Ein Kampfspiel habe der VfL Wolfsburg vor dem vorentscheidenden Spiel gegen den FC Bayern München in einem Video angekündigt, sagt Ellen Hanisch. "Und genau das ist es auch geworden. Also nicht schön, aber zum Ende hin noch mal richtig spannend."
Bayern und Wolfsburg sind die besten deutschen Teams der letzten Jahre – sowohl was nationale Titel als auch die Champions League angeht. Das Spiel gab das aber nicht her:
"Wolfsburg hat starke Probleme mit der Chancenverwertung – auch schon in der Champions League - und wenig Ideen. Da fehlt die Kreativität. Und bei Bayern ist es die Frage. Der Saisonstart, besser geht's nicht - 26 Spiele in Folge ohne Niederlage. Aber jetzt so zum Ende hin ist da die Luft raus."
München könnte die Meisterschaft durchaus noch verlieren, meint Hanisch. Mit dem Tabellenvierten Leverkusen warte der "Partycrasher" als nächster Gegner. Andererseits muss Wolfsburg nach Frankfurt ebenfalls zu einem starken Kontrahenten. Deswegen tippt Hanisch auf Bayern als Meister.
Langweilig findet Hanisch die Liga trotz des starken Leistungsgefälles hinter Bayern und Wolfsburg aber nicht. Dass es einen dritten Platz für die Champions-League-Qualifikation gebe, sorge für Spannung. Und am Tabellenende sei es ebenfalls eng: "Ich finde das spannend: den Abstiegskampf. Aber der findet medial zu wenig statt."
Der FSV Gütersloh hat in der Zweiten Liga Nord zwar sportlich gute Chancen auf den Aufstieg, will ihn aber zumindest in diesem Jahr nicht antreten. "Das Gefälle zwischen der ersten und zweiten Liga ist im deutschen Frauenfußball schon extrem - also sportlich und vor allen Dingen auch finanziell", sagt Hanisch. Ein Aufstieg berge Risiken für Vereine wie Gütersloh, wie das Beispiel des MSV Duisburg zeige. Duisburg ist zwar kein Aufsteiger, hat zwei Spieltage vor Ende aber keinen Sieg und nur vier Punkte auf dem Konto.