Borreliose mit Gelenkentzündungen und Hautveränderungen, Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, mit Spätfolgen im Nervensystem, bis hin zu Lähmungen und Psychosen: In jedem Frühjahr, wenn die Gräser hoch wachsen und die Zecken aktiv werden, avancieren beide Krankheiten zu Schreckgespenstern. Die Angst davor ist aus vielen Fragen herauszuhören, die Passanten in Frankfurt am Main den Mitarbeitern des Deutschen Grünen Kreuzes stellen:
"Wenn ich eine Zecke habe und man war wandern und ich mach die Zecke gleich raus: Hat sie da eine Chance zu übertragen? Oder habe ich da einen gewissen Zeitraum?"
"Das kommt jetzt darauf an, welche Krankheit man betrachtet. Die Erreger sind ja in verschiedenen Körperteilen der Zecke. Wenn man an FSME denkt - diese Viren sind in den Speicheldrüsen der Zecke, das heißt ziemlich weit oben. Und wenn die Zecke zugestochen hat, kann das ziemlich schnell übertragen werden. Die Borreliose - diese Bakterien sind im Magen-Darm-Trakt der Zecke, und da dauert es mehrere Stunden, bis diese Bakterien hoch gewandert sind. Und das heißt, wenn man eine Zecke möglichst rasch nach dem Stich entfernt, hat man gute Chancen, eine Borreliose damit zu verhindern. Deshalb ist es wichtig, sich gleich abzusuchen und die Zecke gleich rauszuziehen","
so Ute Arndt, Immunologin beim Deutschen Grünen Kreuz, kurz DGK. Bis zu 80.000 Menschen erkranken in Deutschland nach DGK-Angaben jährlich neu an Borreliose. Impfen lassen kann man sich nicht dagegen, aber Antibiotika helfen, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wird. Eine Zeckenschutzimpfung, die gegen alle von Zecken übertragenen Krankheiten schützt, gibt es nicht, eine FSME-Impfung schon.
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt sie allen Bewohnern und Touristen für die Risikogebiete, die es auf einer Karte ausweist - im wesentlichen Bayern, Baden-Württemberg und Südhessen. Allerdings auch nur für diejenigen, die sich draußen aufhalten, im Wald und im waldnahen Garten. Ute Arndt vom Deutschen Grünen Kreuz führt eine Passantin zu einer Karte:
""Hier haben wir eine, wo die Risikogebiete rot eingezeichnet sind, das sind die Definitionen des Robert-Koch-Instituts, wie Sie sie hier lesen können. Die gelben sind Risikogebiete, die nicht definiert sind. Es sind also keine Risikogebiete, sondern es sind nur Einzelfälle aufgetreten. Das heißt, für diese Gebiete gibt es keine Impfempfehlung."
Und deshalb, so sagt eine Pressesprecherin des Robert-Koch-Instituts auf Anfrage, sollte das Deutsche Grüne Kreuz die Karte mit den gelben Einsprengseln nicht verwenden, sie könne nämlich suggerieren, man solle sich auch beim Aufenthalt in einzelnen nord- und ostdeutschen Landkreisen besser impfen lassen. Mit der rot-gelb-gesprenkelten Karte arbeitet übrigens auch die Seite zecken.de des Impfstoffherstellers Baxter. Der gehört zu den Geldgebern beim Deutschen Grünen Kreuz. Welche Beträge fließen, behält das DGK jedoch für sich. Die Inhalte der Zecken-Kampagne würden durch diese Finanzierung jedenfalls nicht beeinflusst. Zur Impfung rät Dagmar Arnold den Frankfurter Interessenten am Infomobil tatsächlich nur für die Risikogebiete weiter südlich.
"Immer in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt. Man sollte das betrachten wie eine Reiseschutzimpfung."
Auf einer Wäscheleine am Infomobil flattern eine lange Hose und eine langärmlige Bluse - die angesagte Kleidung für Waldspaziergänger in der Zeckensaison, und dennoch kein perfekter Schutz, so die Erfahrung von Sabine Stöhr, die bei ihrem Dreijährigen zufällig eine Zecke in der Leistengegend entdeckte.
"Wir waren einen Tag vorher im Wald - komplett angezogen, mit Mütze, langen Jacken, langen Hosen, Schuhen - und dann war da trotzdem eine Zecke. Die war hier unten, das hat man gar nicht so gesehen."
