Vortrag
Radio-Kulturen im medialen Wandel

Den kulturellen Status des Radios in Deutschland zu bestimmen, ist mehrfach versucht worden. Einerseits wurde Radio immer wieder als einflussreiche Kulturmaschine verklärt, andererseits als Relikt einer bürgerlichen Öffentlichkeit betrauert. Welche Erwartungen stellen sich heute an die Radiokultur?

Vortrag von Hans-Ulrich Wagner |
Auf dem Bild ist der Medienwissenschaftler Hans-Ulrich Wagner zu sehen
Der Medienwissenschaftler Hans-Ulrich Wagner (Hans-Bredow-Institut)
// Samstag, 16. März, 11 Uhr, Konferenzraum 2
Der Vortrag fragt nach den Konsequenzen des medialen und gesellschaftlichen Wandels für das, was gegenwärtig an Radio-Kulturen in Deutschland zu beobachten ist. Welche Erwartungen stellen sich in Zeiten verschiedenster Medienumgebungen und gesellschaflicher Veränderungen?
Dazu nutzt er das Modell einer kommunikativen Figuration, um weder in vorschnelle Resignation zu verfallen noch um unangebrachte Euphorie zu verbreiten. Aus mehreren Perspektiven werden also die Standortbestimmungen der Radiokultur angegangen, die jedoch immer wieder um die eine Grundfrage kreisen: "Was hält das Ganze zusammen?"
Hans-Ulrich Wagner, geboren 1962, ist Leiter der Forschungsstelle Mediengeschichte am Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut, Hamburg. Er studierte in Bamberg und Münster und promovierte 1996 mit einer Arbeit über das Hörspielprogramm der unmittelbaren Nachkriegszeit 1945 - 1949. Hans-Ulrich Wagner forschte unter anderem zum Radioschaffen von Günter Eich, war Kurator der Ausstellung "Remigranten und Rundfunk 1945 - 1955" und ist Mitglied verschiedener Jurys, darunter beim "Hörspielpreis der Kriegsblinden - Preis für Radiokunst".