Die Blase fühlt sich randvoll an, doch es kommen nur ein paar Tropfen heraus. Und die brennen auch noch wie Feuer. Wer das kennt, hatte vermutlich schon einmal einen sogenannten Harnwegsinfekt. Der klassische Harnwegsinfekt ist die Blasenentzündung - ausgelöst durch Bakterien in der Blase und Harnröhre, die dort eigentlich nicht hingehören. Sie führen dann zu einer Entzündung und das tut weh. Steffi Dirlewanger kennt das nur zu gut. Seit 15 Jahren leidet sie regelmäßig an Harnwegsinfekten:
"Im extremsten Fall ist es wirklich so, dass man nur auf Toilette sitzt, weil sobald man wieder aufgestanden ist, man wieder das Gefühl hat, man müsste wieder auf Toilette gehen. Also ich habe schon mit dem Kissen auf Toilette gesessen, hab versucht mit dem Kissen irgendwie zu schlafen."
In solchen extremen Fällen helfen der 45-Jährigen nur noch Antibiotika. Doch zunächst versucht sie immer, ihren Infekt selbst in den Griff zu kriegen.
"Also ich versuch's auf jeden Fall erstmal mit Blasen- und Nierentee, viel trinken. Und ich habe mir einfach angewöhnt, überhaupt viel zu trinken. Also da gibt es schon einige Sachen, die man auf jeden Fall beachten sollte, auch wenn man jetzt gerade akut nichts hat."
Eine Möglichkeit ist, regelmäßig Cranberryprodukte zu sich zu nehmen. Cranberries sind großfrüchtige Moosbeeren – nicht zu verwechseln mit Preiselbeeren, auch wenn sie derselben Gattung angehören. Es gibt verschiedene Untersuchungen, die belegen: Die roten Beeren können einen Harnwegsinfekt vorbeugen. Eine aktuelle Studie hat deshalb die vorbeugenden Wirkungen von Antibiotika und Cranberrykapseln verglichen. Das Ergebnis: Antibiotika sind effektiver, verursachen aber auch mehr Resistenzen. Dr. Matthias Schulze leitet eine urologische Schwerpunktpraxis in Leipzig. Er steht einer antibiotischen Vorbeugung skeptisch gegenüber:
"Es ist immer wieder die Frage zu stellen: Wann ist eine Prophylaxe notwendig? Ich sehe keinen bewiesenen Grund, warum man jetzt zum Beispiel sagt, vor einem Urlaub oder vor einer gewissen Herausforderung nehme ich ein Antibiotikum. Das sehe ich nicht."
Nur in chronischen Fällen empfiehlt Schulze eine langfristige, leicht dosierte Antibiotikatherapie. Bei Cranberry-Saft ist er nicht so zurückhaltend. Denn von der Wirksamkeit des Saftes ist Schulze überzeugt.
"Er wirkt im Bereich der Schleimhaut so, dass sich Bakterienbestandteile nicht so anheften können. Sie müssen sich ja die Schleimhaut vorstellen, dass ja dort Zellverbände miteinander verbunden sind und diese Schichten werden im Endeffekt etwas geglättet und sie werden gewissermaßen, wenn man so möchte, ein Stück versiegelt."
Und somit undurchlässig für Bakterien. Doch wer Cranberrysaft nicht mag, kann Blasenentzündungen auch anders vorbeugen. Ein paar einfache Tricks:
"Das betrifft die Kleidung, dass man, insbesondere junge Frauen, einfach sich warm hält. Und ansonsten eine normale Intimhygiene und auch das sexuelle Verhalten spielt mitunter eine Rolle, Harnwegsinfekte zu vermeiden."
Normale Intimhygiene heißt: nicht zu viel! Wäscht die Frau zu gründlich ihren Genitalbereich, zerstört sie damit ihr natürliches Abwehrsystem - die Bakterien in ihrer Scheide. Auch der Toilettengang nach dem Geschlechtsverkehr hilft. Denn so werden gefährliche Keime oft einfach ausgespült.
Und wenn sich die Blase trotzdem entzündet, nützen auch einfache Hausmittel. Ganz klassisch: die Wärmflasche und ausreichend trinken - am besten harntreibende Tees. Doch Schulze warnt davor, es zu übertreiben:
"Also man sollte es bei den Hausmitteln auch nicht komplizierter machen als es ist. Wenn ein oder zwei Hausmittel nicht wirken, dann ist meine Empfehlung, den Arzt aufzusuchen und dann muss man mal schauen, ob eine andere Therapie vonnöten ist."
Also ein Antibiotikum gebraucht wird. Das findet Steffi Dirlewanger dann vollkommen in Ordnung.
"Man will einfach nur, dass einem geholfen wird, ja? Und ich nehme dann auch Antibiotika. Die Situation ist in dem Moment eigentlich so schlimm, dass man denkt: Einfach nur schnell her damit!"