Die Zecke entfernen ohne sie zu quetschen, rät das Deutsche Grüne Kreuz: mit Pinzette, Zeckenkarte aus Plastik oder Zeckenschlinge, alles in Apotheken oder Drogerien erhältlich. Zeigt die Einstichstelle eine auffällige Rötung, die wandert, dann ist ein Arztbesuch fällig.
"Wenn ich eine Zecke habe und man war wandern und ich mach die Zecke gleich raus: Hat sie da eine Chance zu übertragen? Oder habe ich da einen gewissen Zeitraum?"
"Das kommt jetzt darauf an, welche Krankheit man betrachtet. Die Erreger sind ja in verschiedenen Körperteilen der Zecke. Wenn man an FSME denkt - diese Viren sind in den Speicheldrüsen der Zecke, das heißt ziemlich weit oben. Und wenn die Zecke zugestochen hat, kann das ziemlich schnell übertragen werden. Die Borreliose - diese Bakterien sind im Magen-Darm-Trakt der Zecke, und da dauert es mehrere Stunden, bis diese Bakterien hoch gewandert sind. Und das heißt, wenn man eine Zecke möglichst rasch nach dem Stich entfernt, hat man gute Chancen, eine Borreliose damit zu verhindern. Deshalb ist es wichtig, sich gleich abzusuchen und die Zecke gleich rauszuziehen","
so Ute Arndt, Immunologin beim Deutschen Grünen Kreuz, kurz DGK. Bis zu 80.000 Menschen erkranken in Deutschland nach DGK-Angaben jährlich neu an Borreliose. Impfen lassen kann man sich nicht dagegen, aber Antibiotika helfen, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wird. Eine Zeckenschutzimpfung, die gegen alle von Zecken übertragenen Krankheiten schützt, gibt es nicht, eine FSME-Impfung schon.
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt sie allen Bewohnern und Touristen für die Risikogebiete, die es auf einer Karte ausweist - im wesentlichen Bayern, Baden-Württemberg und Südhessen. Allerdings auch nur für diejenigen, die sich draußen aufhalten, im Wald und im waldnahen Garten. Ute Arndt vom Deutschen Grünen Kreuz führt eine Passantin zu einer Karte:
""Hier haben wir eine, wo die Risikogebiete rot eingezeichnet sind, das sind die Definitionen des Robert-Koch-Instituts, wie Sie sie hier lesen können. Die gelben sind Risikogebiete, die nicht definiert sind. Es sind also keine Risikogebiete, sondern es sind nur Einzelfälle aufgetreten. Das heißt, für diese Gebiete gibt es keine Impfempfehlung."
Und deshalb, so sagt eine Pressesprecherin des Robert-Koch-Instituts auf Anfrage, sollte das Deutsche Grüne Kreuz die Karte mit den gelben Einsprengseln nicht verwenden, sie könne nämlich suggerieren, man solle sich auch beim Aufenthalt in einzelnen nord- und ostdeutschen Landkreisen besser impfen lassen. Mit der rot-gelb-gesprenkelten Karte arbeitet übrigens auch die Seite zecken.de des Impfstoffherstellers Baxter. Der gehört zu den Geldgebern beim Deutschen Grünen Kreuz. Welche Beträge fließen, behält das DGK jedoch für sich. Die Inhalte der Zecken-Kampagne würden durch diese Finanzierung jedenfalls nicht beeinflusst. Zur Impfung rät Dagmar Arnold den Frankfurter Interessenten am Infomobil tatsächlich nur für die Risikogebiete weiter südlich.
"Immer in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt. Man sollte das betrachten wie eine Reiseschutzimpfung."
Auf einer Wäscheleine am Infomobil flattern eine lange Hose und eine langärmlige Bluse - die angesagte Kleidung für Waldspaziergänger in der Zeckensaison, und dennoch kein perfekter Schutz, so die Erfahrung von Sabine Stöhr, die bei ihrem Dreijährigen zufällig eine Zecke in der Leistengegend entdeckte.
"Wir waren einen Tag vorher im Wald - komplett angezogen, mit Mütze, langen Jacken, langen Hosen, Schuhen - und dann war da trotzdem eine Zecke. Die war hier unten, das hat man gar nicht so gesehen."
Die Zecke entfernen ohne sie zu quetschen, rät das Deutsche Grüne Kreuz: mit Pinzette, Zeckenkarte aus Plastik oder Zeckenschlinge, alles in Apotheken oder Drogerien erhältlich. Zeigt die Einstichstelle eine auffällige Rötung, die wandert, dann ist ein Arztbesuch fällig.