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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 16.02.2025

  • 00:05 Uhr

    Wurzel, heilig, variabel
    Die Lange Nacht der Familie und ihrer Formen.
    Von Brigitte Jünger
    Regie: Uta Reitz

    Alle Menschen dieser Welt entstammen einer, wie auch immer zusammengesetzten Gemeinschaft, für die wir das Wort Familie benutzen. Diese Gemeinschaft schützt den Einzelnen, befördert seine Entwicklung, sorgt für seine Sozialisation und vermittelt die Werte einer Gesellschaft - so gut sie es denn kann. Wie sich Familien im Einzelnen zusammensetzen, spielt für diese Funktionen grundsätzlich keine Rolle. Es gibt Völker, die eine Ehe nach westlicher Vorstellung nicht kennen oder das Zusammenleben von Männern und Frauen ablehnen. Auch so kann Familie funktionieren. Die Kernfamilie aus Vater, Mutter, Kind(ern), die im westlichen Kulturkreis weiterhin als normal gilt, ist ein eher junges gesellschaftliches Konstrukt. Lange bedeutete Familie eine Hausgemeinschaft, in der ein Patriarch, der Pater familias, das Sagen über Frau, Kinder, Verwandte, Personal und Vermögen hatte. Ökonomische Zwänge, religiöse und soziale Vorstellungen haben die Art und Weise, wie sich Familie zusammensetzt, von jeher bestimmt. Heute ist das kulturelle Ideal der Kernfamilie eine unter anderen Lebensformen. Ein-Elternfamilien, Patchworkfamilien, Regenbogenfamilien oder Co-Elternschaften sind legitime Lebensformen, auch wenn nicht alle, die sich darin als Eltern verstehen, juristisch anerkannt sind.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Das DSO Berlin unter Tarmo Peltokoski spielt Saariaho, Prokofjew und Sibelius

    Sergej Prokofjew
    Klavierkonzert Nummer 2 in g-Moll op. 16

    Jan Lisieki, Klavier
    Deutsches Sinfonie-Orchester Berlin
    Musikalische Leitung: Tarmo Peltokoski
    Aufnahme vom 23.3..2024 aus der Berliner Philharmonie

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Messe für Chor und Orchester C-Dur, KV 167

    WDR Rundfunkchor
    Kölner Kammerorchester
    Musikalische Leitung: Christoph Poppen

  • 06:05 Uhr

    Trumps Zölle auf Stahl und Aluminium: Wie kann Europa reagieren?
    Von Dorothee Holz

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    Ich hab in Gottes Herz und Sinn. Kantate am Sonntag Septuagesimae, BWV 92
    Anna Gschwend, Sopran
    Lucia Napoli, Alt
    Stephan Scherpe, Tenor
    Thomas Bauer, Bass
    La Petite Bande
    Leitung: Sigiswald Kuijken

    Domenico Cimarosa
    Sonate für Klavier C-Dur. Ausgeführt mit Orgel
    Andrea Chezzi, Orgel

    Nicola Porpora
    In caelo stelle clare (für Sopran und Orchester)
    Julia Lezhneva, Sopran
    Il Giardino Armonico
    Leitung: Giovanni Antonini

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Die tschechischen Opfer von Plötzensee - Eine Ausstellung in Prag

    Note mangelhaft? Jugend und Geschichtswissen - Ein Interview mit Laura Wesseler, Körber-Stiftung

    Ein Jahr nach Nawalnys Tod - Wie steht es um die Opposition? Ein Interview mit der Historikerin und Menschenrechtlerin Irina Scherbakowa

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Donald Trump und die internationalen Beziehungen - Ein Interview mit dem Politologen Jonas Driedger

    Denk ich an Deutschland: der Musiker Tim Bendzko

    Am Mikrofon: Adalbert Siniawski

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Narren und Christus
    Von Pfarrer Bertram Schirr
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 20 Jahren: Das Kyoto-Protokoll tritt in Kraft