Außerdem ist eine lang anhaltende Blasenentzündung nicht nur unangenehm. Steigen die Erreger auf, kann es in seltenen Fällen zu einer gefährlichen Nierenbeckenentzündung kommen. Es ist also sinnvoll, bei akuten, schweren Harnwegsinfekten Antibiotika zu nehmen.
"Im extremsten Fall ist es wirklich so, dass man nur auf Toilette sitzt, weil sobald man wieder aufgestanden ist, man wieder das Gefühl hat, man müsste wieder auf Toilette gehen. Also ich habe schon mit dem Kissen auf Toilette gesessen, hab versucht mit dem Kissen irgendwie zu schlafen."
In solchen extremen Fällen helfen der 45-Jährigen nur noch Antibiotika. Doch zunächst versucht sie immer, ihren Infekt selbst in den Griff zu kriegen.
"Also ich versuch's auf jeden Fall erstmal mit Blasen- und Nierentee, viel trinken. Und ich habe mir einfach angewöhnt, überhaupt viel zu trinken. Also da gibt es schon einige Sachen, die man auf jeden Fall beachten sollte, auch wenn man jetzt gerade akut nichts hat."
Eine Möglichkeit ist, regelmäßig Cranberryprodukte zu sich zu nehmen. Cranberries sind großfrüchtige Moosbeeren – nicht zu verwechseln mit Preiselbeeren, auch wenn sie derselben Gattung angehören. Es gibt verschiedene Untersuchungen, die belegen: Die roten Beeren können einen Harnwegsinfekt vorbeugen. Eine aktuelle Studie hat deshalb die vorbeugenden Wirkungen von Antibiotika und Cranberrykapseln verglichen. Das Ergebnis: Antibiotika sind effektiver, verursachen aber auch mehr Resistenzen. Dr. Matthias Schulze leitet eine urologische Schwerpunktpraxis in Leipzig. Er steht einer antibiotischen Vorbeugung skeptisch gegenüber:
"Es ist immer wieder die Frage zu stellen: Wann ist eine Prophylaxe notwendig? Ich sehe keinen bewiesenen Grund, warum man jetzt zum Beispiel sagt, vor einem Urlaub oder vor einer gewissen Herausforderung nehme ich ein Antibiotikum. Das sehe ich nicht."
Nur in chronischen Fällen empfiehlt Schulze eine langfristige, leicht dosierte Antibiotikatherapie. Bei Cranberry-Saft ist er nicht so zurückhaltend. Denn von der Wirksamkeit des Saftes ist Schulze überzeugt.
"Er wirkt im Bereich der Schleimhaut so, dass sich Bakterienbestandteile nicht so anheften können. Sie müssen sich ja die Schleimhaut vorstellen, dass ja dort Zellverbände miteinander verbunden sind und diese Schichten werden im Endeffekt etwas geglättet und sie werden gewissermaßen, wenn man so möchte, ein Stück versiegelt."
Und somit undurchlässig für Bakterien. Doch wer Cranberrysaft nicht mag, kann Blasenentzündungen auch anders vorbeugen. Ein paar einfache Tricks:
"Das betrifft die Kleidung, dass man, insbesondere junge Frauen, einfach sich warm hält. Und ansonsten eine normale Intimhygiene und auch das sexuelle Verhalten spielt mitunter eine Rolle, Harnwegsinfekte zu vermeiden."
Normale Intimhygiene heißt: nicht zu viel! Wäscht die Frau zu gründlich ihren Genitalbereich, zerstört sie damit ihr natürliches Abwehrsystem - die Bakterien in ihrer Scheide. Auch der Toilettengang nach dem Geschlechtsverkehr hilft. Denn so werden gefährliche Keime oft einfach ausgespült.
Und wenn sich die Blase trotzdem entzündet, nützen auch einfache Hausmittel. Ganz klassisch: die Wärmflasche und ausreichend trinken - am besten harntreibende Tees. Doch Schulze warnt davor, es zu übertreiben:
"Also man sollte es bei den Hausmitteln auch nicht komplizierter machen als es ist. Wenn ein oder zwei Hausmittel nicht wirken, dann ist meine Empfehlung, den Arzt aufzusuchen und dann muss man mal schauen, ob eine andere Therapie vonnöten ist."
Also ein Antibiotikum gebraucht wird. Das findet Steffi Dirlewanger dann vollkommen in Ordnung.
"Man will einfach nur, dass einem geholfen wird, ja? Und ich nehme dann auch Antibiotika. Die Situation ist in dem Moment eigentlich so schlimm, dass man denkt: Einfach nur schnell her damit!"
Außerdem ist eine lang anhaltende Blasenentzündung nicht nur unangenehm. Steigen die Erreger auf, kann es in seltenen Fällen zu einer gefährlichen Nierenbeckenentzündung kommen. Es ist also sinnvoll, bei akuten, schweren Harnwegsinfekten Antibiotika zu nehmen.