genannt, nach dem griechischen Wort für "trocken schreiben". Am 27. Oktober 1937 meldete er ein erstes Patent auf das Verfahren an.
"Ich wusste, dass ich etwas richtig Großes am Wickel hatte. Aber würde ich es auch unter Kontrolle bringen können?"
Nachdem Carlson mit seinen ersten praktischen Versuchen kläglich gescheitert war, stellte er einen Assistenten ein: Otto Kornei, einen erfahrenen Ingenieur aus Österreich, der vor den Nazis in die USA geflohen war. In einem behelfsmäßigen Laborraum gelang Kornei am 22. Oktober 1938 das entscheidende Experiment: Er nahm eine Zinkplatte, die er zuvor mit Schwefel beschichtet und durch kräftiges Rubbeln mit einem Küchentuch elektrisch aufgeladen hatte, und legte darauf eine mit schwarzer Tinte beschriebene Glasplatte. Beides wurde von oben mit Scheinwerferlicht bestrahlt. Nur dort, wo die Schrift einen Schatten auf die Zinkplatte warf, blieb deren elektrische Aufladung erhalten. Dazu Peter Pichier von der Firma Xerox:
"Im nächsten Schritt hat er dann die Glasplatte mit der Schrift abgenommen und hat die ganze Platte mit feinem Bildpulver bestäubt. Und dieses Bildpulver haftete an den Stellen, an denen diese elektrische Aufladung noch vorhanden war. Anschließend wurde das überschüssige Bildpulver vorsichtig weggeblasen, somit wurde dann die kopierte Schrift sofort sichtbar."
Nachdem Carlson mit seinen ersten praktischen Versuchen kläglich gescheitert war, stellte er einen Assistenten ein: Otto Kornei, einen erfahrenen Ingenieur aus Österreich, der vor den Nazis in die USA geflohen war. In einem behelfsmäßigen Laborraum gelang Kornei am 22. Oktober 1938 das entscheidende Experiment: Er nahm eine Zinkplatte, die er zuvor mit Schwefel beschichtet und durch kräftiges Rubbeln mit einem Küchentuch elektrisch aufgeladen hatte, und legte darauf eine mit schwarzer Tinte beschriebene Glasplatte. Beides wurde von oben mit Scheinwerferlicht bestrahlt. Nur dort, wo die Schrift einen Schatten auf die Zinkplatte warf, blieb deren elektrische Aufladung erhalten. Dazu Peter Pichier von der Firma Xerox:
"Im nächsten Schritt hat er dann die Glasplatte mit der Schrift abgenommen und hat die ganze Platte mit feinem Bildpulver bestäubt. Und dieses Bildpulver haftete an den Stellen, an denen diese elektrische Aufladung noch vorhanden war. Anschließend wurde das überschüssige Bildpulver vorsichtig weggeblasen, somit wurde dann die kopierte Schrift sofort sichtbar."
1959 bringt Xerox den ersten vollautomatischen Bürokopierer auf den Markt
Es folgten Jahre der vergeblichen Suche nach einem industriellen Partner. 1944 schloss Carlson einen Lizenzvertrag mit dem Battelle-Institut. 1946 übernahm Haloid, ein kleiner Hersteller von Fotopapier, der sich später in "Xerox" umbenannte, das Risiko der Forschung und Entwicklung – bis der erste vollautomatische Bürokopierer endlich fertig war. Bei der Werbung habe man dann nicht immer den richtigen Ton getroffen, räumte Matthias Krüll, ein Marketing-Experte, später ein:
"Man hat das dann so weit getrieben, dass eine Werbeagentur dies für so leicht hielt, dass sie einen Affen dafür eingesetzt hat. Woraufhin natürlich die Damen, die zum Kopierer gingen und eigentlich diese Tätigkeit verrichteten, sehr, sehr verstört auf diesen Werbespot reagierten, weil sie sich mit Affen vergleichbar gemacht fühlten."
Das Geschäft mit den Fotokopien wurde zum Selbstläufer. Chester Carlson war klug genug gewesen, sich Gewinnanteile zu sichern. Er starb 1968 als Multimillionär, der große Teile seines Vermögens für wohltätige Zwecke gespendet hatte.
"Man hat das dann so weit getrieben, dass eine Werbeagentur dies für so leicht hielt, dass sie einen Affen dafür eingesetzt hat. Woraufhin natürlich die Damen, die zum Kopierer gingen und eigentlich diese Tätigkeit verrichteten, sehr, sehr verstört auf diesen Werbespot reagierten, weil sie sich mit Affen vergleichbar gemacht fühlten."
Das Geschäft mit den Fotokopien wurde zum Selbstläufer. Chester Carlson war klug genug gewesen, sich Gewinnanteile zu sichern. Er starb 1968 als Multimillionär, der große Teile seines Vermögens für wohltätige Zwecke gespendet hatte.