Die kleine Stadt Debalzewo - auf halber Strecke zwischen den Rebellen-Hochburgen Donezk und Lugansk. 25.000 Menschen lebten hier in Friedenszeiten, seit Monaten liefern sich ukrainische Einheiten und Rebellen mit Unterstützung aus Russland Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt. Separatisten erklären, sie hätten dort ukrainische Einheiten eingekesselt. Von Tausenden eingekreisten Soldaten ist die Rede, eine unabhängige Bestätigung gibt es dafür aber nicht. Der Anführer der Rebellen in Donezk, Alexander Sachartschenko, sagte:
"Ich möchte den ukrainischen Soldaten jetzt etwas sagen: Legt eure Waffen nieder und geht! Ihr kämpft gegen die falschen Leute! Ergebt euch - und ich verspreche euch, dass ihr am Leben bleibt, ihr werdet alle nach Hause gelassen."
Gegenseitige Beschuldigungen
Die ukrainische Seite dementiert. Man habe die Einkreisung verhindert, Panzer der Rebellen zerstört und prorussische Kämpfer getötet. Als Beweis wurden im Internet Fotos verbreitet - ob sie echt sind, lässt sich nicht überprüfen. Der Chef des ukrainischen Sicherheitsrates, Alexander Turtschinow, machte erneut Russland als Aggressor verantwortlich für die Gewalt:
"Der russische Präsident Putin will den Konflikt nicht friedlich lösen. Er will die Lage in der Ukraine destabilisieren, die Verteidigungslinie im Osten durchbrechen und die Ukraine als souveränen Staat vernichten. Das ist das Ziel."
Anhaltende Gefechte, viele Tote - und weiter gegenseitige Beschuldigungen: Es gibt wenig Hoffnung auf eine baldige Annäherung im Krieg in der Ostukraine.
Das letzte Mal waren die Vertreter der Konfliktparteien Ende Dezember zusammengekommen - unter Vermittlung der OSZE, auch Russland ist beteiligt. Bei dem Treffen soll es heute wieder einmal um eine Feuerpause und den Abzug schwerer Waffen gehen. Beide Punkte waren schon im September vereinbart. Umgesetzt wurden sie bislang nicht.*
Der letzte Absatz begann im Radiobeitrag so: "Immerhin wollen sich Vertreter der Konfliktparteien heute in Minsk wieder zu einem Krisengespräch treffen." Inzwischen haben die prorussischen Separatisten das geplante Treffen abgesagt. Daraufhin haben wir den letzten Absatz leicht geändert. (Stand: 14.18 Uhr)