  • 09:30 Uhr

    Kleine, alarmierte Geschichte des Feuilletons
    Von Hans von Trotha

    Das Feuilleton in der Zeitung ist wie das Gewürzregal im Supermarkt. Man braucht es selten wirklich, aber wenn es nicht da ist, fehlt Entscheidendes. Ob gedruckt, digital oder im Radio, es ist und bleibt eine kapriziöse Anleitung zum Selberdenken.
    Ob Deutschland sich als gespalten darstelle, so Bundeskanzler Scholz in einer Regierungserklärung, sei „keine Frage für irgendein Feuilleton“. Offenbar assoziieren seine Redenschreiber den Begriff mit wenig relevanten schöngeistigen Kommentaren. Entstanden in den ersten hochauflagigen Journalen nach 1800, war das Feuilleton nicht nur publikationstechnisch, sondern auch gedanklich ein von den politischen Berichten getrennter Raum, zeitweise Schauplatz fundamentaler Debatten - in der Weimarer Republik zum Beispiel oder in der jungen Bundesrepublik. 
    Verschwindet da zusammen mit den gedruckten Feuilletons schleichend eine Form der Analyse diesseits der Wissenschaft und jenseits der Meldungen? Was ginge damit verloren? Zumindest der Wille und die Fähigkeit, Dinge komplexer zu sehen, als sie zunächst erscheinen - und damit das vielleicht wichtigste und womöglich effektivste Mittel, Populismus welcher Art auch immer zu begegnen. Eine Geschichte des Feuilletons als Plädoyer für dessen Zukunft.
    Hans von Trotha hat mit einer Arbeit über die Wechselbeziehungen zwischen Literatur, Philosophie und Gartenkunst im 18. Jahrhundert promoviert. Zehn Jahre hat er einen Verlag geleitet, zehn Jahre die Berlinale beraten. Heute lebt er als freier Publizist in Berlin und ist Autor zahlreicher Bücher, darunter „Im Garten der Romantik" (Berenberg) und zuletzt der Roman „Pollaks Arm" (Wagenbach) sowie die Essays „Die große Illusion" (über den Neubau des Berliner Schlosses, Berenberg) und „Der französische Garten rund um Paris" (Wagenbach).

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Konrad in Stuttgart
    Zelebrant: Pfarrer Wolfgang Metz
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Olaf Scholz, Bundeskanzler, SPD-Kanzlerkandidat

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Biikebrennen in Nordfriesland

    Badespaß trotz Eiseskälte
    In Island geht man auch im Winter ins Wasser

    Ein Monat im Zeichen der Sprache:
    Bangladesch im Februar ‘25

    Per Hängematte auf dem Amazonas
    Eine Schifffahrt

    Neuer Umgang mit der Kolonialzeit in Kamerun

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:05 Uhr

    Am Mikrofon: Daniel Heinrich

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Verlegerin und Schriftstellerin Nikola Richter im Gespräch mit Marietta Schwarz

    Sie schreibt, sie lehrt, sie kuratiert: Nikola Richter treibt die Suche nach neuen Formen und Formaten an, die digitale Gegenwart und Zukunft. 2013 gründete sie den Verlag Mikrotext, in dem  u.a. auch Dinçer Güçyeters Roman „Unser Deutschlandmärchen“ erschien.

