"Willst leben froh und in die Läng, leb' in der Jugend hart und streng, genieße alles, doch mit Maß, und was dir schlecht bekommt, das lass."
So beginnt "Eine Makrobiotik in Merkversen", ein langes Gedicht, das Christoph Wilhelm Hufeland nach eigenem Bekunden "auf seinem Sterbelager im August 1836" verfasste. "Makrobiotik", wörtlich "Die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern" heißt sein Hauptwerk. Er selbst hatte ein für die damalige Zeit langes Leben, wurde 74 Jahre alt und verfasste über 400 Schriften.
Geboren am 12. August 1762 im thüringischen Langensalza als Sohn eines angesehenen Arztes, studierte Hufeland Medizin in Jena und Göttingen. Noch sehr jung musste er die Praxis des erblindeten Vaters in Weimar übernehmen. Dort bekam er Kontakt zu den berühmtesten Dichtern seiner Zeit, zu Goethe, Herder, Schiller und Wieland. Und hier arbeitete Hufeland auch schon die ersten Ideen zur Makrobiotik aus, die ihn später weltberühmt machte. Sein wichtigster Grundsatz:
"Alle Extreme, sowohl das Zuviel, als das Zuwenig, sowohl das Zuhoch, als das Zutief, hindern die Verlängerung des Lebens."
Hufelands "Langlebigkeitstheorie" hat mit der heutigen Makrobiotik, außer dem Namen, fast nichts zu tun. Diese geht vielmehr auf eine asiatische Ernährungslehre zurück und ist erst im 20. Jahrhundert über die USA nach Europa gekommen. Dennoch ist Hufeland einer der Väter der modernen Naturheilkunde: Er glaubte fest an ihre Heilkraft und trat entschieden für gesundheitliche Lehren und Methoden ein, die zu seiner Zeit noch nicht etabliert waren, wie die Akupunktur oder die Wasserheilkunde. Ebenso propagierte er Schutzimpfungen, vor allem gegen Pocken. Hufeland hing keinem medizinischen System seiner Zeit an und bekämpfte stets Scharlatane und betrügerische Heiler.
"Wir haben nun Systeme genug gehabt, um zu wissen, dass in den Systemen die Heilkunst nicht liegt. Jedes System hielt sich für das alleingültige, alleinseligmachende, bis es von einem neuen, ebenso alleingültigen zertrümmert wurde."
Hufeland war überzeugt, dass die Dauer des Lebens von einer angeborenen Lebenskraft – der Konstitution – abhängt, ebenso aber vom "Kräfteverbrauch" und von den Möglichkeiten, diesen auszugleichen.
"Wir sind beständig von Freunden und Feinden des Lebens umgeben. Wer es mit den Freunden des Lebens hält, wird alt; wer hingegen die Feinde vorzieht, verkürzt sein Leben."
Solche "Freunde des Lebens" waren für Christoph Wilhelm Hufeland vor allem frische Luft und Bewegung, aber auch ein gesunder Schlaf, die Freuden des Essens und die der Liebe. Als "lebensverkürzend" dagegen bezeichnete er die "Verzärtelung in der Erziehung", Ausschweifungen und Völlerei - und Faulheit ebenso wie Überlastung. Letztere Gesundheitsgefahren hat der "Makrobiotik-Prediger" in seinem eigenen Leben allerdings komplett ignoriert: Hufeland war über die Maßen fleißig und engagiert in all seinem Tun: Nach den Weimarer Jahren wurde er Honorarprofessor an der Universität Jena, dann 1801 als königlicher Leibarzt von Friedrich Wilhelm II. und seiner Familie nach Berlin berufen. Dort machte er als "Erster Arzt der Charité" und 1810 als Gründungsdekan der neuen Berliner Universität weiter Karriere. Außerdem bekam Hufeland eine wichtige Stelle in der preußischen Gesundheitspolitik. Hier sorgte er für strengere Hygienegesetze und eine Gesundheitsfürsorge in öffentlichen Schulen:
"Auch ein hervorragender Arzt kann nichts gegen das Wesen der Krankheit unternehmen, wenn die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen krankmachend bleiben."
Deshalb ließ Hufeland auch die erste Poliklinik für Arme in Berlin errichten und forderte sogar eine soziale Krankenversicherung – damals noch vergeblich. Er war es, der den Satz formulierte:
"Vorbeugen ist besser als Heilen!"
Am 25. August 1836 starb Christoph Wilhelm Hufeland – gelassen, fast heiter, humorvoll – diesen Eindruck bekommt man jedenfalls beim Lesen seiner "Makrobiotik in Merkversen – gedichtet auf dem Sterbelager ..."
"Mit Milch fängst du dein Leben an,
mit Wein kannst du es wohl beschließen,
doch fängst du mit dem Ende an,
so wird das Ende dich verdrießen."
