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"Unethisch hohe Gebühren"
Vorstand von Wissenschaftsjournal wirft Elsevier-Verlag Gier vor und tritt geschlossen zurück

Der gesamte akademische Vorstand eines Fachjournals des Wissenschaftsverlags Elsevier ist aus Protest zurückgetreten. Die Wissenschaftler werfen dem Verlag Gier vor. Elsevier hatte sich geweigert, die Publikationsgebühren zu senken.

    Eingangsschild vor einem Bürogebäude von Elsevier
    Eingangsschild vor einem Bürogebäude von Elsevier (imago / Richard Wareham)
    Die britische Zeitung "The Guardian" berichtet, dass auch viele Fachleute in der Redaktion des Elsevier-Fachjournals "Neuroimage" gekündigt haben. "Neuroimage" ist eine von vielen Zeitschriften, die kostenfrei zu lesen sind. Forschende müssen für die Veröffentlichung ihrer Studien zahlen, aktuell umgerechnet mehr als 3.000 Euro. Die ehemaligen Redakteure bezeichnen diese Summe als "unethisch", sie stehe in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Kosten, die der Verlag habe.
    Elsevier ist ein niederländisches Unternehmen und gehört zu einem börsennotierten Medienkonzern. Nach eigenen Angaben veröffentlicht der Verlag ein Viertel der weltweiten wissenschaftlichen Arbeiten. Das Unternehmen beziffert seinen Umsatz auf 2,9 Milliarden Pfund im Jahr, die Gewinnmargen liegen bei circa 40 Prozent.
    Diese Nachricht wurde am 08.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.