  • 15:05 Uhr

    Musikalisches Wimmelbild zwischen Köfte und Minztee
    Die Berliner Musikerin Albertine Sarges
    Von Anke Behlert

    Mit ihrem Vater hatte Albertine Sarges ein Begrüßungsritual: eine Art Call and Response-Jodeln. Allerdings ist die 37-Jährige nicht in Alpen aufgewachsen, sondern in Berlin-Kreuzberg. Geprägt von der Jodelbegrüßung, dem gemeinsamen Singen am Küchentisch und vielen anderen musikalischen Aktivitäten in ihrem Elternhaus, lernte Sarges als Kind Klavier spielen, schrieb als Jugendliche erste Songs und trat schon im Alter von 15 Jahren vor Publikum auf. Bevor sie 2021 ihr erstes Album „The Sticky Fingers“ als Solokünstlerin herausbrachte, war sie mehrere Jahre als Live- und Studiomusikerin in den Bands von u.a. Kat Frankie, Stella Sommer oder Tristan Brusch aktiv. Ihre eigene Musik bewegt sich zwischen experimentellem Pop, post-punkigen Momenten und verträumten bis rauen Gitarren. Im Januar ist ihr zweites Album „Girl Missing“ erschienen.

  • 16:10 Uhr

    Michael Tötebergund Alexandra Vasa : „Ich gehe in ein anderes Blau. Rolf Dieter Brinkmann − eine Biografie“
    (Rowohlt)
    Ein Beitrag von Helmut Böttiger

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI in der Gastronomie - Wie Restaurants Künstliche Intelligenz nutzen
    Von Friederike Walch-Nasseri und Ralf Krauter

    Personalmangel und steigende Kosten machen der Gastronomiebranche zu schaffen. KI-Systeme versprechen Effizienzsteigerung, personalisierten Kundenservice, kreativere Menüs und mehr Nachhaltigkeit in der Küche. Doch es gibt Hürden beim Einsatz. Ralf Krauter und Friederike Walch-Nasseri sprechen über sinnvolle und weniger sinnvolle KI-Tools für Restaurantbetreiber.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Machen statt Meckern: wie kann das Museum klimaneutral werden? Peter Gorschlüter, Direktor des Essener Folkwang Museums, im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Große Namen, große Filme? Das erste Berlinale-Wettbewerbswochenende

    "Egal"/"Ellen Babic" - Zwei Stücke mit Caroline Peters über Liebe und Lüge an der Wiener Burg, Akademietheater

    Grenzbereiche von Bio- und Technosphäre: Shu-Lea Cheang "Ki$$ Ki$$" im Münchner Haus der Kunst

    Zweite Zeitenwende - fehlende Verlässlichkeit in Politik und Kunst

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 18:10 Uhr

    Am Mikrofon: Malte Hennig

  • 18:40 Uhr

    Sicherheit im Ostseeraum - Wie der Krieg in der Ukraine eine Region verändert

  • 20:05 Uhr

    Angst, Wut, Hoffnung
    Das rassistische Attentat von Hanau und die Folgen
    Von Sebastian Friedrich
    Mit: Serkan Kaya
    Regie: Hannah Georgi
    Ton: Gerd Nesgen
    Deutschlandfunk Kultur/NDR 2025

    Am 19. Februar 2020 veränderte sich das Leben von Serpil Temiz Unvar für immer. An diesem Tag tötete im hessischen Hanau ein 43-jähriger Mann neun junge Menschen mit Migrationshintergrund, seine Mutter und schließlich sich selbst. Unter den Opfern war auch der 23-jährige Ferhat Unvar, der Sohn von Serpil Temiz Unvar. Seitdem engagiert sie sich für eine Gesellschaft ohne Rassismus und versucht so, dem sinnlosen Tod ihres Sohnes einen Sinn zu verleihen. Noch im Jahr des Attentats gründete sie die „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“.

    Das Feature begleitet Serpil Temiz Unvar und ihre Tochter Nesrîn Unvar in den Jahren nach dem rassistischen Anschlag − zwischen Trauer, Aktivismus und alltäglichen Anfeindungen. Neben der Familie kommen auch die Protagonistinnen und Protagonisten zu Wort, die bereits in der Doku „Der erste Tag. Das Attentat von Hanau“ zu hören waren: Arjin Civelek-Bicer, die seit ihrer Kindheit mit Ferhat Unvar befreundet war und das Attentat überlebte; Jaweid Gholam, der die letzten Stunden mit Ferhat verbrachte und wenige Minuten vor dem Anschlag nach Hause ging; Antje Heigl, die als Sozialarbeiterin im Jugendzentrum Hanau-Kesselstadt viele der Ermordeten über Jahre hinweg begleitet hatte; sowie Said Etris Hashemi, dessen Bruder Said Nesar Hashemi ermordet wurde und der selbst schwerverletzt überlebte.