So beginnt "Eine Makrobiotik in Merkversen", ein langes Gedicht, das Christoph Wilhelm Hufeland nach eigenem Bekunden "auf seinem Sterbelager im August 1836" verfasste. "Makrobiotik", wörtlich "Die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern" heißt sein Hauptwerk. Er selbst hatte ein für die damalige Zeit langes Leben, wurde 74 Jahre alt und verfasste über 400 Schriften.
Geboren am 12. August 1762 im thüringischen Langensalza als Sohn eines angesehenen Arztes, studierte Hufeland Medizin in Jena und Göttingen. Noch sehr jung musste er die Praxis des erblindeten Vaters in Weimar übernehmen. Dort bekam er Kontakt zu den berühmtesten Dichtern seiner Zeit, zu Goethe, Herder, Schiller und Wieland. Und hier arbeitete Hufeland auch schon die ersten Ideen zur Makrobiotik aus, die ihn später weltberühmt machte. Sein wichtigster Grundsatz:
"Alle Extreme, sowohl das Zuviel, als das Zuwenig, sowohl das Zuhoch, als das Zutief, hindern die Verlängerung des Lebens."
Hufelands "Langlebigkeitstheorie" hat mit der heutigen Makrobiotik, außer dem Namen, fast nichts zu tun. Diese geht vielmehr auf eine asiatische Ernährungslehre zurück und ist erst im 20. Jahrhundert über die USA nach Europa gekommen. Dennoch ist Hufeland einer der Väter der modernen Naturheilkunde: Er glaubte fest an ihre Heilkraft und trat entschieden für gesundheitliche Lehren und Methoden ein, die zu seiner Zeit noch nicht etabliert waren, wie die Akupunktur oder die Wasserheilkunde. Ebenso propagierte er Schutzimpfungen, vor allem gegen Pocken. Hufeland hing keinem medizinischen System seiner Zeit an und bekämpfte stets Scharlatane und betrügerische Heiler.
"Wir haben nun Systeme genug gehabt, um zu wissen, dass in den Systemen die Heilkunst nicht liegt. Jedes System hielt sich für das alleingültige, alleinseligmachende, bis es von einem neuen, ebenso alleingültigen zertrümmert wurde."
Hufeland war überzeugt, dass die Dauer des Lebens von einer angeborenen Lebenskraft – der Konstitution – abhängt, ebenso aber vom "Kräfteverbrauch" und von den Möglichkeiten, diesen auszugleichen.
"Wir sind beständig von Freunden und Feinden des Lebens umgeben. Wer es mit den Freunden des Lebens hält, wird alt; wer hingegen die Feinde vorzieht, verkürzt sein Leben."
Solche "Freunde des Lebens" waren für Christoph Wilhelm Hufeland vor allem frische Luft und Bewegung, aber auch ein gesunder Schlaf, die Freuden des Essens und die der Liebe. Als "lebensverkürzend" dagegen bezeichnete er die "Verzärtelung in der Erziehung", Ausschweifungen und Völlerei - und Faulheit ebenso wie Überlastung. Letztere Gesundheitsgefahren hat der "Makrobiotik-Prediger" in seinem eigenen Leben allerdings komplett ignoriert: Hufeland war über die Maßen fleißig und engagiert in all seinem Tun: Nach den Weimarer Jahren wurde er Honorarprofessor an der Universität Jena, dann 1801 als königlicher Leibarzt von Friedrich Wilhelm II. und seiner Familie nach Berlin berufen. Dort machte er als "Erster Arzt der Charité" und 1810 als Gründungsdekan der neuen Berliner Universität weiter Karriere. Außerdem bekam Hufeland eine wichtige Stelle in der preußischen Gesundheitspolitik. Hier sorgte er für strengere Hygienegesetze und eine Gesundheitsfürsorge in öffentlichen Schulen:
"Auch ein hervorragender Arzt kann nichts gegen das Wesen der Krankheit unternehmen, wenn die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen krankmachend bleiben."
Deshalb ließ Hufeland auch die erste Poliklinik für Arme in Berlin errichten und forderte sogar eine soziale Krankenversicherung – damals noch vergeblich. Er war es, der den Satz formulierte:
"Vorbeugen ist besser als Heilen!"
Am 25. August 1836 starb Christoph Wilhelm Hufeland – gelassen, fast heiter, humorvoll – diesen Eindruck bekommt man jedenfalls beim Lesen seiner "Makrobiotik in Merkversen – gedichtet auf dem Sterbelager ..."
"Mit Milch fängst du dein Leben an,
mit Wein kannst du es wohl beschließen,
doch fängst du mit dem Ende an,
so wird das Ende dich verdrießen."