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Vorrunden-Aus bei der WM
"Für viele Deutsche ist das ein Unglück"

Die deutsche Mannschaft ist erstmals bei einer WM in der Vorrunde ausgeschieden. Der Sportphilosoph Gunter Gebauer sagte im Deutschlandfunk, dass das auf die Stimmung der Deutschen schlägt - denn hierzulande definiere sich das nationale Bewusstsein stark über Fußballerfolge.

Gunter Gebauer im Gespräch mit Andrea Schültke |
    Deutsche Fans nach dem 0:2 gegen Südkorea bei der WM 2018 in Kasan
    Deutsche Fans nach dem 0:2 gegen Südkorea bei der WM 2018 in Kasan (imago sportfotodienst)
    "Für viele Deutsche ist das ein Unglück", sagte Gebauer und ergänzte mit Blick auf den Philosophen Ludwig Wittgenstein: "Die Welt des Unglücklichen ist eine andere Welt als die des Glücklichen." Die Stimmung im Lande sei ohnehin gereizt gewesen, die "letzte Hoffnung" habe in einem großem Fußballerfolg gelegen. Die Nationalmannschaft sei ein starkes Nationalsymbol in Deutschland und das Nationale Bewusstsein definiere sich stark über Fußballerfolge. "Nun liegt es in Trümmern."
    Sportlich betrachtet habe Deutschland seit 2006 ein stabiles Hoch gehabt - nun seien alle enttäuscht. "Seit 2014 haben wir Rücktritte gehabt, die nicht kompensiert wurden", sagte Gebauer. Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Per Mertesacker, Miroslav Klose oder Lukas Podolski. Hätten auf ihre Art jeweils Lücken gerissen, die nicht gefüllt werden konnten. Zudem sei im Vereinsfußball europäisch alleine Bayern München erfolgreich. "Da muss ganz viel getan werden", sagte Gebauer.
    Der Philosoph Gunter Gebauer, 2015 in Köln auf der dritten phil.COLOGNE.
    Der Philosoph Gunter Gebauer, 2015 in Köln auf der dritten phil.COLOGNE. (dpa / Horst Galuschka)
    Gunter Gebauer (geboren am 23. Januar 1944 in Timmendorfer Strand) ist ein deutscher Philosoph, Sportwissenschaftler und Linguist.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.