    Das Feature zeigt, wie persönliche Verluste, gesellschaftliche Missstände und fragwürdiges Verhalten der Behörden zu Enttäuschungen, Frustrationen und Misstrauen führen − und wie ein unermüdlicher Einsatz gegen Hass und Unterdrückung trotz alledem Hoffnung stiften kann. Im Gespräch mit Freunden, Zeuginnen und Betroffenen stellt sich die Frage nach einem sinnvollen Leben nach dem Verlust − in einer Gesellschaft, in der rechtsradikale Kräfte stark sind wie nie.
    Für die Protagonisten sind Alltagsrassismus und eine sich zunehmend formierende politische Rechte auf bedrückende Weise spürbar. Der Vater des Täters lebt weiterhin in direkter Nachbarschaft zur Familie Unvar und belästigt sie seit dem Anschlag mit rechten Parolen. Und die AfD erzielte 2023 ausgerechnet in Hessen ihr bislang bestes Wahlergebnis in einem westdeutschen Bundesland.

    Sebastian Friedrich, 1985 in Halle (Saale) geboren, ist freier Journalist und Autor. Er arbeitet u.a. für das ARD-Politikmagazin Panorama, die Wochenzeitung Der Freitag, den NDR sowie den Deutschlandfunk. Inhaltlich beschäftigt er sich mit dem modernisieren Rechtsradikalismus, der Entwicklung des Kapitalismus und seiner Alternativen, Diskurstheorie und Klassenanalyse. Letzte Features: „Die Ost-West-Migrantin“ (NDR 2020), „Der letzte Tag. Das Attentat von Hanau“ (Deutschlandfunk Kultur/WDR/NDR 2021) und „Gemobbt, gekündigt, abgefunden. Wie Unternehmen gegen Betriebsräte vorgehen“ (Deutschlandfunk/SWR 2023, zusammen mit Nina Scholz).

  • 21:05 Uhr

    The Monochrome Project
    Marco Blaauw (1965) - „Enigma"
    Guillaume Dufay (1397-1474) - Missa „Se La Face Ay Pale“
    Rolf Wallin (1957) - „Prillar Octagon"
    Arvo Pärt (1935) - „Summa"
    Rebecca Saunders (1967) - „Neither"
    Liza Lim (1966) - „Shallow Grave"
    Ensemble The Monochrome Project
    Aufnahmen vom 10.4.2024 in der Fundación Juan March, Madrid
    Am Mikrofon: Egbert Hiller

    Den niederländischen Trompeter Marco Blaauw (*1965) kennt man als Mitglied der Kölner Musikfabrik. Mit seinem weltumspannenden Projekt „Global Breath“ betreibt er zudem Klangforschung auf dem weiten Feld der Blasinstrumente. Ein weiteres seiner Projekte ist das von Blaauw 2015 gegründete Ensemble „The Monochrome Project“. In einem von der EBU übertragenen Konzert in der Madrider Fundación Juan March im April letzten Jahres kombinierte es Renaissance-Musik mit zeitgenössischen Werken. Blaauw arrangierte dafür eine Messe des franko-flämischen Komponisten Guillaume Dufay aus dem 15. Jahrhundert für acht Trompeten. Demgegenüber standen heutige Originalwerke für ein, zwei, vier oder acht Trompeten oder Schneckenhörner.

  • 23:05 Uhr

    Am Mikrofon: Sören Brinkmann